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Geburtenrate nimmt ab

In Israel sinkt die Geburtenrate. Die Bevölkerung wächst dennoch stärker als bei anderen Ländern mit hohen Einkommen.
Von Israelnetz
Etwa 20 Prozent Araber leben in Israel und gehören in vielen vorwiegend von Juden bewohnten Gegenden zum Stadtbild

JERUSALEM (inn) – Die Geburtenrate in Israel ist weiter rückläufig. Der Trend begann 2018, nur das von der Corona-Pandemie besonders geprägte Jahr 2021 war dabei eine Ausnahme. Zwischen 2018 und 2022 sank die Rate bei Juden von 3,17 Kinder auf 3,03. Bei Muslimen sank sie von 3,2 auf 2,91 Kinder, wie das Taub-Zentrum für sozialpolitische Studien in seinem am Sonntag vorgestellten Jahresbericht sagte.

Der Geburtenrückgang umfasst alle jüdischen Strömungen: Auch bei den traditionell kinderreichen Ultra-Orthodoxen fiel die durchschnittliche Kinderzahl um 0,3, bei säkularen Juden um 0,56. Bei diesen Zahlen wurde der Durschnitt der drei Jahre zwischen 2020 und 2022 mit den drei Jahren davor verglichen, also 2017 bis 2019.

Starke Zunahme bei Einwanderung

Im Vergleich zu anderen Ländern mit hohen Gehältern liegt das Bevölkerungswachstum in Israel zwar auf einem hohen Niveau: Für das Jahr 2023 beziffert das Statistikamt die Rate auf 1,86 Prozent – in Deutschland waren es 2022 1,3 Prozent. Doch die Einwanderung machte mit 39 Prozent im Jahr 2022 einen doppelt so hohen Faktor aus alswie gewöhnlich. Auch für das Jahr 2023 spielte die Einwanderung eine ähnlich große Rolle.

Hinzu kommt, dass die Sterblichkeitsrate bis September 2023 auf einem historisch niedrigen Niveau lag: Erstmals kam sie auf unter 5 Todesfälle pro Tausend Personen.

Arbeitsame Einwanderer

Eine Gruppe weist eine besonders hohe Zuwachsrate auf: Diejenigen, die keiner Religion zugeordnet sind. Damit sind zum Beispiel Personen gemeint, die nicht im halachischen Sinn jüdisch sind, also keine jüdische Mutter haben. Oft geht es hierbei um Einwanderer aus der früheren Sowjetunion.

Der Ukraine-Krieg hat das Wachstum dieser Gruppe dank Einwanderung zwar beschleunigt. Doch schon zuvor war ein erhebliche Zunahme zu beobachten: Im Jahr 2009 trug diese Gruppe zu 3 Prozent des Bevölkerungswachstums bei, 2019 waren es 13 Prozent. Für das Jahr 2023 gibt das Taub-Zentrum eine Rate von knapp 20 Prozent an.

Diese Gruppe ist Weinreb zufolge außerdem wirtschaftlich gut aufgestellt: Die Beschäftigungsrate sei hoch, zudem kämen sie auf mehr Arbeitsstunden als säkulare Juden. Im Bericht heißt es dazu: „Diese Gruppe von Migranten scheint genau der Typ von produktiver Bevölkerung zu sein, den viele Anhänger der Migration in Europa fördern wollen. Wenn dem so ist, hatte Israel Glück.“ (df)

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Eine Antwort

  1. Die Geburtenrate in Israel ist rückläufig. Das hätte ohne die kinderreichen Ultra-Orthodoxen katastrophale Folgen.

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