Bahá’í-Gärten im Heiligen Land

Die Grundform aller Gärten kann bis ins 6. Jahrhundert vor der Zeitrechnung zurückverfolgt werden. Sie hatte großen Einfluss auf die Entwicklung sämtlicher Gartenstile der Welt.
Von Gundula Madeleine Tegtmeyer

Die Wiege der ersten Gärten der Welt führt uns nach Persien. Die grünen Oasen dienten den Menschen als Zufluchtsorte vor Hitze und Trockenheit, denn sie waren Horte des Wassers, das als Gnade G’ttes galt. In der großen Ebene von Marv-Dascht, östlich des Zagros-Gebirges, liegen verstreut die Überreste des frühesten Gartens, von dem es schriftliche Überlieferungen gibt.

Im Jahr 550 vor der Zeitrechnung besiegte Kyros der Große, der Gründer des Achämeniden-Reiches, die Meder bei Pasargadae und beschloss – so ist es in einer Legende überliefert –, seine Hauptstadt an eben dieser Stelle seines Sieges zu errichten. Zu jener Zeit begannen auch Gärten, eine große Bedeutung im kulturellen Leben der Herrscher einzunehmen

Garten als irdische Abbildung des Paradieses

Der legendäre persische König Kyros schuf vor 2.500 Jahren einen Garten, der mit seinem vierteiligen Grundriss der älteste Gartenanlageplan ist, der noch heute „gelesen werden“ kann – zumindest auf dem Papier. Er gewährt einen Einblick in die Ursprünge der persischen Gärten. Diese frühen Vorstellungen von einem Garten als irdische Abbildung des Paradieses waren von entscheidender Bedeutung für die Geschichte des spirituellen, muslimischen Gartens, der Gärten des Mogul-Reiches. Sie inspirierten die Schöpfer europäischer Renaissancegärten.

Der spartanische General Lysander, der sich 401 vor der Zeitrechnung als griechischer Söldner Kyros dem Jüngeren anschloss, berichtete dem griechischen Militärführer und Historiker Xenophon (circa 425–354) darüber, wie die persischen Könige nicht nur in der Kriegsführung herausragende Leistungen erbrachten, sondern auch in der Gartenkunst. Denn, so sein Bericht, sie legten paradeisos an, in denen sie Pflanzen „sammelten“, wie etwa Früchte tragende Bäume, sowie Tiere ansiedelten, die sie von ihren Feldzügen aus fernen Ländern mitbrachten.

Das persische Wort pairidaeza setzt sich zusammen aus pairi, was im Deutschen dem Wort „rundum“ entspricht und daeza, auf Deutsch „Mauer“. Xenophon übersetzte es paradeisos, die griechische Bezeichnung für den biblischen Garten Eden.

Folgen Sie uns auf Facebook und X!
Melden Sie sich für den Newsletter an!

Charakteristische Elemente eines Tschahar Bagh, persisch für „vier Gärten“, sind Wasserbecken, Wasserläufe, Springbrunnen und schattenspendende Pavillons. Der Innenbereich des Gartens ist durch vier Wasserläufe symmetrisch unterteilt, die in einem zentralen Becken zusammenlaufen.

Die vier Kanäle, die die Anlage unterteilen, sind geometrisch, rechtwinklig angeordnet. Sie waren die Namensgeber des Tschahar Bagh und versinnbildlichen die vier Flüsse des Lebens: Milch, Honig, Wasser und Wein. Die Gartenanlage des Grabmals Taj Mahal ist das wohl prominenteste Beispiel für die persische Gartenform des Tschahar Bagh.

Der Großmogul Schah Jahan ließ den Bau zum Gedenken für seine im Jahre 1631 verstorbene Frau Mumtaz Mahal erbauen. Als Großmogul, Mogulkaiser oder nur Mogul werden die turko-mongolischen Herrscher des von 1526 bis 1858 in Indien bestehenden indo-islamischen Mogulreiches bezeichnet. Die Großmoguln stammen aus der zentralasiatischen Dynastie der Timuriden, die unter anderem im Gebiet der heutigen Staaten Afghanistan, Iran und Usbekistan regierte.

Araber übernahmen Gartentradition

Im 7. Jahrhundert drangen die Araber auf ihren Eroberungszügen bis Persien vor und übernahmen ein Imperium mit einer mehr als tausendjährigen Gartentradition. Die neuen muslimischen Herrscher interpretierten die viergeteilte Anlage neu, sie führten die im Qur’an beschriebenen Vorstellungen des himmlischen Gartens, Arabisch dschanna, ein. Im Qur’an sind die Beschreibungen des Gartens Eden detaillierter als in 1. Mose 2,8-15. Hier lesen wir:

Und der HERR, Gott, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen. Der Name des ersten ist Pischon; der fließt um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist; und das Gold dieses Landes ist gut; dort ⟨gibt es⟩ Bedolach-Harz und den Schoham-Stein. Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; der fließt um das ganze Land Kusch. Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; der fließt gegenüber von Assur. Und der vierte Fluss, das ist der Euphrat. Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. (Elberfelder Bibel)

Die Gleichsetzung des Paradieses mit einem Ort, an dem die auferstandenen Toten in der Nähe G’ttes ihr ewiges Leben verbringen werden, knüpft daran an. Jesus versicherte dem reuigen Verbrecher, der mit ihm gekreuzigt wurde: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein (Lukas 23,43; Elberfelder Bibel)

Der Qur’an beschreibt den himmlischen Garten, arabisch Al-Dschanna, auch Al-Firdaus genannt, in mehreren Versen verstreut über den gesamten Text. Die kunstvollste Passage findet sich in Sure 55, sie heißt „Al-Rahmân“ – „Der Barmherzige“, in den Versen 46–75.

Bahá’í-Gärten in Israel an Vorbilder angelehnt

Auch in Israel finden wir in den prachtvollen Bahá’í-Gärten Anlehnungen an die persischen und arabischen Vorbilder, die Wiege des Gartenkultur. Die Bahá’í-Religion ist aus dem schiitischen Islam hervorgegangen.

Der Begriff Schia steht verkürzt für den arabischen Ausdruck Schīʿat ʿAlī, deutsch: „Partei ʿAlīs“. Damit ist die Anhängerschaft des vierten Kalifen Alī Ibn Alī Tālib, er regierte von 656 bis zu seinem Tod im Jahr 661, und seiner Nachkommen gemeint.

Dieser Begriff kam während des ersten innermuslimischen Krieges auf, der zeitgleich mit ʿAlīs Kalifat stattfand, und unterschied ʿAlīs Anhänger von der Schīʿat ʿUthmān, den Anhängern des ermordeten dritten Kalifen ´Uthmān Ibn ´Affān, dessen Anhänger sich gegen Alī´s Anspruch als rechtmäßigen Nachfolger des Propheten Muhammad stellten. Diesem Anspruch widersprachen Sunniten, die der sunnat an-nabī, der „Sunna des Propheten (Muhammad)“ folgen.

Der Begriff sunna kann mit „gewohnte Handlung, eingeführter Brauch“ übersetzt werden. Er bezeichnet im Islam die prophetische Tradition, die in der islamischen Glaubens- und Pflichtenlehre die zweite Quelle religiöser Normen nach dem Qur’an darstellt. Neben überlieferten Worten und Handlungen des Propheten standen dafür in der Frühzeit das Vorbild und die Äußerungen seiner prominenten Gefährten zur Verfügung, die als Vertreter und Garanten seiner Tradition anerkannt waren. Hieraus leiten die Sunniten die Anerkennung der Rechtmäßigkeit der ersten vier „Rechtgeleiteten Kalifen“ als legitime Nachfolger des Propheten ab.

Schiiten hingegen betrachten ausschließlich ʿAlī Ibn Abī Tālib, Schwiegersohn und Vetter des Propheten Muhammad, als legitimen Nachfolger und verehren ihn als ihren ersten Imam. Nach dem schiitischen Glauben kann das Imamat auch nur von einem Aliden, somit ausschließlich von einem Nachfahren ʿAlīs, übernommen werden, da allein diese göttlich legitimiert sind. Das Imamat ist aus schiitischer Sicht der Führungsauftrag für die islamische Gesellschaft, die von Allah dazu bestimmt wurde, dem Propheten Muhammad in allen religiösen und weltlichen Angelegenheiten zu folgen.

Verschiedene Strömungen

In den Jahrhunderten nach dem Tod des Propheten Muhammad haben sich innerhalb der Schia verschiedene Strömungen herausgebildet, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Imamatslehre unterscheiden. Zudem entstanden verschiedene schiitische Rechtsschulen.

Eine der wichtigsten Grundlagen für ʿAlīs Vorzugsstellung bei den Schiiten ist die Überlieferung, wonach ihn der Prophet Muhammad kurz vor seinem Tod am Ghadīr Khumm zu seinem Nachfolger designiert hat. Ghadīr Khumm ist der Name einer Stelle, gelegen auf halbem Weg zwischen Mekka und Medina, an der sich zur Zeit des Propheten ein Teich oder Sumpf, arabisch ghadīr, befand.

Hier fasste Muhammad kurz vor seinem Tod im Jahre 632 nach der Zeitrechnung im Angesicht der rastenden Muslime seinen Vetter Áli an der Hand und verkündete: „Man kuntu maulā-hu fa-ʿAlī maulā-hu“, deutsch: „Jeder, dessen Herr ich bin, der hat auch ʿAlī zum Herrn“.

Die Schiiten interpretieren diese Worte als Designation ʿAlīs zum einzig rechtmäßigen Nachfolger des Propheten. Auf diese Überlieferung nimmt auch das Ghadīr-Fest Bezug, das heute von vielen Schiiten am 18. Dhūl-Hiddscha begangen wird, im zwölften und somit letzten Monat im Jahreskreislauf des islamischen Kalenders.

Schiiten und Schiitinnen der sogenannten Zwölfer-Schia, wie etwa im Iran, erwarten die Wiederkehr des legendären und im Verborgenen lebenden 12. Imams, eine messianische Figur, aus der Verborgenheit. Und dies führt uns zum Bahá‘ítum, denn für einige Gläubige erfüllte sich diese Prophezeiung durch Bahāʾullāh.

Offenbarungen als fortlaufender Prozess

Die Bahá’í-Religion ist geprägt von der Vorstellung, dass Offenbarungen ein fortlaufender Prozess sind, wobei ihr wichtigster Offenbarer Bahāʾullāh (1817–1892) ist. Er ist der Stifter des Bahá‘ítums und gilt den Bahá‘í als der bislang letzte Gesandte G’ttes.

Die Bahá’í-Religion ist monotheistisch und strebt an, die Menschheit interreligiös zu vereinen. In der Islamischen Republik Iran sind die Bahá’í bis heute die größte religiöse Minderheit. Ihre Religion ausüben können sie nicht, denn sie gelten als Apostaten und werden zudem vom Regime unter dem Vorwurf der Kollaboration mit Israel verfolgt. Die beiden zentralen Heiligtümer der Bahá’í befinden sich in Israel.

Die Verfolgung durch das iranische Regime erklärt, warum Bahá’í auf der ganzen Welt verstreut leben und auf jedem Kontinent „Häuser der Andacht“ errichtet haben. Diese sollen auch den Anspruch unterstreichen, eine universelle Religion für die gesamte Menschheit zu sein.

Das europäische Haus der Andacht steht im Taunus in der Nähe von Frankfurt am Main. In Israel haben viele Bahá’í Zuflucht nehmen können. Das Weltzentrum der Bahá’í befindet sich in der Hafenstadt Haifa am Berg Karmel, nach Bahji bei Akko. Es ist der zweitheiligste Ort der Bahá‘í-Religion, denn hier befindet sich die Grabstätte des Báb, des Vorläufers des Baha’ullāh.

Das Mausoleum befindet sich inmitten der großzügigen Bahá’í-Gartenanlage mit Blick auf die deutsche Templer-Kolonie und die Bucht von Haifa mit Hafen. Der Báb, (das „Tor“), der Wegbereiter der Bahá’í-Religion, stellte die Legitimation des islamischen Klerus infrage und kündigte einen Erlöser an, woraufhin er und viele seiner Anhänger und Anhängerinnen verfolgt und getötet wurden.

Gebeine des Gesandten ins Heilige Land geschmuggelt

Unter den Überlebenden, so glauben die Bahá’í, war Baha’u’llāh, der vom Báb Verheißene. Der Báb sah die Ankunft des Baha’ullāh, eines Gesandten G’ttes, voraus, woraufhin er 1860 in Persien hingerichtet wurde. Seine zertrümmerten Gebeine wurden in das Heilige Land geschmuggelt und hier 1909 in Haifa beigesetzt.

Bahā´ullāh kam 1817 in Teheran zur Welt, wo er zunächst einige Jahre lebte, später an verschiedenen Orten im Osmanischen Reich. 1863 erklärte er in Bagdad, er sei ein neuer Gesandter G’ttes mit einer neuen Offenbarung. Sein arabischer Name Bahāʾullāh bedeutet die „Herrlichkeit Gottes“. Mitte des 19. Jahrhunderts schickte ihn die persische Regierung ins Exil, zunächst zurück nach Bagdad, später nach Istanbul und Edirne. 1868 wurde er auf Befehl der osmanischen Behörden über Gallipoli nach Ägypten ausgewiesen.

Von Alexandria aus wurde er schließlich nach Akko gerudert, dem Ort im damaligen Osmanischen Reich, der im Erlass des Sultans zum Ort seiner Gefangenschaft bestimmt war.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1892 verblieb Bahá’u’llāh unter Arrest im nahen Bahji, wo er schließlich verstarb und bestattet ist.

Die Bahá’í wenden sich in ihren Gebeten diesem Ort zu und meditieren am Schrein von Bahá’u’llāh in Bahji, am Schrein des Báb in Haifa. Beide Schreine sind Wallfahrorte. Bahá’í aus aller Welt pilgern zu ihnen, wandeln und meditieren in den prachtvollen Gartenanlagen, inspiriert von persischen und arabischen Vorbildern, der Wiege der Gartenkultur.

Foto: Gundula M. Tegtmeyer
Heiligtum mit der Grabstätte des Báb in Haifa

Die Bahá’i erkennen die Propheten und Heiligen anderer Religionen an: Sie glauben an Jesus, an Muhammad, an Mose, an Buddha und an den hinduistischen Krishna. In ihren G´ttesdiensten beziehen sie Gebete, Lieder und Schriften anderer Glaubensgemeinschaften ein, mit einem entscheidenden Unterschied: Im Bahá‘ítum kommt noch eine weitere und für Bahá´ís zentrale Offenbarung hinzu, die des Bahāʾullāhs: Der ist wirklich ein Mensch, der sich heute dem Dienst am ganzen Menschengeschlecht hingibt.

Seine Anhänger und Anhängerinnen streben danach, diese zentrale Botschaft ihres Religionsstifters zu befolgen, den Weg dafür zu ebnen, dass die Menschheit die Einheit erreichen kann und diese Einheit den Weg für den Weltfrieden bereitet.

Zahl 19 im Zentrum

Die prachtvolle Gartenanlage mit Schrein des Báb ist auf 19 Terrassen angelegt. Dies ist nicht der Topographie geschuldet. Es ist vielmehr bewusst so gestaltet, denn die Zahl 19 ist im Bahá‘itum eine heilige Zahl, sie ist die Gematria des Wahad, der „Einheit G´ttes“. Auch die Ziffer 9 begegnet uns vielerorts, sie verkörpert Vollkommenheit und ist die Gematria von Baha, was „Glanz“, auch „Herrlichkeit“ auf Deutsch bedeutet.

Basierend auf diesen heiligen Zahlen wurde die Gartenanlage auf 19 Terrassen angelegt. Die Zahl 19 begegnet uns auch im Bahá’í-Kalender, das Jahr ist in 19 Monate mit jeweils 19 Tagen unterteilt. Zu Beginn eines neuen Monats wird das „Neunzehntagefest“ gefeiert.

Das „Universale Haus der Gerechtigkeit“, das „Bahá’í-Parlament“, ist Sitz der 19 Führungspersönlichkeiten. Die Bahá’í-Gemeinden werden von sogenannten „Geistigen Räten“ geleitet, diese setzen sich jeweils aus neun Personen zusammen. Der neunzackige Stern ist das am häufigsten verwendete Symbol in der Bahá’í-Religion, er symbolisiert die Erfüllung der Erwartungen aller früheren Religionen, Vollkommenheit und Einheit, da die Neun die höchste einstellige Zahl ist.

Im arabischen Abdschad-Zahlensystem hat das Wort Baha den Zahlenwert neun, was die hohe Bedeutung dieses Symbols für die Bahá’í erklärt. Der neunzackige Stern repräsentiert die „Einheit der Menschheit in ihrer Vielfalt“, ein zentrales Ziel der Bahá´í. Er findet sich häufig auf Bahá’í-Gebäuden, in der Kunst, auf persönlichen Gegenständen der Gläubigen und als zierendes Gartenelement.

Zentrales Ringsymbol

Das Ringsymbol ist ein bedeutendes kalligraphisches Symbol der Bahá’í-Religion, entworfen von Abdul-Bahā. Es besteht aus drei horizontalen Linien, die durch eine vertikale Linie verbunden sind, sowie zwei fünfzackigen Sternen an den Seiten. Die obere horizontale Linie repräsentiert die Welt G’ttes, die mittlere die Ebene der Manifestationen G’ttes und die untere Linie die Welt der Menschheit. Die vertikale Linie symbolisiert den Heiligen Geist oder den Urwillen, der von G’tt durch die Manifestationen zur Menschheit fließt.

Die beiden fünfzackigen Sterne stehen für den Bāb und Bahāʾullāh, die Offenbarer des Bahá’í-Glaubens. Das Symbol integriert die arabischen Buchstaben für „Baha“, was „Herrlichkeit“ oder „Glanz“ bedeutet und sich auf den Namen Bahāʾullāhs bezieht. Es wird häufig auf Ringen getragen, weshalb es auch als „Ringstein-Symbol“ bekannt ist, findet sich aber auch auf Halsketten und als verzierendes architektonisches Element, so auch in Haifa am Schrein des Bāb.

Das Ringsymbol hat im Bahá’ítum eine tiefgründige spirituelle Bedeutung: Es stellt die Beziehung zwischen G’tt, seinen Manifestationen und der Menschheit dar, es gilt als eine komprimierte Darstellung g’ttlicher Mysterien. Im Bahá‘ítum finden wir das Konzept der „dreifachen Einheit“: Die Einheit G’ttes (Wahad), es gibt nur einen G’tt für alle Menschen, die Einheit der Offenbarungen von Abraham bis Bahāʾullāh und die Einheit der Menschheit. Für Bahá’í ist der Verstand die wichtigste Gabe G’ttes für die Menschheit. Durch ihn sind alle Menschen dazu befähigt, nach Wahrheit zu suchen.

Die Wege im inneren Bereich des Bahá’í-Gartens von Akko führen sternförmig auf Bahá’ullāh’s Schrein zu, den heiligsten Ort der Welt für die Bahá’í. Sie verlaufen auf einem Halbkreis, der wiederum in acht Teile gegliedert ist, die jeweils durch Wege mit terrakottafarbenem Split getrennt sind.

Foto: Gundula M. Tegtmeyer
Blütenpracht im Bahá’í-Garten von Haifa

Symmetrisch säumen Pflanzen die Wege. Eingefasst ist dieser Halbkreis von einem Weg mit Zypressen. Jahrhunderte alte Olivenbäume zeugen von der Verbundenheit mit Israel. Symmetrie und Harmonie beider Bahá’í-Gärten – deutlich wird das persische und arabische Vermächtnis – können Menschen unterstützen, die innere Ordnung zu finden. Beide Gärten wurden aufgrund ihrer signifikanten Bedeutung für die Menschheit im Jahr 2008 als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie sind Orte der Stille und Harmonie, eine Einladung zur Kontemplation und der Begegnung.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

11 Antworten

  1. Auch wenn sich das alles so schön anhört, und so gut gemeint ist, es ist Götzendienst, und gefällt Jahwe nicht! Jahwe ist ein eifersüchtiger Gott, und er warnt alle Menschen davor.

    2
    1. @Untertan
      Da gäbe es so viel mehr, was Gott nicht gefällt in unserem Leben und über das wir Buße tun müssen. Ich bin der Meinung, dass Gott sich an einem Garten erfreut, genauso wie wir Menschen das tun. Er hat uns die Natur geschenkt und wir müssen sie kostbar wertschätzen. Natürlich sollen wir den Bahain-Schrein nicht anbeten. An einem Garten ist nichts verwerfliches, es kommt auf das „Fruchtbringen“ in unserem Leben an. Zwischen einem Götzen und einem Garten besteht ein himmelweiter Unterschied. Der Teufel steckt im Detail.

      1
      1. Liebe Ella,
        dieser Baháí-Garten ist gefüllt mit Eigenschaften die diese Religion verkörpern. Die Bahái-Religion ist aus dem schiitischen Islam hervorgegangen.
        Baháí ist der bislang letzte Gesandte Gottes der Bahái-Religion. Diese Religion möchte die Menschheit interreligiös vereinen. Das ist nur mal ein ganz kleiner Ausschnitt dieses Artikels – dieser Religion.
        Da ist überhaupt nichts, was dem lebendigen Gott, dem Gott Israels gefallen könnte.
        Wäre es nur ein Garten, der die Schönheit und die Kreativität Gottes wiederspiegeln würde, würde ich Ihre Begeisterung verstehen und mich anstecken lassen.
        Die Bahái-Religion ist Götzendienst pur!
        Lieber Gruß zu Ihnen, Martin

        1
      2. @Ella, „Da gäbe es so viel mehr, was Gott nicht gefällt in unserem Leben und über das wir Buße tun müssen.“
        Liebe Ella, ich wünsche Ihnen und mir, dass es NICHTS wichtigeres in unserem Leben gibt – diese vielen Dinge – sobald wir es erkannt haben, in Ordnung zu bringen.
        Lieber Gruß Martin

        1
  2. Shalom,Danke an Redaktion für diesen für mich lehrreichen Bericht.Mein Beruf war Gärtner und ich hatte in Israel eine Gartenbaufirma mit 6Arabern als Arbeiter. „DAMALS“ Jerusalem

    5
    1. Shalom Jerusalem, ich freue mich, hier einen Berufskollege anzutreffen! Ich war auch Gärtnerin (bin jetzt pensioniert), allerdings nicht auf Gartenbau ausgebildet, sondern auf Zierpflanzen.

      2
  3. @ Untertan
    Bei Ihnen ist ja wohl alles Götzendienst? Und woher wollen Sie wissen,was Gott gefällt und was nicht? Bin sicher,ER erfreut sich ebenfalls daran. Bei Ihnen bekommt man als Unwissender ja Angst vor dem H’rrn. Immer schlecht gelaunt und damit beschäftigt zu bestrafen! Was wäre das für ein Gott???? Ne,so ist der H’rr nicht. Es ist ein liebender Gott! Vielleicht straft ER manchmal,aber nicht andauernd. Lassen Sie das!

    3
    1. Liebe Manu, um zu wissen was Gott gefällt, bzw. was IHM nicht gefällt, brauchen wir nur in sein Wort zu schauen. Götzendienst – jede Form ist IHM ein Gräuel! Ohne wenn und aber. Dieser Artikel ist gefüllt mit Eigenschaften die Götzendienst ausmachen. Ich bin übrigens auch ein leidenschaftlicher Gärtner und staune täglich in meinem sehr großen Garten, über die Wunder Gottes! – Aber wir dürfen uns nicht blenden lassen vom Gegenspieler Gottes – ER ist ein Verführer.
      Liebe Manu, die Liebe Gottes zeigt sich darin, dass Gott seinen Sohn für mich und Sie und alle Menschen in die Welt gesandt hat, damit wir gerettet werden können von unserem sündigen Wesen – das ist die Liebe Gottes – den „lieben Gott“ gibt es nicht!
      Wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag, lieber Gruß Martin

      0
  4. @Jerusalem
    Ja,der Bericht ist sehr interessant und unheimlich schön! Wenn du Gärtner bist,dann kannst du mir ja mal einen Tipp geben,wie meine Tomaten und Paprika auf dem Balkon viel Früchte tragen!?

    @Frau Tegtmeyer,vielen Dank für wieder einmal einen tollen Bericht. Es muss dort wunderschön sein!
    Viele Grüße Manu

    2
  5. Was des Menschen Herz erfreut sei Dank und Lob an den Schöpfer und hilft über das Schwere im Leben hinweg zu kommen *SHALOM!

    1
  6. Danke Frau Tegtmeyer für diesen tollen Bericht über die wunderschön angelegten Bahai-Gärten. Ein bisschen wusste ich noch, zweimal habe ich Haifa besucht und diese herrliche Aussicht von oben über die Gärten bis zu den German Colony und bis zum Hafen bestaunt. Sehr beeindruckend und sehr gut gepflegt, aber schwierig zu begehen, da sehr viele Stufen auf steilem Gelände nach unten führen. 🪴🌵🌳
    Die Bahai sind eine religiöse Minderheit in Israel. Sie halten sich an die Regeln und versuchen nicht zu missionieren. Vielleicht sind sie deshalb auch gut integriert.

    2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen