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Erdan kritisiert UN-Statistik

Wenn es um israelische Todesopfer geht, unterscheiden die Vereinten Nationen zwischen „Zivilisten“ und „zivilen Siedlern“. UN-Botschafter Erdan sieht darin Diskriminierung und fordert von Generalsekretär Guterres eine Revision.
Von Israelnetz

NEW YORK (inn) – Der humanitäre Dienst der Vereinten Nationen (OCHA) betreibt auch ein Büro in den „besetzten palästinensischen Gebieten“. Neben Hilfeleistungen ermittelt die Behörde eine Reihe von Statistiken: zur Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern, aber auch zum Warenaustausch. Die verwendete Methode stieß beim israelischen UN-Botschafter Gilad Erdan nun auf Unmut. Denn in den Zahlen zu den Todesopfern nach Anschlägen unterscheidet die Weltorganisation nicht wie üblich zwischen Zivilisten und Kämpfern, sondern gebraucht zusätzlich die Kategorie „zivile Siedler“.

In einem am Freitag versandten Brief an UN-Generalsekretär António Guterres beklagte Erdan, diese Unterscheidung widerspreche den Normen des Völkerrechts. Darüberhinaus stimmten die Fakten in der Statistik nicht. Denn dort führten die Vereinten Nationen auch den bei einem Terroranschlag in Jerusalem ermordeten Eli Kay als „Siedler“ auf. Kay stammte aber aus der israelischen Stadt Modi’in; diese Information sei in zahlreichen zuverlässigen Medien verfügbar gewesen. „Dieser eklatante Fehler weckt Zweifel an der Genauigkeit der gesamten Opferstatistik auf der Webseite der OCHA, ob es nun um Israelis oder Palästinenser geht.“

Deutschland größter Geldgeber

Die kritisierte Statistik findet sich auf der Webseite des OCHA-Lokalbüros unter der Rubrik „Daten“. Dort sind Zahlen aufgeführt, die seit 2008 gesammelt wurden. Die Erhebungen werden unterschiedlich sortiert, etwa nach Jahren oder Ortschaft. Für die Sortierung „Status“ kennen die UN drei Kategorien: Zivilisten, Sicherheitskräfte und „zivile Siedler“. Seit 2008 sind demnach 41 Zivilisten getötet worden, 123 Sicherheitskräfte und 100 „zivile Siedler“. Wer den Datumsreiter so eingrenzt, dass nur der jüngste Terroranschlag in Jerusalem aufgeführt wird, erhält ein Todesopfer in der Rubrik „zivile Siedler“ – gemeint ist Eli Kay aus Modi’in.

Die lokale OCHA-Vertretung wurde offiziell 2003 im Kontext der „Zweiten Intifada“ gegründet. Zuvor hatte der damalige israelische Premier Ariel Scharon laut Angaben der OCHA um Hilfe für die Palästinenser gebeten. Neben der Vertretung in Ostjerusalem kam später eine im Gazastreifen hinzu. Die Arbeit finanziert sich durch den Beitrag von Geberstaaten. Das Jahresbudget bewegte sich in den vergangenen Jahren zwischen 6 und 7 Millionen US-Dollar. Deutschland ist seit dem Jahr 2014 jedes Jahr ununterbrochen der größte Geldgeber. Hinzu kommt ein „humanitärer Fonds“, der in diesem Jahr rund 27 Millionen Euro beträgt. Hier zählt Deutschland seit einigen Jahren zu den größten Geldgebern. (df)

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5 Antworten

  1. Die Taktik kennen wir doch. Es sind grundsätzlich alles Siedler. Auf dem Tempelberg sind alle Nicht-Muslime Siedler, egal ob sie aus Jerusalem, Tel Aviv oder Berlin, Rom oder Paris stammen. Und die UN macht das Spiel mit.

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  2. Ich schäme mich für unser Land, die Schweiz, für unsere Regierung, fast jeder Bewohner unseres Landes wurde noch in der Bibel unterrichtet und wissen, dass Jerusalem eine tief jüdische Stadt ist. Sie ist den Juden viel kostbarer als jedem Weltbürger seine Hauptstadt. Es ist auch nicht die 3. Heiligste Stätte im Judentum, sondern die Allerheiligste. Jordanien verbot während ihrer 19. jährigen Besetzung Ostjerusalems den Juden den Zugang zum Tempelberg und sogar zur Westmauer. Was machte Israel, als es im 6 Tagekrieg Jerusalem nach dem Angriff Jordaniens, also Völkerrechts konform die Stadt eroberte? Als Zeichen des guten Willens übergab es den Tempelberg den Moslems und den freien Zugang aller Religionen zu ihren Heiligtümer. Als Dankeschön ist es heute Juden nicht erlaubt auf dem Tempelberg friedlich zu beten. Eine grausame Diskriminierung nicht des neuen Besitzers über die besiegten, sondern gerade Umgekehrt. Diese Frechheit äussert sich auch darin Israel der Apartheit anzuklagen. Aber Jerusalem gehört dem Herrn und Er hat es seinem Volk gegeben, alle andern die gegen diesen Plan vorgehen werden sich Wundreissen, so sagt es der Prophet Sacharja

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  3. Der Witz des Jahres! Der rechtsaußen Gilad Erdan beklagte, diese Unterscheidung „widerspreche den Normen des Völkerrechts.“
    Ausgerechnet dieser Herr nimmt das Wort „Völkerrecht“ in den Mund. Was für eine Chuzpe! Der Mann vertritt die Regierung eines Landes, das seit über 70 Jahren das Völkerrecht mit Füßen tritt. Was er will, ist lediglich davon ablenken, dass die Besatzung Ostjerusalems, der Westbank und des syrischen Golans den Normen des internationalen Völkerrechts widerspricht. Dieser Mann lügt, sobald er den Mund aufmacht!

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    1. Der Mann lügt, wenn er den Mund aufmacht? Wohl eher der, der behauptet, dass Israel zwischen 1949 und 1967 das WJL besetzte. Wie verlogen, welch Chuzpe! Was diese Person will, ist davon abzulenken, dass die Araber die Gründung eines Staates Palästina verweigerten und Jordanien – J O R D A N I E N !!!! zunächst besatzte, dann annektierte, die Araber erst aufforderte zu fliehen, um sie in Flüchtlingslager zu stecken, gegen die ein Schweinestall eine Luxusvilla ist. Eine Chuzpe, dies zu leugnen. Etwas, das historisch belegt ist.

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