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Zahl der arabischen Schülerinnen gestiegen

Die arabischen Schüler holen in einigen Bereichen gegenüber ihren jüdischen Altersgenossen auf. Dennoch bleiben deutliche Unterschiede, wie eine aktuelle israelische Studie zeigt.
Die Zahl der arabischen Mädchen, die eine Schule besuchen, hat sich deutlich erhöht

JERUSALEM (inn) – Der Anteil der Akademiker ist bei den Unterrichtenden im arabischen Sektor höher als bei den hebräischsprachigen Schulen. Das geht aus einer neuen Studie des Taub-Zentrums für die Erforschung der Gesellschaftspolitik in Israel hervor. Demnach haben arabische Schüler im Vergleich zu den jüdischen in den vergangenen Jahren aufgeholt. Es gibt aber auch noch teilweise große Unterschiede.

Der Untersuchung zufolge haben sich die durchschnittlichen Leistungen der Araber in Mathematik deutlich erhöht, sie haben ihre jüdischen Altersgenossen beinahe eingeholt. In Englisch gab es Fortschritte in der fünften Klasse, aber in der Jahrgangsstufe 8 sind noch deutliche Abweichungen zu bemerken, ebenso im Fach Informatik. Hingegen haben sich die arabischen Schüler in den Naturwissenschaften den Juden angenähert, wie die Tageszeitung „Ma’ariv“ im Hinblick auf die Studie berichtet.

Eine große Verbesserung stellen die Forscher beim Anteil der Jungen und Mädchen fest, die Kindergärten und Schulen besuchen. Bei den vierjährigen Arabern hat er sich binnen 15 Jahren von 59 auf 93 Prozent erhöht. Damit sind sie fast gleichauf mit den Juden, dort stieg er von 89 auf 100 Prozent. Von den dreijährigen Arabern waren im Jahr 2000 noch 54 Prozent in einem Kindergarten eingeschrieben, 15 Jahre später waren es 84 Prozent. Gleichzeitig wuchs der Anteil bei den gleichaltrigen Juden von 90 auf 100 Prozent.

Mehr Araber machen Abitur

Die Quote der registrierten Schüler wiederum ist seit 1990 von 90 auf 97 Prozent gestiegen. Im arabischen Sektor gab es einen rasanten Zuwachs von 63 auf 93 Prozent, heute besteht fast kein Unterschied mehr zu den Juden. Besuchten 1990 noch 59 Prozent der arabischen Mädchen eine Schule, so waren es 2015 bereits 94 Prozent. Auch dies wertet das Zentrum als Errungenschaft.

Im Jahr 2000 legten durchschnittlich 68,1 Prozent der Schüler das Abitur ab. 2015 betrug dieser Wert 76,7 Prozent. Bei den Beduinen stieg er in diesem Zeitraum von 48,7 auf 70,2 Prozent, bei den Drusen von 77,4 auf 90,4 Prozent. Die Araber haben ebenfalls zugelegt: von 63,7 auf 81,0 Prozent. Bei den jüdischen Schülern erhöhte sich der Anteil von 72,4 auf 84,7 Prozent.

Große Unterschiede stellt das Taub-Zentrum bei den Budgets für die Schulen in den jeweiligen Sektoren fest. So unterstützt das Bildungsministerium staatliche Schulen im jüdischen Bereich mit umgerechnet rund 4.700 Euro pro Schüler. Bei arabischen Schulen liegt der Betrag bei 3.700 Euro.

Internationale Tests wie die PISA-Studie zeigen weiter große Unterschiede zwischen Juden und Arabern in Israel. Doch der leitende Wissenschaftler am Taub-Zentrum, Nachum Blass, sieht dennoch positive Entwicklungen. Diese führt er unter anderem auf sinkende Geburtenraten bei Araberinnen und auf den höheren Bildungsstand der arabischen Eltern, vor allem der Mütter, zurück. Auch sei die offizielle finanzielle Unterstützung gestiegen. „Die Regierung hat begriffen, dass es dem wirtschaftlichen Interesse des Landes dient, in Bildung sowohl bei der arabischen als auch bei der ultra-orthodoxen Minderheit zu investieren“, zitiert ihn die Tageszeitung „Ha’aretz“.

Von: eh

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