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Botschaft von Aserbaidschan in Israel eröffnet

Der schiitisch geprägte Staat Aserbaidschan ist nun mit einem Botschafter in Israel vertreten. Israels Außenminister preist das gegenseitige Verhältnis – nicht zuletzt mit Blick auf einen gemeinsamen Feind.
Von Israelnetz

TEL AVIV (inn) – Aserbaidschan hat am Mittwoch offiziell seine Botschaft in Israel eröffnet. Sowohl Israels Außenminister Eli Cohen (Likud) als auch sein aserbaidschanischer Amtskollege Jeyhun Bayramov nahmen an einer feierlichen Zeremonie in Tel Aviv teil. Dort präsentierten sich beide in betonter Herzlichkeit. Auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Aserbaidschan waren vor Ort ebenso wie zahlreiche weitere Vertreter aus Politik und Gesellschaft.

Wie das israelische Außenministerium betont, ist Aserbaidschan der erste schiitisch-islamisch geprägte Staat, der eine Botschaft in Israel eröffnet. Beide Länder unterhalten bereits seit 1992 diplomatische Beziehungen, aber bislang war nur Israel im anderen Land mit einer Botschaft vertreten (bereits seit 1993). Im vergangenen Jahr beschloss dann auch Aserbaidschan, eine Botschaft in Israel und ein Vertretungsbüro bei den Palästinensern in Ramallah zu eröffnen.

Cohen: „Gemeinsame Front gegen Iran“

Bei einer Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen pries Cohen die Botschaftseröffnung als Ausweis sich weiter verstärkender Beziehungen. Aserbaidschans strategische Lage mache diese besonders wichtig und verleihe ihnen großes Potential. Bayramov und er hätten vereinbart, „eine gemeinsame Front gegen den Iran zu bilden“ und außerdem verstärkt in den Feldern Wirtschaft, Sicherheit, Energie und Innovation zusammenzuarbeiten.

Gegenüber „AzerNews“ sprach Cohen von einem „historischen Tag“. Man starte nun in eine „neue Ära“; im kommenden Monat wolle er Aserbaidschans Hauptstadt Baku besuchen. Besonders betonte der Außenminister, dass das aserbaidschanische Volk „sehr stolz sein“ könne, „dass es dort niemals irgendeinen Antisemitismus gegenüber der jüdischen Gemeinschaft gegeben hat“.

Bayramov: Dank für Unterstützung gegen Armenien

Bayramov erklärte während des Besuchs laut „Azernews“, dass zur Zeit 114 israelische Unternehmen in seinem Land aktiv seien. Aserbaidschan freue sich über das Interesse israelischer Firmen, an Aufbauarbeiten in den von Armenien „befreiten“ Gebieten mitzuwirken. Aserbaidschan wolle Frieden, aber Armenien bedrohe es mit aggressiver Rhetorik.

Der Minister dankte Israel für dessen Unterstützung im „Patriotischen Krieg“ gegen Armenien im Jahr 2020. Zum Iran verlor Bayramov laut „Jerusalem Post“ während der Pressekonferenz kein Wort. Auch Premier Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant (beide Likud) kamen mit Bayramov zusammen. Am Donnerstag traf der Minister zudem Präsident Jitzchak Herzog. Beim Treffen mit Gallant wies der Aserbaidschaner laut seinem Ministerium „auf die herausragende Rolle der Beziehungen im Verteidigungsbereich“ hin.

Israel wichtiger Waffenlieferant Aserbaidschans

Israel gilt als ein wichtiger Waffenlieferant Aserbaidschans. Die Militärbeziehungen waren vor allem während des armenisch-aserbaidschanischen Krieges 2020 in den Vordergrund der Aufmerksamkeit gerückt. 2021 sagte Bayramov gegenüber der Verteilzeitung „Israel Hajom“, der gekonnte Einsatz hochentwickelter Technik und hochpräziser Waffen hätten eine „wichtige Rolle“ für den Sieg Aserbaidschans gespielt – „inklusive solcher, die in Israel produziert wurden, vor allem Drohnen“.

Anfang März berichtete die israelische Zeitung „Ha’aretz“ auf Basis eigener Auswertungen öffentlich zugänglicher Flugdaten, dass es seit 2016 mindestens 92 Flüge der aserbaidschanischen Frachtfluggesellschaft Silk Way Airlines auf ein israelisches Militärfeld nahe Eilat gegeben habe. Nach wie vor herrschen zwischen Aserbaidschan und Armenien hohe Spannungen.

Öl und gemeinsamer Gegner Iran

Für Israel ist Aserbaidschan nicht nur als Öllieferant wichtig. Der Staat am Kaspischen Meer verfügt auch über eine Grenze mit dem Iran und hat selbst spannungsgeladene Beziehungen zu Teheran. Diese hängen sich unter anderem an den vielen Millionen Aserbaidschanern auf, die im Iran leben. Im Herbst 2022 führten beide Seiten Militärübungen im Grenzgebiet durch.

Beobachter spekulieren, ob Aserbaidschan Israel Flugbasen für einen möglichen Angriff gegen das iranische Nuklearprogramm zur Verfügung stellen könnte, was die Operation für Israel erleichtern würde. Der Luftweg von Israel in den Iran ist so weit, dass israelische Jets zwischenlanden beziehungsweise in der Luft aufgetankt werden müssten. Gegenüber der „Jerusalem Post“ erklärte der neue Botschafter Aserbaidschans in Israel allerdings Anfang März, sein Land werde nicht zulassen, dass sein Territorium gegen andere Länder genutzt werde. (ser)

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19 Antworten

    1. Das Parlament von Südafrika entschloss sich vor kurzem, die diplomatischen Beziehungen zum Staat Israel wegen dessen wachsender tödlicher Gewalt gegen und der Unterdrückung von Palästinensern zu begrenzen.
      Die Parlamentarier gaben ihre Stimme für eine niedrigere Einstufung der südafrikanischen Botschaft in Tel Aviv zu einem „Verbindungsbüro“ ab, nachdem in einer Welle von Überfällen durch israelische Streitmächte in die besetzte Westbank bis jetzt in diesem Jahr mindestens 68 Palästinenser (inzwischen sind es mehr als 90 – PaKo) getötet worden waren.

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  1. Gerade Israel kann sich seine Freunde nicht aussuchen. Und die Freude, nun ausgerechnet von schiitischen Boden einen guten Blick auf die spinnerten Mullahs in Teheran zu haben, die ist verständlich. Wie natürlich auch über die Botschaftseröffnung.

    Trotzdem vermisse ich in der offiziösen israelischen Aussenpolitik (wie übrigens auch auf dieser Seite) einen Hinweis auf die bedauerlichen Situation der Armenier. Historisch gibt es leider zwischen Israel und Armenien (sehr unerfreuliche) Parallelen; mit Aserbaidschan vermag ich keine zu erkennen.

    Böse Zungen (auch) in Israel behaupten manchmal, in Jerusalem wolle man keine Konkurrenz zur Shoah. Und die Türken als Verantwortliche des ersten Völkermords des 20.Jahrhunderts nicht verärgern.

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    1. Das Leid anderer Völker schert die Israelis nicht besonders. Man ist zu sehr mit Selbstmitleid beschäftigt.

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      1. Klar, deswegen ist Israel auch immer mit den Ersten vor Ort, wenn es um die Rettung von Menschenleben nach Erdbeben, Tsunamis u.ä geht.

        Deswegen sind sie in der Entwicklung von med. Produkten, für Landwirtschaftsprodukten auch führend, weil sie sich ja selber sooooo bemitleiden.

        Hunderte Beispiel könnte ich aufführen. Kümmern Sie sich lieber mal um das Selbstmitleid der PA.

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        1. Sie haben die tollen Waffen vergessen, die Israel an diverse Diktaturen liefern
          darf und die in den PL-Gebieten praktisch erprobt werden, wenn sie schon die
          altruistischen Taten Israels und dessen F&E -output unbedingt ins rechte Licht
          rücken müssen@Christin

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          1. @Steeti:

            Heute Mittag hatte ich Ihnen erwidert, dass D.-schland fünftgrösster Exporteur von Waffen weltweit ist, Israel „nur“ achter. Und dass ich mit beidem keine grösseren Bauchschmerzen habe, weil, machen es Berlin oder Jerusalem nicht tun, freuen sich nur Washington, Paris oder Londen, von Peking oder Moskau ganz zu schweigen.

            Offenbar war in dieser kurzen Anmerkung wieder etwas, was dem hiesigen „Eingangskontrolleur“ aufstiess. Mich nervt diese Zensur zunehmend.

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          2. Streettest: Sie meinen also, israelische Kräfte sollten nicht mit den neuesten Waffen gegen Feinde außerhalb des Israel-Territoriums vorgehen?! Wie weil wollen Sie zurückgehen? Bis 1948, oder gar bis zum Bar Kochba-Aufstand? David-Zeit wäre auch noch möglich. Davor wird es mit genauen Angaben schwierig.
            Das nur als kleiner Hinweis, dass man Sie einfach nicht ernst nehmen kann mit diversen Formulierungen/Vorwürfen.

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          3. Toll, welche Waffen würden Sie den Israelis empfehlen, wenn sie versuchen die Terroristen zu verhaften, die israelische Zivilisten umgebracht haben? Vielleicht Pfeil und Bogen?

            Und was ist dann mit den Raketen, die zielgenau Tel Aviv treffen müssten, wenn es nach der Vorstellung eines gewissen Herrn ginge, sollten die dann auch gegen Pfeil und Bogen getauscht werden.

            Im übrigen Streetk, meine Antwort ging an Ulrike, die meinte, die Israelis versinken in Selbstmitleid und würden nichts für andere tun. Dies hat Israel in 70 Jahrzehnten widerlegt. Hält aber Hetzer nicht ab, es immer wieder zu versuchen.

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      2. Und leid der Juden schert andere Völker auch nicht. Und das schon über 2 tausend Jahre. Warum sollen Juden sich alles gefale lassen. Übrigens. Verurteilung in Uno ist denen sicher, egal was sie tun.

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    2. Noch vor Jahren gab es Versuche des israelischen Kulturministeriums, zu verhindern, dass in den israelischen Schulbüchern der Völkermord an den Armeniern auch so genannt wird, weil man der Shoah nicht das Alleinstellungsmerkmal streitig machen wollte.
      Ohne die umfangreichen Waffenlieferungen an das autoritär geführte Land Azerbaijan (eine Familiendiktatur der Alijews) hätte Azerbaijan letztes Jahr nie einen neuerlichen Angriffskrieg gegen Armenien vom Zaun brechen können. Aber als Gegenleistung des Regimes kann Israel ja zwei Militärflugplätze nahe der iranischen Grenze nutzen, von wo aus ein Angriff auf den Iran geplant und vorbereitet wird.

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      1. Dazu passt auch dieser Artikel der NZZ
        „Israels sonderbarer Bettgenosse Aserbaidschan“
        „Jerusalem hat Entscheidendes zum Sieg Bakus im Konflikt um Nagorni Karabach beigetragen. Der Staat der Juden Seite an Seite mit Aserbaidschan und dessen Mentor, der Türkei – das sorgt für Irritation, nicht nur in Armenien.

        Während des sechswöchigen Karabach-Kriegs hat Aserbaidschan den Armeniern mit geballter Feuerkraft eine verheerende Niederlage zugefügt. Israelische Waffen – vor allem Kampfdrohnen – spielten dabei eine wichtige Rolle. Drohnen als Verkaufsschlager
        Obwohl sich die offiziellen Stellen in Israel in Schweigen hüllen, sind die Fakten nicht zu leugnen. Laut dem Stockholmer Institut Sipri war Israel in den letzten fünf Jahren der wichtigste Waffenlieferant Aserbaidschans, mit Verkäufen im Wert von 740 Millionen Dollar. Russland, das auch Armenien aufrüstet, folgt auf Platz zwei. Präsident Alijew sagte im Dezember 2016 vor Journalisten, sein Land habe bei israelischen Firmen «Verteidigungsausrüstung» im Wert von fast 5 Milliarden Dollar bestellt. Netanyahu sass neben Alijew und lächelte zufrieden. Der Verkaufsschlager der Israeli sind Drohnen, darunter die Harop des staatlichen Rüstungskonzerns Aerospace Industries. Sie wird auch als Kamikaze-Drohne bezeichnet, da sie im Ziel zur Explosion gebracht werden kann. An einer Militärparade in Baku wurden bereits 2015 israelische Drohnen gezeigt. Alijew bestätigte ihren Einsatz im Vier-Tage-Krieg im April 2016 und lobte ihre Treffsicherheit. 2018 waren Sturmgewehre des Typs Tavor zu sehen

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        1. Wegen ihrem Post 31.3., 21.01. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, das mir diese Ent-
          wicklung [BRD unter größten Waffenexporteuren] äußerst mißfällt und das
          ich eigentlich a priori jeden Waffenexport schärfstens mißbillige. Es heizt nur
          Konflikte an [meist in Entwicklungsländern], sorgt für riesige Fluchtbewegung-
          en, die ihrerseits neue Konflikte hervorbringen. Das Argument der NATO finde
          ich Heuchelei. Der Westen macht mit seiner Politik und seinen Waffen mindes-
          tens die Weltlage so dramatisch wie es China und Rußland zusammen tun,@
          Eddie Jobson

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  2. Die „Aseris“ werden sich hüten, irgendwas gegen die Mullahs zuzulassen. Da ist
    ja nicht nur der Iran, sondern auch Rußland, das jeden moslemischen , speziell
    auch türkischen Einfluß in der Kaukasusregion ausschalten will und wird. Daher
    auch das russische Engagement in Bergkarabach. Aserbeidschan soll eingekeilt
    werden, so kann Rußland seine Aktivitäten kontrollieren.

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  3. Eigentlich wird es höchste Zeit, dass da ein Botschafter-Austausch stattfindet, nachdem schon viele Jahre bekannt ist, dass zwischen dem israelischen Militär und Aserbeidschan eine kongrete Planung feststeht, im Zuge der Selbstverteidigung Israels, militärische Einrichtungen bzw. Flugplätze Aserbeidschans als Zwischenstop verwenden zu können, falls dies mal gegen den Iran notwendig würde. So viel ist mir aus früheren Veröffentlichungen im Israel-Netz bekannt. Gerne wüsste ich mehr darüber, lasse mich aber auch gerne berichtigen.

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  4. Ich habe neulich irgendwo gelesen-kann sogar hier auf Israelnetz gewesen sein,
    das die „Aseris“ nicht zu logistischer Hilfe an Israel bereit sind. Das ist auch viel
    zu riskant, weil der Iran militärisch weit überlegen ist und außerdem Rußland
    zu berücksichtigen ist, das jeden Einfluß externer Mächte, zumal westlicher an
    seinen Grenzen ausschalten will und dessen Reaktion völlig unkalkulierbar wäre.

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