Die Proteste ehemaliger Kämpfer mit Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) – auf Hebräisch Alumei Krav – werden auf den Straßen Israels immer sichtbarer. Seit einem Monat lebt eine Gruppe von sechs Überlebenden von Kriegstraumata in einem kleinen Zeltlager vor den Büros der Rehabilitationsabteilung in Petach Tikva: drei Zelte, Chemietoiletten und eine mobile Dusche. Auf ihren Schildern steht: „Überlebende von Kriegstraumata sind nicht unsichtbar“, „Beendet die Diskriminierung zwischen physischen und psychischen Verletzungen“ und „Wir fordern Gerechtigkeit“.
Dieser Protest ist eine Reaktion auf die Nachricht, dass im Juli sieben Soldaten Suizid begingen. „Wir verhindern den nächsten Suizid!“, rief Izik Saidian während einer Protestaktion auf der Ajalon-Schnellstraße. Saidian selbst wurde 2021 zum Symbol des Kampfes um psychologische Betreuung, als er vor der Rehabilitationsabteilung einen Suizidversuch unternahm, indem er sich in Brand setzte – einen Tag vor Jom HaSikaron, dem Gedenktag für die Gefallenen Israels und die Opfer des Terrors.
„Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe, aber ich bin stolz auf das Ergebnis. Ich habe mich auf eine Granate geworfen, damit sich keine weiteren Soldaten das Leben nehmen. Gott entschied, dass ich leben sollte, weil ich noch eine Mission habe – für meine Brüder zu kämpfen, die nach 500 Tagen Kampf gebrochen zurückkehren, während der Staat sie dem Tod überlässt“, sagte er.
„Ich werde bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, damit die Soldaten die Anerkennung und Ehre erhalten, die ihnen zusteht – nicht als ‚posttraumatisiert‘, sondern als Überlebende von Kriegstraumata.“ Seiner Meinung nach ist die einzig echte Lösung eine eigene Gesetzgebung speziell für Soldaten, die nach ihrem Einsatz an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden.
Ausschuss-Sitzung gestürmt
Ende August stürmten Aktivisten, ehemalige Kämpfer aus Gaza, eine Sitzung des Finanzausschusses der Knesset zum Wiederaufbau der nördlichen Grenzstädte. Einer hielt ein Foto seines Freundes hoch, der Suizid begangen hatte: „Er hat es nicht mehr ausgehalten“, sagte er. „Wir haben gekämpft, um alle zu schützen – in Gaza spielte die politische Zugehörigkeit keine Rolle. Warum spricht jetzt niemand mit uns? Ihr schweigt, während die Zahl der Suizide steigt!“
Er fuhr fort: „Was ist mit den 20-Jährigen, die ihre zerstückelten Freunde getragen haben? Kümmern Sie sich um sie, kümmern Sie sich um uns. Tun Sie etwas, bevor ich der Nächste bin!“ Die Ausschussmitglieder saßen in peinlicher Stille.
Als der Vorsitzende Alon Schuster Worte der Unterstützung anbot, schnitten die Aktivisten ihm das Wort ab: „Wir brauchen keine Worte, wir brauchen ein Budget für psychologische Betreuung – wie viele müssen noch sterben, bevor Sie handeln?“
Im Jahr 2024 begingen 21 Soldaten Suizid, 2023 waren es 17 – die höchsten Zahlen seit 2011. Die Daten zeigen, dass die meisten der im vergangenen Jahr verstorbenen Soldaten Reservisten waren. 10.000 Reservisten und Wehrpflichtige – mehr als die Hälfte aller Kriegsgeschädigten – sind psychisch verletzt und mit PTBS oder anderen psychischen Störungen anerkannt, verursacht durch die Belastungen auf dem Schlachtfeld. Die israelische Armee erklärte jedoch, dass im Verhältnis zur Gesamtzahl der aktiven Soldaten und Reservisten der Anstieg nicht dramatisch sei.
Experte warnt vor Suizid-Welle
Anfang dieses Jahres warnte Jossi Levi-Belz, Leiter des Lior-Zafati-Zentrums für Suizid- und psychische Schmerzforschung, dass eine neue Welle von Selbsttötungen bevorstehen könnte. Er erklärte, dass Krisen wie der 7. Oktober vorübergehend die Suizidrate senken. Danach steige jedoch das Risiko, da Reservisten weiterhin unter posttraumatischen Belastungen leiden. „Wenn das Gefühl der Zusammengehörigkeit schwindet“, sagte er, „setzt die schmerzhafte Einsamkeit ein – und damit ein höheres Suizidrisiko.“
Die Armee veröffentlicht nur jährliche Daten, daher ist unklar, wie viele Soldaten 2025 gestorben sind. Leaks und Ermittlungen haben jedoch mindestens 17 Suizide bestätigt – die Zahl könnte bis Dezember deutlich höher liegen.
Während auf konkrete Maßnahmen der Regierung gewartet wird, entstanden in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Organisationen, die sich diesem Problem widmen. Viele wurden von Ex-Reservisten gegründet, die die bürokratischen Hürden und Nachlässigkeit selbst erfahren haben und andere davor bewahren wollen.
Der Ex-Kampfsoldat Ido Gal Razon gründete „Lochamim L’Haïm“ („Kämpfer fürs Leben“). Die Organisation bietet kostenlose finanzielle, rechtliche und medizinische Unterstützung für Soldaten mit PTBS. Aufgrund der enormen Nachfrage musste sie die Annahme neuer Anträge auf rechtliche Hilfe vorübergehend einstellen.
Budget reicht nicht aus
Itamar Graf ist stellvertretender Direktor und Leiter der Planungsabteilung im Verteidigungsministerium. Er erklärte auf der Konferenz MUNI EXPO 2025: „Vor dem 7. Oktober bearbeitete unsere Rehabilitationsabteilung 60.000 Fälle. Heute sind es fast 80.000. Viele davon haben psychische Probleme, und etwa 65 Prozent der Hilfesuchenden sind Reservisten. Unsere Aufgabe ist ihre Rehabilitation.“
Budgetär gesehen habe sich vieles verändert. Als er Leiter der Budgetabteilung war, habe das Budget umgerechnet rund 970 Millionen Euro betragen. Heute würden rund 2,1 Milliarden Euro allein für Betroffene bereitgestellt.
„Wir haben Lösungen im Bereich Suizidprävention eingeführt. Früher riefen Menschen an und sagten, sie könnten nicht mehr – wir riefen die Polizei, die schlechteste Lösung. Heute gibt es zivile therapeutische Teams, die zum Soldaten nach Hause kommen und ihn unterstützen“, fügte er hinzu. Während des Krieges habe die Armee 800 zivile Psychologen mobilisiert. „Wir versuchen, alle zu erreichen, aber bei dieser großen Zahl an Soldaten gibt es leider Suizide, und wir sehen einen Anstieg. Jeder Fall ist ein Versagen von uns.“
Die Ethos der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte baut auf dem Leitbild „Zwa HaAm“ (die Armee des Volkes) auf, bekannt in der gesamten israelischen Gesellschaft. Wenn das System möchte, dass dieses Leitbild relevant bleibt, muss es beweisen, dass es sich um seine Menschen kümmert – insbesondere um die psychisch verletzten Soldaten, die sich im Stich gelassen fühlen.
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Sollten Sie selbst von Suizidgedanken betroffen sein, suchen Sie sich umgehend Hilfe. Bei der anonymen Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner unter: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.
35 Antworten
Der lebendige Gott ist der beste Ansprechpartner, Arzt und Therapeut.
Lieber Gruß Martin
@Untertan
Ich fürchte,das alleine wird nicht funktionieren. Die meisten haben wahrscheinlich den Glauben an alles verloren. Sonst würden sie keine Suizidgedanken haben! Und noch ist Gottes Reich nicht gekommen,wo es so etwas nicht mehr gibt. Aber statt vieler Worte könnten Sie sich doch an einer großzügigen Spendenaktion beteiligen oder eine ins Leben rufen. Ich bin mir sicher,der Herr wird es mit Freuden sehen!
Viele Grüße Manu
Liebe Manu, meine über 30-jährige Arbeit als Therapeut und Leiter von SHG habe ich vor etlichen Jahren beendet. Liebe Manu unser Herr Jesus heilt auch heute, hat nie damit aufgehört. Menschen und Christen haben ihren Glauben daran verloren, keine Kraft mehr in den Gemeinden! Ich weiß, dass es keinen effektiveren Arzt und Therapeuten gibt, als den auferstandenen Sohn Gottes.
Lieber Gruß zu Ihnen, Martin
@Untertan
Lieber Martin,jetzt macht mich Ihre Antwort traurig. Ich weiß, das Sie als Therapeut gearbeitet haben. Und Sie haben auch Erfahrung darin. Gut und schön. Aber den Menschen jetzt zu unterstellen,sie glauben nicht gut genug oder richtig,ist kein gutes Argument. Sie wissen ganz genau,das dies alles erst mit Christi wiederkommen endet. Und solange müssen wir hier klar kommen. Und helfen. Gott hat uns die Möglichkeit gegeben,gute Ärzte/Therapeuten zu haben. Warum wohl? Weil wir so schlechte Gläubige sind? Ich gehe von Ihrem Kommentar davon aus,daß Sie außer predigen nicht weiter helfen würden(Spende)? Denn das ,was die Soldaten erlebt und gesehen haben kann niemand erahnen. Sie auch nicht.
@Manu
Untertan möchte alles „übernatürlich“ von Gott geregelt bekommen. Nicht falsch verstehen, das tut er natürlich oft. Aber Gott hat uns ja auch einen Verstand gegeben und den gilt es zu gebrauchen, auch wenn in der Bibel steht: Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Es gilt Verstand einzusetzen, zu glauben, beten und zu vertrauen. Heute wurde eine Haut-Op meines Mannes verschoben, weil die Ärztin eine Alternative in Betracht zog. Kontrolle in 3 Monaten. Das war mein Gebet im Sprechzimmer,dass es so sein wird, wie es der Wille Gottes ist. Wir brauchten einen Arzt und einen Entscheider. Letzterer war Gott und er wird es auch in 3 Monaten entscheiden. Aber der Arzt war notwendig und es muss Ärzte geben. 35 Jahre waren sie meine Arbeitgeber, auch Therapeuten.
Ich habe dir unter dem 5.9. GHF nochmals etwas geschrieben.
Lg Ella 🫶
Und genau diese Haltung hat nicht wenige Christen in den Tod getrieben. Und dafür tragen die die Verantwortung die sagen, hättest du nur genug geglaubt, dann wäre es dir nicht passiert. Und so mancher wurde damit nicht fertig. Schlimmer kann man als Christ nicht mit andern umgehen.
Liebe Manu, kann Ihnen leider nicht antworten.
Lieber Gruß Martin
@Untertan
Ich zitiere: „Ich weiß, dass es keinen effektiveren Arzt und Therapeuten gibt, als den auferstandenen Sohn Gottes.“ Und woher nehmen Sie Ihr WISSEN? Ihr Wissen ist bestenfalls ein Glaube, schlimmstenfalls ein Irrglaube. Um deutlich zu werden: Derartiges „Wissen“ klingt blasphemisch. Aber das ist nur meine Auffassung als Einzelperson, die Israel liebt.
@Alida M, Gottes Wort berichtet uns im AT und im NT sehr zahrlreich davon. Ich persönlich habe erlebt, dass Gott sich nicht ändert und auch heute gerne heilt, wenn wir Ihn darum bitten.
Das ist die Meinung eines Mannes der Jesus liebhat und Israel liebt.
Lieber Gruß Martin
Untertan: Die Geschichte gibt es in allen möglichen Varianten:
Ein frommer Mann wollte nach dem Willen Gottes leben. Eines Tages gab es eine Überschwemmung. Der Mann begab sich auf das Dach seines Haues und wartete, dass Gott ihm helfen würde.
Ein Rettungsboot kam vorbei und wollte ihn retten. Der Mann sagte nein, Gott wird mich retten. Dann kam ein zweites Rettungsboot und wieder schickte der Mann es weg mit der Begründung: Gott wird mich retten. Das Wasser stieg und stieg und der Mann konnte kaum noch atmen. Ein Hubschrauber flog über ihn hinweg und ließ eine Rettungsleiter runter. Der Mann sagte: Ich habe Glauben an Gott, er wird mich retten.
Schließlich starb der Mann in den Fluten. Im Himmel ankommen traf er auf Gott. Er begann zu fragen: Ich habe einen so großen Glauben an dich, ich betete und versuchte deine Willen zu folgen. Ich verstehe es einfach nicht. Da antwortete Gott: Ich verstehe es auch nicht. Ich habe dir zwei Rettungsboote geschickt und einen Hubschrauber.
Sie sollten mal nachdenken, ob es Gottes Wille ist, wenn man den Menschen Hilfe verweigert.
@Untertan
Martin, es ist richtig von Israelnetz, Ihnen zum Teil das Antwortgeben auf Kommentare zu verweigern. Es ist wirklich furchtbar, was Sie hier teilweise von sich geben, fast schon narzistisch. Wenn Sie Jesus so liebhaben, wie Sie es immer wieder betonen, dann nehmen Sie sich ein Beispiel an ihm. Ermahnen Sie nicht ständig pharisäerhaft die Menschen, deren Glauben Sie überhaupt nicht beurteilen können. Und zeichnen Sie vor allem kein falsches Gottesbild, indem Sie Heilung vom Glauben abhängig machen. Wir wissen aus der Bibel, dass Hiob gelitten hat und auch Paulus einen „Pfahl im Fleisch“ hatte, also quasi eine Krankheit mit Schmerzen. Wollen Sie denen etwa auch ihren Glauben absprechen? Es gibt unendlich viele gläubige Menschen, die nicht von Krankheiten geheilt wurden und werden. Ihnen zu unterstellen, nicht den nötigen Glauben zu haben, kommt einem Eiferer gleich, und das ist Sünde.
Christin hat Ihnen die Geschichte geschrieben, übrigens nicht das erste Mal, von dem Mann, der auf Gott vertraute und alle Hilfe ablehnte. Sehr richtig und denken Sie da mal bitte drüber nach.
Lg Ella
@Untertan
Ihre Auffassung ist eine zutiefst un-menschliche. Aber dessen sind Sie sich sicherlich bewusst. Nehmen Sie sich ein Beispiel an mir und an vielen anderen: Spenden Sie für ein Rehabilitationszentrum! Seien Sie großzügig! Auch Ihr Gott, da bin ich mir gewiss, wird dann Freude an Ihnen haben.
Alida, er wird Ihnen immer das Gleiche sagen.
Ich habe mit ihm abgeschlossen, ich rutsche nicht fünfmal am Tag auf den Knien herum und bitte den Ewigen um Verzeihung dafür, überhaupt geboren worden zu sein,so unwürdig, wie ich angeblich sein soll.
Dann hätte ER mir die Welt besser gleich erspart. ER hat laut Bereschit doch selber gesagt, wir sollen im Schweiße unseres Angesichts unseren Lebensunterhalt erarbeiten. ER hat uns schließlich nicht umsonst rausgeworfen.
Hätte ER das nämlich nicht getan, würden wir immer noch im Paradies, im Garten Eden lustwandeln und bräuchten uns um nichts zu sorgen, weil ER uns alles abnehmen würde. Baahhh, ……….wir wären allerdings auch immer noch so doof wie Bohnenstroh !!!
SHALOM
Lieber Klaus, Ihr Kommentar macht mich nur noch traurig.
Lieber Gruß Martin
Bei der Lektüre dieses hochinteressanten Artikels musste ich an unseren Forums-Freund Jerusalem denken, aus dessen jüngsten Beiträgen viel Verzweiflung sprach. Den Soldaten und Rerservisten muss geholfen werden, medizinisch, aber auch gesellschaftlich. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, gezielt dafür zu spenden, wenn jemand etwas dazu weiss, bitte schreiben.
@Antonia
Ich weiß nicht, ob der folgende Hinweis freigegeben wird. Ich versuche es einfach (Originaltext und Übersetzung):
עמותת „לוחמים לחיים“
מימון וליווי משפטי בהליך ההכרה להלומי קרב ופוסט טראומה
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Verband „Kämpfer fürs Leben“
Finanzierung und rechtliche Begleitung des Anerkennungsverfahrens für PTBS und PTBS-Patientinnen und -Patienten
Jetzt spenden hier klicken
Einer der Gründer dieses Verbandes ist Ido Gal Razon.
@Antonia
Ich versuche es nochmals. Es geht um Spenden (hebräischer Text und Versuch der Übersetzung):
עמותת „לוחמים לחיים“
מימון וליווי משפטי בהליך ההכרה להלומי קרב ופוסט טראומה
לתרום עכשיו לחצו כאן
Verband „Kämpfer fürs Leben“
Finanzierung und rechtliche Begleitung des Anerkennungsverfahrens für PTBS und PTBS-Patienten
Im Mittelpunkt steht die finanzielle Hilfe durch Spenden. Einer der Gründer des Verbands „Kämpfer fürs leben“ ist Ido Gal Razon.
@Antonia
Einer meiner konkreten Hinweise, Spenden betreffend, wird vielleicht nicht freigegeben. So zumindest mein Eindruck. Es folgt nun der dritte, „überarbeitete“ Versuch: Vision für Israel in München. Habe dort zuerst angefragt. Ich bin verunsichert, breche ab und hoffe, dass diese Mitteilung freigegeben werden kann. Danke im Voraus.
Vielen Dank für Ihre Mühe. Ich werde mich Vision für Israel nähern; Danke nochmals
Alida, versuchen Sie es doch einfach über das ISRAEL NETZ selbst. Vielleicht können die Ihnen weiterhelfen. Ich selber habe das auch schon getan und bin fündig geworden.
Eine Anfrage wird zumindest nicht schaden.
SHALOM
So traurig, dass Soldaten, die mit ihrem Leben fürs Land, für die Bevölkerung kämpfen, vermutl. so manch bestialisch ermordete Freunde, Familien und gefallene Soldaten erlebt haben, sich dann im Stich gelassen fühlen und keinen anderen Ausweg mehr haben.
Die PTBS nach einem solchen Grauen mit diesen bestialischen Monstern ist nicht verwunderlich.
Sie brauchen in jedem Fall fachlich kompetente, pschologische Unterstützung…
Möglichkeiten für diesbezüglich Spenden könnte es evtl. bei Israel Heute, ICEJ geben?
Soldaten sind auch nur Menschen, die im Krieg einen blutigen und sehr undankbaren Dienst verrichten. Man lässt sie hochleben für gewonnene Schlachten und rühmt sie, aber die Schlachten in ihrer Seele müssen sie alleine ausfechten, ohne Unterstützung, und so verlieren viele von ihnen.
Bibi sollte mal dringend darüber nachdenken, daß seine Soldaten physisch zwar siegreich sind, aber sie leiden auch darunter.
Ich habe dahingehend eigene Erfahrungen gemacht als Soldat der Bundeswehr, auch wenn es sich dabei nur um einen Unfall bei einer Übung mit scharfer Artilleriemuntion
in Shilo, Kanada, gehandelt hat vor 40 Jahren.
Ich gehörte damals mit zu den Splitterverletzten,und habe mein Trauma nur damit besiegt, indem ich mir, bevor wir uns selbst ins Lazarett begeben haben zwei Tage lang fast bis zur Bewusstlosigkeit vollgesoffen und ausgeheult haben,danach war ich damit durch, und nur deswegen kann ich heute leidenschaftslos darüber sprechen, aber die eigene Sterblichkeit ist mit erschreckend bewusst geworden. Der letzte Splitter ist mir erst vor zwei Jahren entfernt worden, ein Schatten der Vergangenheit……………..SHALOM
Das mit dem Spenden ist eine super Idee. Ich wäre dabei! @Antonia: ich musste auch an Jerusalem denken. Da muss unbedingt geholfen werden. Ganz schnell und unbürokratisch!
Die israelische Soldaten kämpfen auch für uns, kämpfen gegen einen Feind, der uns alle bedroht. Und die Spanier? EU-Kommissarin Ribera „Sprachrohr der Hamas“ redet von „Völkermord“.
Wenn man Suizud begeht, hat man Glauben und jegliche Hoffnung verloren. Grausame Bilder von Gewalt und Kameradenverlusten bleiben im Gedächtnis. Verletzungen, Schmerzen. Dem folgt Sinnlosigkeit. Herr Netanjahu, ich fordere sie auf, kümmern sie sich um die Soldaten/ Innen, die den Kopf hinhalten und die Gewalt des Krieges nicht mehr verkraften. Dazu der Hass der Weltbevöllerung.
IDF, Ihr Lieben, wir beten in grosser Verzweiflung für EUCH. EWIGER, höre bitte den Schmerz unseres Volkes und unser Flehen.
Liebe Maria, ja das ist grausam, würde gerne mal mit Ihnen sprechen.
Lieber Gruß Martin
Es gibt so viele „Stille Probleme“, Menschen, die großes Leid erfahren und mit ansehen mussten, äussere und innere Verletzungen tragen. Und keiner sieht sie. Einem Suizidpatienten sieht man es selten an, wie sehr er leidet. Oftmals bekommt nicht mal die eigene Familie mit, wie es um ihn steht. Es sind so viele verschiedene Auslöser: Verlust eines Kindes oder Partner, Alkohol, Vergewaltigung, Krieg. Jedes Leid ist eines zu viel und ohne Therapien kommen viele Menschen da nicht raus. Es bedarf zuerst öffnen, dann reden, zuhören, begleiten, tragen helfen, finanzielle Unterstützung… Und wenn ein Therapeut vermag, mit und für den Suizidalen zu beten, ist das eine Gnade Gottes. Ich kann das Trauma der Soldaten in meinem Herzen spüren. Die Politik muss handeln. Unser Gott tut seines dazu. Shalom! 🙏🇮🇱🎗
@Antonia
Zweimal wurde mein Hinweis nicht einmal registriert. Ich versuche es zum dritten Mal. Vorher habe ich den hebräischen (Original-)Text entfernt. Es gibt einen Verband, der sich „Kämpfer fürs Leben“ nennt und sich um PTBS-Patienten kümmert. Im Mittelpunkt steht die finanzielle Hilfe durch Spenden. Einer der Gründer des Verbands „Kämpfer fürs leben“ ist Ido Gal Razon.
@Ella
Vielen Dank für deine Kommentare. Habe zum 5.9. dort geantwortet. Ich weiß wie Untertan denkt,nur diese Soldaten haben soviel Schlimmes und Hässliches gesehen,da muss man helfen. Da kann ich nicht sagen,wenn du mehr dem Herrn vertrauen würdest und aufrichtig gläubig wärst,dann wärst du auch geheilt. Und damit habe ich dann alles getan um zu helfen? Nicht sehr christlich,ehrlich.
Ich wünsche deinem Mann gute Genesung und das es so funktioniert wie die Ärztin sagte. Und da kann man auch sagen,der Herr hilft heilen. Wenn ER einen besseren Weg zeigt. Aber ohne den ausgebildeten Arzt geht gar nichts.
Liebe Grüße Manu 😘😘🙏🙏🙏
Es gehört bestimmt zu den schrecklichsten Traumata, einen Menschen zu töten, selbst wenn man ihn als „Feind“ sieht, der Schlimmstes verbrochen hat. Hinter jedem Menschen steht eine Geschichte, deren Verlauf der Mensch oft nicht selbst bestimmen kann. Man wird hineingeboren in ein Umfeld, das man sich nicht aussuchen konnte. Und es hängt von vielen Zufällen und glücklichen oder unglücklichen Fügungen und Entscheidungen ab, wie die Geschichte des Lebens weiter verläuft. Löscht man das Leben des Anderen aus, für wie verkommen man diesen auch halten mag, es bleibt etwas zurück in einem selbst.
Die innere Auseinandersetzung darüber führt an die eigenen Grenzen. Diese Konfrontation kann sehr schmerzhaft sein und ist manchmal ohne Hilfe nicht zu schaffen.
Ich selbst arbeite seit vielen Jahren auf einer Station für komplextraumatisierte Frauen, die in ihrer Kindheit Schrecklichstes erlebt haben. Oftmals haben sie es bewundernswert geschafft, trotzdem ein äußerlich „normales“ Leben zu führen. Aber viele von ihnen holt das frühkindliche Trauma mit all seinen unterschiedlichen Symptomen irgendwann ein. Im besten Fall kann dann ein Therapeut bei der Aufarbeitung helfen.
Das Fatale in Israel ist, dass dort wahrscheinlich fast jeder schon allein durch die Ereignisse seit dem 7.10. traumatisiert sein wird und Hilfe benötigt. Hier ist eine ganze Nation traumatisiert: Keine Sicherheit mehr im Innen und Außen, Gefühle des Ausgeliefertseins und der Hilflosigkeit etc. So viele Psychotherapeuten kann es gar nicht geben, um all den seelisch zutiefst Verletzten Hilfe leisten zu können.
Fortsetzung:
Und natürlich ist für Soldaten auch das Sterben der Kameraden, die ständige Konfrontation mit dem Verlust oder der Verstümmelung der vertrauten und zu Freunden gewordenen Gefährten eine unaussprechliche Belastung und Bürde.
Und niemand weiß, wen es als nächstes trifft. Diese damit verbundene ständige höchste Alarmbereitschaft kann schon für sich allein die Psyche an den Rand ihres Funktionsvermögens bringen. Dazu kommt, dass die Soldaten vielfach darüber hinaus auch als Zivilpersonen zum großen Teil in ihrem Alltagsleben mit dem Tod oder der emotionalen Not von Freunden und Angehörigen konfrontiert werden, was den Zusammenbruch dessen, was man als Mensch so nötig braucht, um emotional stabil bleiben zu können, weiter befördert.
Ich kann nur beten und hoffen, dass diese Menschen die Hilfe finden, die sie brauchen. Was aber nicht leicht sein wird in einem Umfeld des Krieges, in dem sich nicht nur im Kampf, sondern auch innerhalb der Gesellschaft (selbst wenn Ordnungsstrukturen wie Verwaltung und anderes vordergründig noch erhalten sind) die Hilflosigkeit und innere Not so vieler allerorten offenbart.
Ich, die ich Krieg noch nie unmittelbar erleben musste, wüsste selbst angesichts meiner jahrelangen Erfahrung in der Psychotherapie nicht, wie ich hier helfen könnte. Zumal ein Ende des Schreckens gar nicht absehbar ist.
Der.Einsatz in Gaza hat bereits fast 1000 Tote gefordert. Ein schmutziger Krieg, der aus dem Hinterhalt, aus Tunneln, aus der Zivilbevölkerung heraus geführt wird. Das mutet den Soldaten viel zu. Israel könnte es sich leichter machen. Auf Kosten hoher ziviler Opfer in Gaza allerdings. Es ist daher richtig und notwendig sich mehr um die Soldaten, denn ohne sie gäbe es Israel nicht, gut zu kümmern.
Es ist traurig zu hören, dass sich Soldaten das leben nehmen, Wenn Traumata so groß werden, dass sie den Menschen erdrücken, der sie erlebt. Ich glaube, dass ich Leid nur nachvollziehen kann, wenn ich es selbst erlebt habe. Bisher durfte ich in Frieden leben.
Ich bete zu Jesus Christus,und hoffe, dass diese betroffenen Soldaten v. G-tt Menschen an ihrer Seite gestellt bekommen, die sie sehen , hören und unterstützen das Leid zu überwinden. Dass sie den Mut haben, das auszusprechen, was sie so sehr bedrückt.
Es wird höchste Zeit, dass alle Israelis das Recht auf Kriegsdienstverweigerung erhalten ( Zivildienst ja) – ohne Herabwürdigung, Gefängnis oder mangelnde Anerkennung als Mensch – auch NACH einem Einsatz im Krieg. Wer kann etwas mit unmotivierten oder traumatisierten Soldaten anfangen? Keiner moderne Demokratie tut das gut! Nebenbei hat Israel noch nie einen so langen Krieg geführt und Golda Meir gefällt mir immer noch besser: sie ist wegen dem Versagen im Jom Kippur Krieg zurückgetreten. *SHALOM! Am Israel Chai
@Untertan… ihre Antworten lösen bei mir Entsetzen aus. Völlig abgehoben ohne Respekt und Mitgefühl gegenüber der Betroffenen PTBS Patienten. Frommer geht’s beinahe nicht mehr.