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Armee legt Plan zur Rafah-Operation vor

Mehr als 130 Geiseln sind noch im Gazastreifen gefangen. Sie sollen bald freikommen – durch militärische Gewalt, falls die Verhandlungen weiterhin ins Leere laufen.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee hat dem Kriegskabinett einen Plan für die Evakuierung und das Vorgehen in Rafah vorgelegt. Das teilte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) am Montagmorgen mit. Zudem bewilligte das Kriegskabinett einen Plan für die Verteilung von humanitärer Hilfe. Ziel ist es dabei auch, Plünderungen durch Terroristen zu verhindern.

Bei der geplanten Operation in Rafah soll die Armee vier der verbliebenen sechs Hamas-Bataillone zerstören und die dort vermuteten israelischen Geiseln befreien. Laut Ankündigung beginnt die Offensive spätestens am 10. März mit dem Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan. Nur ein erfolgreicher Geiseldeal könnte die Operation hinauszögern.

Rafah-Operation in jedem Fall

Seit der letzten Freilassung von Geiseln durch die Hamas am 30. November 2023 waren alle weiteren Verhandlungen erfolglos. Die Hamas fordert die Entlassung Tausender palästinensischer Strafgefangener aus israelischen Gefängnissen sowie Garantien für ihr eigenes Überleben. Netanjahu betonte, für einen „Deal um jeden Preis“ sei er nicht bereit.

Laut Angaben des Premierministers würde auch eine Geiselvereinbarung in der jetzigen Situation nicht die Einnahme Rafahs verhindern, sondern lediglich verzögern. Ohne solch eine Operation könne die Armee das Kriegsziel der Vernichtung der Hamas nicht erreichen.

Die USA kritisierten diese Pläne, während sie Erfolge bei Verhandlungen über die Geiseln in Paris verkündeten. Soweit bekannt, verhandelten Experten in Paris und seit Sonntag in Katar über die Freilassung „Dutzender“ Geiseln. Nach anderen Angaben sollen in einer ersten Phase 40 Frauen, Soldatinnen, Kinder und Kranke freikommen.

Im Gegenzug soll es eine mehrwöchige Waffenpause geben. In dieser Zeit würde Israel seine Truppen zwar nicht abziehen, aber zugunsten der Hamas verlegen. Außerdem soll Israel Hunderte Terroristen und Straftäter freilassen.

Militärische Option mit Risiken

Netanjahu sagte, dass die totale Vernichtung der Hamas als Militärorganisation wenige Wochen nach Start der Operation zu erreichen sei. Die Ankündigung baut zusätzlichen militärischen Druck auf die Hamas auf, in deren Interesse es liegt, den Großangriff hinauszuzögern.

Die militärische Option zur Rettung der Geiseln kann ein Mittel bei der Erreichung der israelischen Ziele sein. Das demonstrierte die Armee, als sie kürzlich zwei Männer in Rafah aus der Gewalt der Hamas befreite. So eine Aktion birgt aber große Risiken für die Soldaten und Gefangenen gleichermaßen. Zudem könnte die Hamas durch die Tötung Gefangener Gegendruck aufbauen.

Aufgrund der Gesamtlage sind die Entwicklungen kaum absehbar. Experten, Analysten, Vermittler im Geiseldrama – „Ich persönlich glaube niemandem von ihnen“, sagt Arye Shalicar, der deutschsprachige israelische Armeesprecher, in seinem Podcast. Er wolle Fakten sehen. Und die einzigen ernstzunehmenden Fakten in dieser Hinsicht seien „die Gesichter von Geiseln in Freiheit“. (cs)

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11 Antworten

  1. Ich befürchte, dass nur die IDF die Situation lösen kann, weil sich sämtliche „Friedensverhandlungen“ GEGEN Israel richten und kaum eine Organisation außerhalb Israels sich um die Freilassung der Geiseln ernsthaft kümmert.
    Ich wünsche Israel viel Kraft und Gottes Hilfe bei der Befreiung der Geiseln. Der Weg dahin ist steinig.

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  2. 130 Geiseln sind seit mehr als 400 Tagen im Gazastreifen gefangen. Sie sollen bald freikommen, durch militärische Gewalt? Ja. Durch Verhandlungen? Nein.

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    1. Alberto,

      nach einigen Stunden Nachdenken ist der Redaktion aufgefallen,
      dass sie 1 0 0 Stunden Gefangenschaft der Geiseln im
      geistigen Auge hatte. Und sie hat die ursprünglich innert der
      Überschrift genannte Zahl 4 0 0 sicherheitshalber ganz gelöscht,
      ohne sie mit der Korrekten zu ersetzen… . Nicht aufgefallen?

      In der Sache selbst:

      Ich bin keine Anhänger des ggw. Ministerpräsidenten, respektiere jedoch seine in den vergangenen Jahrzehnten um Israel erworbenen Verdienste. Die jetzige Regierung nehme ich ihm ausgesprochen krumm, weil in einer solchen weder ultra-religiös Spinnerte noch vorbestrafte Rechtsextreme einen Platz haben sollten. Auch wenn sie ihn pragmatischerweise vor dem Fortgang strafrechtlicher Ermittlungen schützen.

      Trotzdem stütze ich im Ergebnis die von Herrn Netanyahu eingeschlagenen Kurs im Gaza-Konflikt. Ich sehe einfach keine Alternative dazu, den Hamas-Monstern den Geraus zu machen. Und danach, aber nicht parallel, zu versuchen, halbwegs vernünftige Strukturen in Gaza / den arabischen Teilen von Judäa/Samaria zu bringen.
      Ich präferiere trotz aller bekannten Defizite auf arabischer, „palästinensischer“ Seite langfristig eine „Zwei-Staaten-Lösung“. Und kein alternativ von einer Minderheit Juden verwaltetes Israel /Palästina.
      Dass sich da eher die „Palis“ zusammenreissen müssen, ist mir klar. Und: Möge dies nicht nur der „Westen“ bezahlen, sondern auch die arabischen „Brüder“ tief in die Schatulle greifen… .

      Den noch lebenden Geiseln dieser Tiere das Allerbeste !!

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      1. Lieber EJ,
        Sie haben Herz und Verstand. Netanjahu braucht Leute wie Sie als Berater. Ein Ministerposten für Sie wäre natürlich noch besser.

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        1. Ich bin Anhänger von „Jesch Atid“. Wir würden die (theoretisch vorhandene) Toleranzschwelle von Netanyahus Mehrheitsbeschaffern deutlich überstrapazieren, Alberto.

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  3. Die Mörderbande muss endgültig ausgeschaltet werden.
    Für Befreiung der Geiseln könnte man ggfs. den Massenmördern notfalls die Ausreise nach Teheran „anbieten“. – Das sind ja ihre Auftragsgeber.
    Weiterhin müssen die Geldströme trockengelegt und die UNRWA abgewickelt und durch eine vertrauenswürdige Organisation abgelöst werden.
    Gott schütze Israel!

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  4. Mit Barbaren kann man niemals Verhandeln, das hat Israel von der Vergangenheit gelernt! Darum, was mischen sich diese fremde Depp-Staten, in Innere Angelegenheiten von Israel, indem diese Israel vorschreiben wie sich Israel Verteidigen sollte!!! Israel darf sich niemals auf fremde Hilfe Verlassen, das weiss Israel auch!!!!! Und weil Israel immer mehr dem Mächtigen, Allwissenden und Lebendigen Gott Vertraut. Was wir in diesen Tagen auch sehen ! Gott sei Dank, Gott ist nicht Tod, Gott Lebt! Und Er kämpft mit Israel, wie damals mit „Samson“ als er mit der Kraft die er von Gott erhielt in GAZA das Hebräer-Volk von Ihren Feinden befreite! Auch David ist ein Bild vom gewaltigen wirken Gottes! Gestern, Heute und in alle Ewigkeiten, ist Gott derselbe. Amen

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  5. @Sara B.
    Den Massenmördern notfalls die Ausreise nach Teheran „anbieten“? Nein, im Himmel ist viel Platz und die Jungfrauen können nicht mehr warten…

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    1. Ich befürchte, im Paradies werden sich viele „Märtyrer“ umschauen, wenn die „Damen“ in Scharen Reisaus nehmen.

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  6. Eine Lösung auf Verhandlungsbasis wird niemals möglich sein. Die militärische Lösung, und mag sie noch so schmerzhaft und verlustreich sein, ist unumgänglich. Wir wissen, dass Gott auf Israels Seite steht. Und das lässt uns hoffen, dass die noch lebenden Geiseln befreit werden. Treten wir im Gebet dafür ein.

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  7. Für PM Benjamin Netanjahu Weisheit bei allen Entscheidungen. Er steht unter imensem Druck von vielen Seiten und trägt eine schwere Last. Möge Gott ihm beistehen!

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