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Wurden Salomos Minen von Israels Feinden betrieben?

BE‘ER SCHEVA (inn) – Die Kupferminen im Timna-Park in der Negev-Wüste, wenige Kilometer nördlich von Eilat, wurden tatsächlich in der Zeit des Königs Salomo betrieben und nicht schon im 14. vorchristlichen Jahrhundert unter ägyptischer Herrschaft. Das ergaben Ausgrabungen auf dem „Sklavenhügel“ durch den Archäologen Erez Ben-Josef von der Universität Tel Aviv.
Der Timna-Nationalpark, 25 Kilometer nördlich von Eilat: Neue Erkenntnisse zu den dortigen Kupferminen

Zwischen vielen Schichten Schlacke vom Kupferabbau und dem Schmelzen des mineralienhaltigen Gesteins fanden die Forscher Kleidungsreste, Scherben sowie zehn verkohlte Dattelkerne und einen Olivenkern. Eine Untersuchung der Kerne mit der C-14-Methode in der Universität Oxford in England ergab, dass die Mine im 10. vorchristlichen Jahrhundert benutzt worden ist, also ungefähr zu Lebzeiten Salomos.
Mit der einwandfreien Festlegung des Alters der Anlage bliebe nach Angaben der Forscher immer noch die Frage offen, wer sie betrieben hat: König Salomo oder seine biblischen Widersacher, die Edomiter?
„Es gibt keinen Beweis, der nahe legt, dass Salomo oder David wirklich an dieser Stätte waren. Und wir konnten keinerlei Tongefäße aus Jerusalem entdecken. Aber das ist auch in Ordnung. Akzeptiert man die biblische Geschichte, so haben die Israeliten die Minen nie selbst unterhalten“, sagte Ben Josef.

Forscher: Salomos Reichtum nicht durch Kupferminen

Die Edomiter waren Semi-Nomaden, aber offensichtlich gut organsisiert, um Tausende Arbeiter beziehungsweise Sklaven bei den Kupferminen zu beschäftigen. Sie lebten in Zelten und verfügten dennoch über eine „beeindruckende Militärkraft“, um den wertvollen Minenbetrieb zu bewachen. Im biblischen Geschichtsbuch 2. Samuel 8 ist eine Schlacht des Königs David im „Salztal“ gegen die Edomiter erwähnt, bei der 18.000 Mann geschlagen worden seien. Doch in frühen Bibelabschriften wurde das „d“ der Edomiter mit einem „r“ vertauscht, sodass es sich genauso gut um eine Schlacht gegen das Volk der Aramäer gehandelt haben könnte. Die hebräische Schrift kennt keine Vokale und die Zeichen „Dalet“ (d) und „Resch“ (r) sehen einander zum Verwechseln ähnlich.
Die Vorstellung, dass König Salomos Reichtum vom Schürfen des Kupfers in Timna herstamme, sei durch die Bibel nicht belegt, sagen die heutigen Forscher. Vielmehr habe das der britische Schriftsteller H. Rider Haggard in einer 1885 verfassten Novelle in die Welt gesetzt.
Im Timna-Tal wurden auch ein ägyptischer Hathor-Tempel, Hieroglyphen-Inschriften und ägyptische Götterfiguren aus dem 14. vorchristlichen Jahrhundert gefunden. Eine klassische Touristenattraktion sind zwei mächtige Felsformationen, die im Volksmund „Salomos Säulen” genannt werden.

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