Suche
Close this search box.

Deutschland erhält Drohnenbewaffnung aus Israel

Deutschland rüstet seine Drohnen mit Waffensystemen aus Israel aus. Der Wille dazu bestand schon vor dem Ukraine-Krieg.
Von Israelnetz

JERUSALEM / BERLIN (inn) – Deutschland wird die von Israel geleaste Aufklärungsdrohne Heron TP bewaffnen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages stimmte am Mittwoch für diesen Plan. Ebenfalls am Mittwoch genehmigte der Verteidigungsausschuss der Knesset die Bewaffnung, wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr.

Demnach erhält Deutschland innerhalb von zwei Jahren 140 Raketensätze für den Typ Heron TP. Davon sind 60 für Übungszwecke gedacht und 80 für den Einsatz. Die Kosten dafür und für die Ausbildung des Personals belaufen sich auf 152,61 Millionen Euro.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte infolge der Ukraine-Invasion von der Notwendigkeit gesprochen, die Bundeswehr besser auszurüsten. Bei der Sondersitzung des Bundestages am 24. Februar nannte er auch „bewaffnete Drohnen aus Israel“ als einen Punkt. Die Heron TP ist als Übergangslösung gedacht. Ab dem Jahr 2025 soll eine in Europa gebaute Drohne zum Einsatz kommen.

Drohne mit Waffenfähigkeit

Die Heron-Drohnen sind eine Entwicklung des Rüstungsunternehmens Israel Aerospace Industries (IAI). Israel setzt sie in einer ersten Version (Heron-1) seit 2007 zur Aufklärung ein. Deutschland nutzte seit 2010 drei Drohnen dieses Typs im Rahmen eines Leasingvertrages. Sie kamen unter anderem in Afghanistan zum Einsatz.

Die Heron-1 kann im Gegenatz zur Heron TP keine Waffen tragen. Die Heron TP schafft außerdem eine größere Flugdistanz und -höhe. Der Bundestag hatte bereits 2018 für die Beschaffung von Heron-TP-Drohnen gestimmt; die SPD legte damals aber ein Veto gegen die Bewaffnung ein. Im Koalitionsvertrag des vergangenen Jahres hielt die Ampelkoalition allerdings ihren Willen zu einer Bewaffnung fest.

Die Heron-Drohne zeichnet sich durch eine hohe Eigenständigkeit im Betrieb aus. Sie lässt sich per Satellit lenken. Die Übertragung der Bilddaten erfolgt in Echtzeit. Das Bundesverteidigungsministerium erklärte in einer Mitteilung vom Mittwoch, die Heron-Drohnen hätten sich im Einsatz bewährt. Die Ausstattung mit Präzisionslenkkörpern ermögliche nun auch eine „schnelle, präzise und räumlich begrenzte Wirkung gegen Fahrzeuge oder Stellungen“.

Weitere Beschaffungen angedacht

Deutschland bemüht sich zusätzlich um das israelisch-amerikanische Raketenabwehrsystem Arrow 3. Zu diesem Zweck war Ende März eine deutsche Delegation in Israel zu Besuch. Die Kosten bei einem möglichen Kauf werden auf rund 2 Milliarden Dollar geschätzt. Das Abwehrsystem soll dabei auch Schutz für Nachbarstaaten wie Polen bieten.

Die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ will erfahren haben, dass Israel und die USA einem Kauf bereits zugestimmt haben. Als Quelle nannte das Blatt in einem Bericht vom Dienstag den deutschen Luftwaffenchef Ingo Gerhartz. Seiner Aussage zufolge braucht Deutschland Arrow 3 für die Abwehr von Gefahren aus großer Höhe. Arrow 3 kann in Bereiche von 100 Kilometern vordringen. (df)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

10 Antworten

  1. Es ist interessant zu beobachten, wie ein High-Tech-Land wie Deutschland Waffensysteme in Israel erwirbt. Das zeugt von einer überlegenen Technik der Israelis, die mit dem Verkauf ihr BSP aufwerten. Und Deutschland hat Angst vor Zwerg Putin, den Gott zu seiner Zeit in die Schranken weisen wird. Die einstige Überlegenheit deutscher Waffensysteme erreichen nicht mehr den erforderlichen Standard. Das sind auch die Folgen einer erbarmungswürdigen Politik, während Israel sich die Taschen füllen kann. Dank sei Gott dafür.

    9
    1. Erstens: Auch Israel geht mit „Zwerg Putin“ einigermaßen diplomatisch um, und das aus gutem Grund.
      Zweitens: Anstatt den Reflexen nachzugeben, die uns Deutsche immer wieder auf unseren gewählten Regierungen herumhacken lassen, sollten sich Christen wieder ihres Wächteramtes bewusst werden und anfangen, für die Leute in Verantwortung zu beten.

      3
  2. Deutschland und viele Staaten dieser Welt verhängen mit Recht harte Wirtschaftssanktionen gegen Russland, weil es einen Teil der Ukraine annektiert hat (die Krim) und einen anderen Teil der Ostukraine militärisch besetzt hält (Luhansk und Donezk). Würde man unter diesen Voraussetzungen Waffen wie z.B. Drohnen oder Flugabwehrsysteme von Russland kaufen? Wohl kaum! Israel hat einen wichtigen Teil seines Nachbarlandes Syrien annektiert (die Golanhöhen) sowie Ostjerusalem und hält das palästinensische Westjordanland seit über 50 Jahren brutal militärisch besetzt. Unter diesen Voraussetzungen kauft man Waffen von diesem Staat. Ein krasses Beispiel von Doppelmoral. Und ein Skandal erster Güte!

    14
    1. Würde man Waffen von den Russen erhalten? Nein, denn so vertrottelt sind die nicht, da sie wüssten, dass diese gegen sie verwendet werden, wenn sie so weitermachen. Putin ist der Angreifer! War Russland zum Zeitpunkt des Angriffs vom Ausland bedroht? Nein! Waren die Juden bedroht zum Zeitpunkt der Gründung des Staates Israel? Ja, sehr massiv.
      Ihre Vergleiche hinken nach allen Seiten!

      8
    2. Sie sind sich auch für nichts zu schade nicht wahr….
      Das Antisemiten Israel mit Rußland gleichsetzen ist ja mittlerweile auch nichts Neues.
      Ihre Verlogenheit bzgl. Judäa und Samaria locken aber auch niemand mehr hinter dem Ofen hervor.
      Aber ich erinnere gerne an die sogen. Oslo Vereinbarungen nach denen Einigung über die Aufteilung in ABC Gebiete und deren Verwaltung besteht bis man sich letztendlich über die offenen Punkte geeinigt hätte. Ein offener Punkt war vor allem die Sicherheit Israels. Denke nur an die Attentate durch Abbas bezahlte Mörder oder die Raketen aus Gaza.
      Woran es scheitert wissen wir alle:
      1947 UN Partition –> NO
      1967 Khartoum Resolution –> NO
      2000 Camp David –> NO
      2001 Taba –> NO
      2008 Olmert Angebot –> NO
      2009 Bar Ilan Initiative –> NO
      2016 John Kerry Plan –> NO
      2020 US Friedenplan –> NO

      Dieser Waffendeal muss ein Schlag ins Gesicht aller Antisemiten sein. In Deutschland hat man die Juden nicht ausrotten können, aber man hat sich damit der ganzen führenden Köpfe und Intelligenzen beraubt die nach Israel flüchten konnten und muss jetzt von „denen“ zurück kaufen…. Welch eine Schmach für solche Subjekte.

      9
      1. Absolut richtig, Sky. Und wohl auch die Schmach mit der Behauptung, dass Deutschland nie diese Drohnen kaufen würde, sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.

        4
    3. Die Golan sei sehr wichtig für Syrien gewesen weil von dort könnte syrischer regim Israelis terrorisieren. Wird auf ewig israel sein ob Lulei gefällt oder nicht.

      3
  3. Mir wird eiskalt – . Die Situation an der Schwelle zum Dritten Weltkrieg schreit nach Entwaffnung. Das einzig menschenwürdige sind Verhandlungen – egal von welcher Seite Aggressionen kommen – bei dieser Grössenordnung und am Horizont aufscheinender Kriegstoten in Milliardenhöhe. Sind es nicht mehr als genug Opfer in der Ukraine? Es geht nicht um einen Sandkasten, in dem die eine dem anderen die Schaufel auf den Kopf gehauen hat. „Verteidigung“ vorschieben um danach Vernichtungswaffen nachzuschieben.

    1
    1. Mit allen EhrenFrau Böhne. Mit Putin kann man nicht verlangen. Er ist unberechenbar und versteht nur starke. Pazefism ist tolle Sache aber wenn einer Aggressor ist funktioniert das nicht. Deutschland muss sich bewaffnen sonst ist sie verloren. Man muss Putin zeigen das Deutschland kein leichter Opfer ist. Nur das kann Frieden sichern.

      1

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen