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Währungsfälschung vor 3.000 Jahren?

Israelische Wissenschaftler finden in zahlreichen Silberwährungsfragmenten aus vorchristlicher Zeit vor allem Kupfer und andere Zusätze. Die Forscher vermuten Währungsfälscher dahinter.
Bevor es geprägte Münzen gab, dienten unter anderem Silberstücke als Zahlungsmittel

JERUSALEM (inn) – Israelische Wissenschaftler haben möglicherweise frühe Fälle von Währungsfälschung aufgedeckt. Gemeinsame Untersuchungen der Hebräischen Universität Jerusalem und der Universität Haifa haben ergeben, dass etwa 3.000 Jahre alten Währungsfragmenten bei ihrer Herstellung Material wie Arsen zugesetzt wurde. Dadurch sollten sie aussehen, als seien sie aus Silber.

Wie die Zeitung „Times of Israel“ berichtet, wurden die möglichen Fälschungen bei mehreren Silberwährungsfragmenten festgestellt, die in acht Verstecken im Gebiet des heutigen Israels gefunden worden waren – unter anderem in Beit Schean, Megiddo und Aschkelon. Die Funde stammen aus den Jahren 1200 bis 950 vor unserer Zeitrechnung. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten in diesem Zeitraum in die Region gekommen waren.

Die Stücke hätten einen großen Anteil an Kupfer und nur geringe Mengen an Silber enthalten. Die Materialien „wurden mit anderen Substanzen wie Arsen gemischt, wodurch sie silbern aussahen, was die Hypothese bestätigt, dass es sich zumindest in einem Teil des Zeitraums um eine absichtliche Fälschung handelte“, zitiert die Zeitung aus einer Pressemitteilung der Universität Haifa. Währungsfragmente aus den Jahren vor 1900 vor der Zeitrechnung hätten zu 100 Prozent aus Silber bestanden. Den Untersuchungen lag die Doktorarbeit der Studentin Zilla Eschel von der Universität Haifa zugrunde.

Silbermangel führte möglicherweise zu Fälschungen

Wie der Leiter der israelischen Altertumsbehörde, Donald T. Ariel, erklärte, gab es in der Region geprägte Münzen erst gegen Ende des 7. Jahrhunderts vor der Zeitrechnung. Gezahlt wurde bis dahin oft mit Silberstücken, die abgewogen wurden. Auf diese Weise habe beispielsweise der biblische Erzvater Abraham das Grab der Patriarchen in Hebron bezahlt. „Er wog 400 Schekel ab. Zu dieser Zeit gab es keine Münzen. Er hat Silberstücke gewogen“, sagte Ariel. Schekel war in alter Zeit eine Gewichtseinheit.

Obwohl es keine endgültigen Beweise dafür gebe, dass es sich um eine Fälschung handelt, deute der Versuch, die primitive Währung zum Leuchten zu bringen, auf „schmutziges Geld“ hin, heißt es in dem Bericht. Die Forscher vermuten, dass unterbrochene Handelswege aus der Türkei, Griechenland, dem Iran, Sardinien und Spanien zwischen 1200 und 950 vor der Zeitrechnung zu einem Silbermangel in der Region führten. Sie gehen davon aus, dass das zugesetzte Kupfer aus Minen in der Region Timna, in der südlichen Negevwüste, stammt.

Von: dn

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