Weltweite Medien-Kampagne für palästinensische Reporter in Gaza

Internationale Medien fordern mehr Schutz für Journalisten in Gaza und verurteilen Angriffe der israelischen Armee. An der Kampagne beteiligen sich auch deutsche Presseorgane.
Von epd

BERLIN (epd) – Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ und mehr als 250 internationale Medien haben am Montag zum Schutz von palästinensischen Journalisten im Gazastreifen aufgerufen. Im Rahmen der Kampagne schwärzten die beteiligten Printmedien ihre Titelseiten. Online-Portale setzten schwarze Banner auf ihre Startseiten, wie „Reporter ohne Grenzen“ am Montag in Berlin auf Anfrage mitteilte. Fernsehkanäle und Radiostationen veröffentlichten Audio- oder Videobotschaften. Auch auf der Website der deutschen Sektion von „Reporter ohne Grenzen“ war zunächst nur eine schwarze Startseite zu sehen.

Gemeinsam verurteilten die Medien Angriffe der israelischen Armee auf palästinensische Reporter im Gazastreifen. Sie forderten zudem den ungehinderten Zugang für internationale Medien in den Gazastreifen. Israel kontrolliert den Zugang zu dem abgeriegelten Gebiet.

Laut „Reporter ohne Grenzen“ beteiligten sich aus Deutschland „Der Freitag“, die „Frankfurter Rundschau“, das „nd“, die „taz“ sowie die Plattform „dis:orient“ und „Weltreporter.net“, ein Zusammenschluss von deutschen Auslandskorrespondenten, an der Aktion. Auch Medien aus zum Beispiel Argentinien, Belgien, Kambodscha, Italien und Neuseeland machten mit. Auf der schwarzen Titelseite der Printausgabe der „Frankfurter Rundschau“ vom Montag hieß es: „Wenn die israelische Armee weiter so viele Medienschaffende in Gaza tötet, wird bald niemand mehr von dort für Sie berichten.“

Reaktion auf Angriffe

Die Aktion sei auch eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe der israelischen Armee, hieß es weiter. Laut internationalen Medien wurden beim Beschuss des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis in Gaza am 25. August mindestens 20 Menschen getötet. Bei dem Angriff kamen auch mehrere Journalisten ums Leben, die für die Nachrichtenagenturen „Reuters“ und „Associated Press“ gearbeitet hatten.

Die israelischen Streitkräfte bestätigten in einer auf der Internetplattform X verbreiteten Erklärung einen Angriff im Bereich des Krankenhauses und kündigten eine Untersuchung an. Sie teilten mit, dass der Angriff einer Kamera der Terrorgruppe Hamas gegolten habe. Auf der Rangliste der Pressefreiheit stehen die Palästinensischen Gebiete auf Rang 163 von 180, Israel belegt Rang 112.

Den aktuellen Krieg im Gazastreifen hatte am 7. Oktober 2023 ein Terrorangriff der Hamas auf Israel ausgelöst. Der Konflikt führte in dem Palästinensergebiet zu einer humanitären Katastrophe. Die Hamas hält noch immer 48 Geiseln im Gazastreifen fest, etwa 20 von ihnen sollen noch leben.

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Eine Antwort

  1. Interessant, wer sich auf den Rängen unter Platz 112 für Israel so tummelt. Der Blick darauf enthüllt, dass bei der Listung etwas nicht stimmen kann. Aber das kennen wir ja schon. Wundern kann ich mich schon lange nicht mehr über dergleichen.

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