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Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert „Israelhetze“ von Amnesty

Mit einer Aktion will „Amnesty International“ auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen. Dabei geht es auch um ein bekanntes Mädchen aus dem Westjordanland. Ist die Auswahl des Falls problematisch?
Von Israelnetz

BERLIN (inn) – Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker, übt scharfe Kritik an einer derzeit laufenden Aktion von „Amnesty International“ (AI). Zwischen dem 26. November und dem 22. Dezember veranstaltet die Menschenrechtsorganisation zum 20. Mal ihren sogenannten „Briefmarathon“. Dabei fordert sie Menschen auf, Petitionen an verschiedene Stellen zu schicken, um sich so für Menschenrechte einzusetzen.

Im Zentrum der Aktion stehen neun Menschen und eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die laut AI Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Sie kommen aus Ländern wie Ägypten, China und Belarus. Aber auch die Ukraine und Mexiko sind vertreten. Und mit Dschanna Dschihad auch ein 15-jähriges Mädchen aus dem Ort Nabi Saleh im Westjordanland.

Dschihad macht schon seit längerem auf sich aufmerksam und wurde nicht zuletzt in der ARD bereits ausführlich porträtiert. Sie bezeichnet sich selbst als Journalistin und verbreitet etwa Videos von Konfrontationssituationen mit israelischen Soldaten im Internet. Das Mädchen gehört dem berühmten Tamimi-Clan an, aus dem etwa auch die bekannte Aktivistin Ahed Tamimi stammt und aus dem zudem bereits Terroristen hervorgegangen sind.

Becker: Israel auf eine Stufe mit Weißrussland gestellt

AI behauptet, dass Dschihad wegen ihrer Arbeit „schikaniert“ werde und „sogar Todesdrohungen“ erhalte. Sie zeige der Welt, „wie das Leben in den besetzten Gebieten ist“. Viele Kinder würden „traumatisiert und sogar getötet“. Über die Internetseite von AI kann man einen vorformulierten Appell an die Knesset schicken, mit dem man die Parlamentarier auffordert, „die Diskriminierung von Dschanna zu beenden“.

DIG-Präsident Becker meint, dass AI damit zum wiederholten Male „auf eklatante Weise Hetze gegen Israel“ betreibe und sich „auf die Seite von Hamas und Co.“ schlage. Es handle sich um Propaganda und nicht um ausgewogene Aufklärungsarbeit. Israel werde auf eine Stufe mit Weißrussland gestellt. „Ich verurteile diese Form des institutionellen Israelhasses ausdrücklich“, erklärte Becker am Donnerstag in einer Pressemitteilung.

Der DIG-Präsident richtete auch einen mahnenden Appell an Schulen, „vorsichtig im Umgang mit dieser Aktion zu sein“. Sie schüre „nur den Hass junger Menschen gegen Israel“. Tatsächlich zielt der Briefmarathon auch explizit auf Schüler. Auf seiner Webseite stellt AI umfangreiche Begleit- und Arbeitsmaterialien für Lehrer zur Verfügung, damit diese die Aktion in ihren Unterricht einbinden können. So schlägt AI auch einige konkrete Aktivitäten vor, mit deren Hilfe sich die Jugendlichen in die Situation der ausgewählten Menschen hineinversetzen sollen.

Sorge vor Antisemitismus in der Schule

Die Organisation hat zudem zum konkreten Fall Dschanna Dschihad auch eine eigene Handreichung für Lehrer und Jugendleiter herausgegeben. Darin wird Dschihad als „wichtiges Vorbild für junge Aktivist_innen weltweit“ gelobt. Dass ihr Fall ausgewählt wurde, solle dazu beitragen, „die internationale Aufmerksamkeit auf die seit 1967 bestehende Besatzung durch Israel und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen zu richten“.

AI weist auch selbst darauf hin, dass drei Mitglieder aus Dschihads Familie „wegen der Organisation oder Durchführung terroristischer Anschläge in Israel“ verurteilt wurden, betont aber, dass Dschihad dafür nicht verantwortlich gemacht werden könne. Dass sie eine „Ein-Staaten-Lösung“ mit „einer jüdischen Minderheit“ fordere, sieht die Organisation als Ausdruck von Dschihads Meinungsfreiheit.

Gleichwohl scheint Amnesty selbst bewusst zu sein, dass die Verwendung des Falls im Unterricht problematisch werden könnte. Ein eigener Abschnitt der Handreichung widmet sich dem Umgang mit Antisemitismus. „Studien belegen, dass jüdische Menschen in Deutschland oft für die israelische Politik verantwortlich gemacht werden“, heißt es darin. „Falls es im Zusammenhang mit der Briefschreibaktion zu antisemitischen Äußerungen kommt, ist sicherzustellen, dass dagegen eine klare Haltung eingenommen wird“, mahnt AI die Lehrer. (ser)

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25 Antworten

  1. Konfrontationssituationen, die „Papa Tamimi“ vorher gestellt hat, wie allzuoft in der Vergangenheit . Minderjährige Kinder der Familie vorschicken, weil man selbst zu feige ist und sich hinterm Kinderkleidchen versteckt.

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  2. Eigentlich sollte „diese“ Familie auch AI schon als Terroristenfamilie bekannt sein! aber die „Blindheit“ etlicher NGO´s ist beklemmend, was Israel und die sogenannten Palästinenser (muslimisch-jordanische Araberstämme, die sich nicht einmal untereinander einig sind!!!) betrifft! Darum SCHALOM Israel und die dich segnen! Und alle Ehre und Anbetung dem Heiligen und EWIGEN JAHWE – Gott – Halleluja!!!!!!!

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  3. Wenn Amnesty International nicht mehr unterscheiden kann zwischen Unrechtsregimes und Rechtsstaaten, kann ich als Pfarrer diese NGO nicht mehr mit Kollekten unterstützen.

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    1. Ja, Herr Pfarrer, da unterstützen Sie doch lieber den „Rechtsstaat Israel“, der seit Jahrzehnten internationales Völkerrecht mit Füßen tritt, nicht wahr? Seien Sie froh, dass ich nicht in Ihrer Gemeinde wohne. Ich würde Ihnen ganz schön Dampf machen mit Ihrer unglaublichen Einstellung. Merke: Philosemitismus ist kein Allheilmittel gegen Antisemitismus.

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      1. Es gibt noch Pfarrer, die nicht „Palästina über alles“ und Judenmord von der Kanzel verteidigen.
        Es gibt noch Pfarrer, die nicht auf die hören, die die Morde an Juden mit dem Völkerrecht verteidigen.

        Dass diese Ihnen nicht passen ist schon klar.

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      2. Der kleine Bjoern stampft als antisemitischer Trotzkopf mit den Füßchen auf und droht: „Wenn ich einmal groß werde, dann…“

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        1. Der kleine Bjoern stampft als antisemitischer Trotzkopf mit den Füßchen auf und droht: “Wenn ich einmal groß werde, dann…”

          Ein anderer „ antisemitischer Trotzkopf „Irene Grendzier, Professorin für Politikwissenschaft an der Boston University, schreibt
          „“Die Täuschung bricht langsam zusammen“, , wegen der Verfügbarkeit alternativer Nachrichtenquellen – verfügbar für jeden, der sie im Internet oder in nicht-amerikanischen Fernsehdiensten gesucht hat. Dies bedeutete, dass „wir Zeugen der öffentlichen Enthauptung israelischer Mythen über Ereignisse in Palästina sind“. Es bedeutet, dass Israels exzessive Aktionen gegen Palästinenser offener diskutiert und gegebenenfalls gerügt werden können. Obwohl dies bemerkenswert ist, ist es nicht entscheidend, bis es das Verhalten des Kongresses und des Weißen Hauses berührt. Die ersten Anzeichen sind dennoch klar. Die strengen Tabus, die pro-israelische Eiferer und politische Schläger der amerikanischen Öffentlichkeit aufgezwungen haben, brechen langsam, was nur im langfristigen Interesse der Vereinigten Staaten, Israels und des gesamten Nahen Ostens sein kann.
          Wenn ich mir Ihre Beleidigung hier durchlese , trifft ihre Aussage nicht nur auf die pro-israelischen Eiferer in den Vereinigten Staaten zu.
          Wer hier erwachsen werden sollte, steht für mich außer Frage.

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      3. Sie konnen gerne das Mädchen samt ihr ganzen Klan bei sich aufnehmen. Es gibt ja in Deutschland nicht genug arabischen kriminele Mafia Strukturen. Z.B. Amiri Klan. Und als libanesische Schiitin kann ich mir nicht vorstellen das Sie in die Kirche gehen.

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        1. Nicht nur das Sie das Thema verfehlt haben, Ihnen scheinen auch die Argumente auszugehen. Oder wie muss ich Ihren ganz milde formuliert, Nonsense, erklären?
          Aber wo die Ideologie beginnt, hört das Denken offensichtlich auf

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    2. Amnesty International gehört prinzipiell nicht Kirchen Kollekten Unterstützt.

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  4. Es ist nicht zu glauben, was die Juden als Gottes auserwähltes Volk alles durchmachen müssen. Wir Christen haben schwere Schuld auf uns geladen. Auch wir, als Jesus-Gläubige, stellen uns unter diese Schuld. Wir bitten: Herr erbarme Dich. Schenk uns klare Sicht durch Deinen guten Heiligen Geist.

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    1. Für eine „klare Sicht“ sollten Sie wirklich beten, zumal die Sichtweise hier mehr als einseitig ist.

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  5. Jegliche Kritik an Israels Politik wird hier immer als „Hetze“ bezeichnet. Das finde ich sehr bezeichnend, denn dann braucht man sich inhaltlich nicht mit der Kritik auseinandersetzen.

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    1. Ne. Luley, aber die, die die Grundeinstellung hat: Alle dürfen, nur Israel nicht.

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    2. Gegen berechtigte Kritik ist nicht anzuwenden, Hetze dagegen ist was ganz anderes ich warte immer noch über Anerkennung existenzrechtes Israels ihrer Seite. Bis dann ist für mich ihre ständige Angriffe auf israel nichts anderes als feindliche Hetze.

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  6. Dann sollten Sie vielleicht das folgende von Ihrer Kanzel „predigen“

    Das US-Außenministerium führte bereits in seinem Bericht zum weltweiten Terrorismus 2011 Brandanschläge auf palästinensische Moscheen und die Schändung von islamischen Gräbern auf, ausgeübt von israelischen Siedlern.

    Ehud Barak verwendete den Begriff des „hausgemachten Terrorismus“.

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    1. Der jeniger der gegen gesetz verstöst wird in israel bestraft weil gesetze in israel gibt. Es gibt auch kritische zeitungen. Das ist eine demokratie. In deutschland gibt auch Verbrecher die bestraft werden. Islamisten, Nazis, antisimiten, Querdenker, Rassisten. Die werden verfolgt aber die gibt es. In Diktaturen wurden die Kritiker verschwinden. Beispiele dafür gibt es genug.

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      1. Der Zwischenfall in Hebron am 24. März 2016 ereignete sich im Stadtteil Tel Rumeida von Hebron im Westjordanland vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen Konflikts zum Höhepunkt der „Messer-Intifada“. Bei dem Vorfall wurde ein palästinensischer Attentäter, nachdem seine Messerattacke auf einen israelischen Soldaten abgewendet worden war und als er bereits seit elf Minuten schwer verletzt am Boden lag, von einem hinzugekommenen israelischen Soldaten erschossen. Der verantwortliche Soldat wurde von einem Militärgericht wegen Totschlags zu einer später reduzierten Gefängnisstrafe verurteilt, von der er bis zu seiner vorzeitigen Entlassung rund neun Monate verbüßte. Das Ereignis löste in Israel und der Weltöffentlichkeit heftige Diskussionen aus.

        Und Sie schreiben hier“ Der jeniger der gegen gesetz verstöst wird in israel bestraft weil gesetze in israel gibt”
        Glauben Sie den Nonsense eigentlich selbst?

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  7. Hm… Aber die Al Aksa Moschee im Israelischen Jerusalem steht noch? Und Muslime können da beten, Fußball spielen und Picknicken? Und kein Israelischer Polizist verjagt sie, wenn sie da offen beten? Haben Sie wirklich mal nachgeschaut, was Menschenrechte bedeuten? (Nicht zu verwechseln mit der muslimischen Version, der Cairoer Erklärung) Kennen Sie das Prinzip: gleiches Recht für alle?

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    1. Ja, sie steht noch und ist ein Wafffenlager. Das scheint aber gewisse Menschen nicht zu stören.

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    2. 
      
      „Hm… Aber die Al Aksa Moschee im Israelischen Jerusalem steht noch?“ Hm.. Nach meinen bescheidenen Kenntnissen steht die Al-Aqsa-Moschee in Ost-Jerusalem .
      Schon mal etwas von der Un-Resolution 478 gehört?

      Die Resolution 478 wurde am 20. August 1980 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet. In ihr wurde das Jerusalemgesetz, das unter anderem die Annexion Ost-Jerusalems durch Israel festhält, für nichtig erklärt. Die Resolution wurde mit 14:0 Stimmen angenommen, wobei die USA sich der Stimme enthielten.
      Das die Al-Aqsa-Moschee im dem von Israel völkerrechtswidrig annektierten Ost-Jerusalem noch steht, ist dem Weitblick von Moshe Dayan zu verdanken.

      „Als die israelische Armee im Sechstagekrieg 1967 vor den Toren Jerusalems stand, lehnte Verteidigungsminister Moshe Dayan die Einnahme der von Jordanien annektierten Altstadt ursprünglich mit den Worten ab, Israel sei an »diesem Vatikan« schlicht nicht interessiert. Selbst nach der Eroberung der Altstadt bewies Dayan einen überraschend klaren Blick für Israels strategische Interessen: Inmitten des messianischen Taumels von Fallschirmspringer-Kommandeur Motta Gur (»Der Tempelberg ist in unseren Händen!«) und des obersten Militärrabbiners Shlomo Goren, der sogar die Sprengung der islamischen Heiligtümer ins Gespräch brachte, sorgte Dayan mit eiserner Faust dafür, dass nicht nur die israelische Fahne schleunigst vom Felsendom geholt wurde, sondern setzte ebenso geschwind die Räumung einer improvisierten Synagoge auf dem Gelände des Tempelbergs durch.“ ( Jüdische Allgemeine)

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      1. Sie vergessen zu erwähnen das 1948 der jordanischer legion ost jerusalem und wesjordanland besezt und von juden gesäuberte . Können sie überhaupt etwas positivesuber dem jüdischen Staat sagen oder sind sie Freund von Björn luley

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        1. Ob ich ein Freund von Björn Luley bin oder nicht, ob das Westjordanland von den Jordaniern, oder von den Marsmenschen besetzt war ist irrelevant.
          Die UN-Resolution sind Völkerrechtlich bindend, auch für Israel.

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  8. Und leider kommt man ja an die Hintermänner nicht ran. Auf der Straße sind die jungen Leute, die die Passanten belästigen, dass man für Amnesty international spenden soll, in der Regel Studenten, die sich etwas dazu verdienen.

    Die vollzutexten bringt also gar nichts. Trotzdem konnte ich mich einmal nicht beherrschen und sagte denen, dass ich für die antisemitische Propaganda ihres Vereins gegen Israel sicher nicht noch Geld geben würde.

    Die haben vielleicht blöd geguckt, denken sie doch, dass sie für eine ganz tadelsfreie, gute Organisation arbeiten würden.

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  9. Das Völkerrecht ist immer dann sehr biegsam, wenn es z.B. von den USA gebrochen wird. Für mich ist klar – einfach der alltäglichen Berichterstattung zu entnehmen, wo die Terrorist_innen agieren. Ein Palästinenserstaat wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nach den diversen Äußerungen der „Aktivist_innen“(Hakenkreuzfahnen u.ä) und offiziellen Vertretern von der gleichen Qualität wie der Iran. Weshalb auch Befragungen zuweilen ergeben, das Palästinenser lieber in Israel leben – als in einem „eigenen“ Staat. Was die politische Haltung angeht war amnesty auch schon in anderen Fällen – vorsichtig ausgedrückt – ambivalent. Im Jugendbereich zündeln und vor den Folgen warnen – Was soll das“ Dass das Etikett „Israelkritik“ auf jede Drecksaktion draufgeklebt und nachgeplappert wird, gehört mittlerweile zu den Binsenweisheiten, die Menschen, die sich unvoreingenommen informieren nicht mehr schlucken.

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