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Cohen und Baerbock betonen iranische Bedrohung

Bei einem Außenministertreffen in Berlin demonstrieren Israel und Deutschland Einigkeit mit Bezug auf den Iran. Kritik übt Bundesaußenministerin Baerbock an aktuellen Plänen der israelischen Regierung.
Von Israelnetz

BERLIN (inn) – Der israelische Außenminister Eli Cohen (Likud) hat am Dienstag in Berlin seine deutsche Amtskollegin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) getroffen. Einig waren sich die beiden Politiker darüber, dass der Iran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen dürfe.

„Deutschland steht beim iranischen Thema an der Seite Israels“, wird Cohen in einer Mitteilung seines Ministeriums zitiert. „Auch hier begreift man, dass nur politische und wirtschaftliche Mittel bedeutsam sind. Zusammen mit einer starken militärischen Drohung können sie zu Ergebnissen gegenüber dem Terrorregime von Teheran führen.“

Israel und Deutschland würden auch auf den Gebieten Energie und Sicherheit zusammenarbeiten, ergänzte Cohen. Zudem wollten die beiden Länder „gemeinsam Projekte zugunsten einer Ausweitung der Abraham-Abkommen fördern“.

Baerbock kritisiert Justizreform

Baerbock sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Cohen: „Uns eint die Sorge über die nuklearen Eskalationsschritte Irans und über die letzten Meldungen über die sehr hohe Uran-Anreicherung. Iran darf nicht in den Besitz einer Atombombe kommen. Das ist das Ziel unserer diplomatischen Bemühungen.“

Die Bundesaußenministerin lobte die deutsch-israelischen Beziehungen. Kritisch äußerte sie sich zur geplanten Justizreform: „Zu den Werten, die Deutschland und Israel verbinden, gehört der Schutz rechtsstaatlicher Prinzipien. Eine starke Demokratie braucht eine unabhängige Justiz, die auch Mehrheitsentscheidungen überprüfen kann.“ Sie ergänzte gemäß einer Twitter-Mitteilung des Auswärtigen Amtes: „Mit besonderer Sorge sehen wir den Plan, die Todesstrafe einzuführen.“

Des Weiteren sprach sich Baerbock für Verhandlungen und vertrauensbildende Maßnahmen aus, damit Israelis und Palästinenser in Frieden und in Sicherheit leben könnten. „Einseitige Schritte gefährden eine politische Lösung. Der Siedlungsbau ist mit dem Völkerrecht nicht vereinbar.“

Kaddisch am Holocaust-Mahnmal

Cohen besuchte in Berlin auch das Holocaust-Mahnmal. Er legte einen Kranz nieder und sprach das Kaddisch-Gebet für die Opfer der Scho’ah. An der Gedenkstätte sagte der israelische Außenminister, der Antisemitismus erstarke leider wieder. Er habe viele Gesichter. Eines sei das bekannte, das auf einer ideologisch-politischen Rassenlehre basiere.

Aber auch ein moderner, quasi „intellektueller“ Judenhass existiere, fügte Cohen hinzu. „Er breitet sich in Kultur und Akademie aus, unter dem Deckmantel von politischem, also legitimem Widerstand. Aber er ist eigentlich ein anderer Weg, das Volk Israel schlecht zu machen, auch in unserem einzigen Nationalstaat, dem Staat Israel.“ Israelis würden mit aller Kraft gegen Antisemitismus kämpfen, zusammen mit Bündnispartnern. „Das ist mein Versprechen als Außenminister des Staates Israel, während wir an diesem heiligen Ort stehen, der unsere Volksgenossen verewigt, hier in Deutschland.“ (eh)

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4 Antworten

  1. Bei den Landesverfassungsgerichten der einzelnen Bundesländer und beim Bundesverfassungsgericht sitzen einige „Parteibuchsoldaten“, die natürlich immer unabhängig, unparteiisch und überparteilich streng nach der jeweiligen Landesverfassung bzw. nach dem Grundgesetz urteilen, und wenn mal etwas nicht so ganz klar ist, geht man halt eben mal schnell zu einem schicken Abendessen.

    Finden Sie den Fehler, liebe Leser.

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    1. Barbara Borchardt, Mitgründerin der vom Verfassungsschutz beobachteten „Antikapitalistischen Linken“, Mitglied seit 1976 von SED, PDS und der Linken, seit 2020 Richterin am Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern. Aua.

      Wahrscheinlich sagt Ihnen der Name etwas.

      Gibt Dinge, die gibts nur in D.-schland… .

      Nur hilft uns das bei der Beurteilung der in Israel geplanten Reformen nicht weiter. Eher selten, aber Frau Baerbocks obig zitierten Äusserungen pflichte ich im vollen Umfang bei.

      2
  2. Voelkerrechtliche Gesetzes-Grundlagen sind von menschlich positiven, aber
    allerdings doch von erkenntnis,- bzw. verstandesmaessiger Begrenzung
    unvollkommen, sofern es sich um den Staat Israel handelt! –
    Derselbe hat ja schon, als demokratisches Staatswesen, diese vorgenannten
    Attribute automatisch involviert, u. versucht auch, solchen Auflagen gerecht
    zu werden! –
    Leider lassen dies seine arabischen, diktatorisch bestimmten Mitbewohner
    vielfach nicht zu, sodass dieser Prozess v. Demokratie staendigen Stoerungen
    ausgesetzt ist!! –
    Zudem kommt noch ein Fakt , – naemlich, dass dieser Staat/Volk Israel,
    in erweiterter Form, aus durchweg geistlicher Sicht betrachtet werden muss,
    was jedoch dem voelkerrechtl. Gesetzesgut voellig abhanden kommt!! –
    Somit sind die Israelis geradezu gezwungen, weiteren Siedlungsbau in ihrem
    eigenen Land verstaerkt zu aktivieren, da ja die Alija zukuenftig noch vermehrt
    zunehmen wird!! –
    Wie schon frueher vermerkt, haben die v. Israel geduldeten, einst zugewanderten
    islam.Araber in ihrem „arab. Halbmond“ (mehr als 640 x groesser als das jetzige
    Israel), genuegend Platz, sich dort, sogar unter Glaubensgenossen anzusiedeln,
    was lt. Koran, auch deren „verdammte“ Aufgabe ist, sich um ihre Artgenossen
    zu kuemmern!! –
    Shalom – Israel wird wachsen, weil der EWIGE dies so bestimmt hat!!! –

    3
  3. Deutschland hätte sich in den letzten drei Jahrzehnten besser an die Seite Israels gestellt. All die Millionen an Geldern für die PA hätte Deutschland besser anders eingesetzt. Deutschland hätte von Israel viel lernen können, was ein Segen gewesen wäre. Nun droht Deutschland Ungemach. Ich befürchte, dass Deutschland ausbluten wird.

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