„Schweigen angesichts des Bösen ist niemals eine Option“

Zum siebten Mal lädt Israel christliche Journalisten aus aller Welt zu einem Gipfel nach Jerusalem ein. Posthum wird ein amerikanischer Aktivist geehrt.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Auf dem Christlichen Mediengipfel in Jerusalem hat der amerikanische Prediger Johnnie Moore an Gottes Auftrag für den biblischen Erzvater Abraham erinnert. Er nahm Bezug auf den Wochenabschnitt des vergangenen Schabbat (1. Mose 12,1–17,27), „Lech Lecha“ – das heißt wörtlich „Gehe für dich“. Moore ist evangelikaler Berater von US-Präsident Donald Trump und war Vorstandsvorsitzender der „Humanitären Gaza-Stiftung“ (GHF).

An dem Gipfel, den das staatliche Pressebüro veranstaltete, nahmen von Sonntag bis Donnerstag christliche Journalisten aus aller Welt teil. „Gott sagt zu Abraham: Verlasse alles, was du kennst, alle, denen du vertraust, jeden Komfort, den du besitzt. Geh in ein Land, das ich dir zeigen werde“, stellte Moore in seiner Ansprache am Montag fest. „Und Abraham … ging einfach. Ohne GPS. Ohne Garantie. Ohne Plan B.“

Abraham sei losgezogen „nur mit Glauben – und der Kühnheit zu glauben, dass Gottes Verheißungen stärker sind als die Bedrohungen der Welt“. „Lech Lecha“ sei nicht nur Abrahams Geschichte, fügte der Pastor laut der Nachrichtenseite „All Israel News“ hinzu. „Es ist nicht nur Israels Geschichte. Es ist unsere Geschichte. Die Geschichte jedes Christen, der beschlossen hat, dass Schweigen angesichts des Bösen niemals eine Option ist – ob wir nun von den verfolgten Christen in Nigeria, den Muslimen in China oder den Zeugnissen sprechen, die in Yad Vashem als ‚Gerechte unter den Völkern‘ aufgezeichnet sind, oder von den Zeugnissen derer, die sich seit dem 7. Oktober der Situation gestellt haben.“

Antisemitismus von links und rechts

Moore verwies auf den zunehmenden Antisemitismus. Auf der linken Seite trage er die Maske der „sozialen Gerechtigkeit”. Er nenne Terrorismus „Widerstand” und Antisemitismus „Befreiung”. „Er hat unsere Universitäten infiziert, unsere Medien vergiftet und will unsere Kinder einer Gehirnwäsche unterziehen.“

Aber auch auf der rechten Seite nehme der Antisemitismus zu: „Sie hüllen ihren Hass in unsere Flagge. Verschwörungstheoretiker geben den Juden für alles die Schuld. Sogenannte ‚Christen‘, die vergessen haben, dass unser Erlöser Jude war, dass unsere Bibel jüdisch ist und dass unser Glaube auf jüdischen Wurzeln basiert.“ Der älteste Hass trage auf allen Seiten neue Masken.

Den Teilnehmern legte er drei Handlungsweisen ans Herz: „Sagen Sie bei jeder Gelegenheit die Wahrheit über Israel – ohne sich dafür zu entschuldigen. Decken Sie jede Lüge auf. Bilden Sie die nächste Generation und leben Sie Mut vor.“

Moore ergänzte: „Möge Gott diejenigen segnen, die zu Israel stehen – Er hat es versprochen. Denn unsere Partnerschaft kann keine Macht der Welt zerstören. Und möge Gott Amerika segnen.“

Charlie Kirk posthum geehrt

Die Veranstalter des Christlichen Mediengipfels verliehen den Preis „Pillars of Jerusalem“ (Säulen Jerusalems). Posthum erhielt ihn der im September ermordete US-Aktivist Charlie Kirk. Er wurde für „seine mutige Stimme der Wahrheit und seine standhafte Unterstützung für Israel“ geehrt. Die Auszeichnung nahm Samuel Smadja im Namen der Familie entgegen. Er ist Gründer der Organisation Sar-El Tours, die Reisen nach Israel anbietet.

Der Präsident der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ), Jürgen Bühler, bekam den Preis für die „Stärkung des Bandes von Glauben und Freundschaft zwischen Christen und Juden“. Yael Eckstein wiederum ist Präsidentin der jüdisch-christlichen Organisation „International Fellowship of Christians and Jews“ (IFCJ), dessen Vorstand Moore angehört. Sie wurde für „ihre Vorreiterschaft bei humanitärer Hilfe und ihre fortwährende Freundschaft mit Israel“ ausgezeichnet. Den britischen Autor Douglas Murray ehrten die Veranstalter wegen seiner „klaren und mutigen Haltung gegen Hass und Lügen über Israel“.

Es war der siebte Christliche Mediengipfel in Jerusalem und der erste seit dem Terrormassaker der Hamas vom 7. Oktober 2023. Viele Journalisten hatten bereits früher an der Veranstaltung teilgenommen. Einige kamen zum ersten Mal nach Israel.

Zu ihnen gehört Timothy Weerasekera. Er sagte dem US-Sender „CBN News“, bei einem Besuch der Gruppe in Samaria habe ihn unter anderem dies betroffen gemacht: „Wenn man über die Waffenstillstandslinie schaut, kann man sehen, wie nah die Gebiete sind. Zu sehen, dass Tel Aviv nur eine Artilleriegranate von unserem Standort in Samaria entfernt ist, brachte mich sehr zum Nachdenken über Israels Bedürfnis, sich zu verteidigen und dort eine Sicherheitspufferzone zu haben.“ (eh)

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Eine Antwort

  1. Ich bin jetzt nicht der große Freund von Ehrungen und Auszeichnungen, nachdem in letzter Zeit einige fragwürdige Preise an noch fragwürdigere Personen gingen.
    Johnnie Moore macht aber nicht nur große Worte, sondern hat auch noch angepackt, indem er den Vorsitz von GHF übernahm. Sein Vergleich mit der Geschichte Abrahams finde ich gut. Auch wir müssen ohne GPS und ohne Plan B für unsere Freunde in Israel einstehen und uns von Gott manchmal unbekannte Wege führen lassen.
    Jürgen Bühler vom ICEJ verdient die Auszeichnung. Immer wieder besucht er die zerstören Kibuzzine, stärkt betroffene Israelis und ist ein wahrer Freund Israels und ein großartiger Mensch.
    Moore: „Möge Gott diejenigen segnen, die zu Israel stehen.“ Dafür bete ich. 🙏🎗🇮🇱

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