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Vertrauen in Koexistenz von Arabern und Juden sinkt

Die Kluft zwischen Juden und Arabern in Israel hat sich im vergangenen Jahr vergrößert. Auf beiden Seiten wollen viele Menschen die Spannungen überwinden.
Von Israelnetz
Im Mai kam es in Jerusalem und der Westbank immer wieder zu Angriffen auf Israelis (Archivbild)

JERUSALEM (inn) – Misstrauen und Feindseligkeiten zwischen Juden und Arabern in Israel haben im vergangenen Jahr zugenommen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe „Israelischer Kongress“ in Kooperation mit Forschern der Bar-Ilan-Universität hervor. Rund die Hälfte der Israelis glauben nicht mehr daran, dass Juden und Araber auf Dauer in gemischten Städten zusammenleben können. Das sagten 49 Prozent der befragten Juden und 43 Prozent der Araber. Insgesamt nahmen 1.140 Israelis an der Umfrage teil.

Besonders der Gaza-Konflikt im Mai 2021 und die Ausschreitungen in arabischen sowie gemischten Städten in Israel haben das Sicherheitsempfinden beider Gruppen nachhaltig beeinträchtig. 34 Prozent der Juden und 55 Prozent der Araber gaben an, ihren Lebensstil nach den Gewaltvorfällen in den betroffenen Städten geändert zu haben. 65 Prozent der Juden würden keine Immobilien an arabische Israelis verkaufen. Einige haben sogar Vermeidungsstrategien gegen zufällige Begegnungen auf der Straße entwickelt.

40 Prozent der befragten Araber fühlen sich laut eigener Aussage im öffentlichen Leben benachteiligt und diskriminiert. Dies betrifft die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Einkaufsmöglichkeiten sowie Erfahrungen bei Behördengängen.

Gleichzeitig halten die meisten Befragten beider Gruppen den Prozess für umkehrbar. 77 Prozent der Araber und 72 Prozent der Juden glauben, dass mehr Kontakt miteinander die Spannungen abbauen könnte. Fast die Hälfe der Umfrageteilnehmer wäre bereit, an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen. (cs)

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9 Antworten

  1. Der letzte Satz wäre ein Hoffnungszeichen pro Juden und Araber.
    Leider wurden die Pal- Araber mit anti jüdischen Schulbüchern von klein an falschen Lehren ausgesetzt.
    Und heute die Hetze von Hamas, Hisbollah, PLO, islamischer Dschihad, die ein judenfreies Land möchten.
    Sie wurden von ihren Führern der Hilfsgelder beraubt und ja, durch gegenseitige Verluste stauten sich Aggressionen an.
    Da kann man aus Außenstehender nur beten.

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  2. Der antijudaistische Hass wird leider schon mit der koran.-islam. Muttermilch
    eingetraeufelt u. verfestigt sich, fast unausrottbar mit dem einhergehenden Wachstum! –
    Habe ja schon an anderer Stelle erwaehnt, wie eine charakterliche Aenderung von statten
    gehen koennte. – Wenn Moslems mit der uebernatuerl. Macht der Liebe J e s u in Be-
    ruehrung kommen u.dabei v. dieser satan. Beeinflussung frei werden, so befinden sie
    sich auf der identischen Schiene mit den sog. messian. Juden u. koennten mit diesen
    geschwisterliche Gemeinschaft pflegen u. schon waere ein entscheidendes Problem
    geloest!! – Hoffen u. beten wir fuer eine solche, weitere Entwicklung ! –

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  3. Albert Einstein warnte eindringlich davor, was passieren würde, wenn ein jüdischer Staat gegründet würde. In einem Brief vom 21. Januar 1946 warnte er: „Ich bin dafür, dass Palästina als jüdisches Heimatland entwickelt wird, aber nicht als separater Staat. Es scheint mir eine Frage des gesunden Menschenverstandes zu sein, dass wir nicht verlangen können, die politische Herrschaft über Palästina zu erhalten, wo zwei Drittel der Bevölkerung nicht jüdisch sind.“

    In seiner Aussage am 11. Oktober 1946 vor dem anglo-amerikanischen Untersuchungsausschuss bestätigte Einstein: „Ich war nie für einen Staat… Ich kann nicht verstehen, warum er notwendig ist. Er ist mit vielen Schwierigkeiten und einer Engstirnigkeit verbunden. Ich glaube, er ist schlecht.“ Ebenfalls 1946 äußerte Einstein in einer Rede vor dem Nationalen Arbeitskomitee für Palästina seine Befürchtung über den Schaden, den ein zionistischer Staat dem Judentum zufügen würde: „Ich fürchte den inneren Schaden, den das Judentum erleiden wird, insbesondere durch die Entwicklung eines engstirnigen Nationalismus in unseren eigenen Reihen… Eine Rückkehr zu einer Nation im politischen Sinne des Wortes wäre gleichbedeutend mit einer Abkehr von der Vergeistigung unserer Gemeinschaft, die wir dem Genius unserer Propheten verdanken.“

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    1. Herr Luley,

      auch ausgewiesene Genies wie Albert Einstein können irren.

      Als anti-zionistischer Kronzeuge scheint er mir ohnehin ungeeignet: Schon 1923 Ehrenbürger von Tel Aviv, über Jahrzehnte Unterstützung der Hebräischen Universität in Jerusalem etc.pp. . Nur mit Menachim Begins „Cherut“-Partei hatte er es in der Tat nicht so, das stimmt.

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    2. Herr Luley, erklären Sie mir mal, wie Palästina als jüdisches Heimatland entwickelt werden kann, wenn unter gewissen führenden Leuten dort von Anfang an Hitler’s „Mein Kampf“ von Anfang an hochgeschätzt wurde und wird! Diese Doktrin ist weit mehr als Apartheid, beinhaltet aber auch Apartheid! Was bleibt ist Einstein’s Aussage, dass er dafür ist dass Palästina als jüdisches Heimatland entwickelt wird. Und im Übrigen verstehe ich die Erklärung von Eddie Jobsten bezüglich Begins Partei, und damit auch Einsteins Aussage dazu …

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  4. Das Interesse Israels, die Umstände des Todes von Shireen Abu Aqla aufzuklären, scheint ganz offensichtlich nicht sehr groß zu sein. Insofern war das „Angebot“ an die Palästinenser, „gemeinsam“ zu ermitteln, überhaupt nicht ernst gemeint und wurde zu Recht abgelehnt.
    Abu Akleh trug eine kugelsichere Weste und einen Stahlhelm – doch der tödliche Schuss traf sie ins Gesicht. Anwesende Journalist:innen geben an, dass es israelische Soldat:innen gewesen sein mussten, die Abu Akleh töteten. Israel sagt, man könne zwar nicht ausschließen, dass die Armee die Verantwortung trägt, ein Strafverfahren werde man dennoch nicht einleiten. Man sehe keinen Verdacht einer strafbaren Handlung. Anders gesagt: Der Tod der Journalistin, deren Begräbnisfeiern in ihren Dimensionen an die Trauerzeremonie für Jassir Arafat heranreichten, wird als simpler Kollateralschaden betrachtet.
    Dieser Umgang mit Tod von Shirin Abu Akleh ist für Israel symptomatisch.
    In den Augen vieler Journalist:innen aus Palästina zeigt er einmal mehr, dass es in Israel zwei Klassen von Journalist:innen gibt: jene mit palästinensischen Wurzeln – und alle anderen. Palästinensische Medienschaffende sind ungleich öfter Opfer von Polizeigewalt als ihre israelischen und internationalen Kolleg:innen. Obwohl sie deutlich als Pressevertreter:innen markiert sind, werden sie verprügelt und mit Gummipatronen beschossen, als wären sie Terrorist:innen.

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    1. Herr Luley,

      ich lese Ihre Beiträge eigentlich gerne, obschon ich mehrheitlich anderer Auffassung bin. Wie auch im vorliegenden Fall. Aber es kann nie schaden, auch über Argumente nachzudenken, die man sich bis dato nicht zu eigen machte.

      Nur: Warum verfallen Sie denn nun auf dieses unerträgliche „Binnen I“; ich halts auch ohne Genderdeutsch aus auf dieser Seite.

      Gruss EJ

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    2. Auch mal über die Argumente von Anderen nachzudenken scheint zur Zeit offensichtlich nicht das Ding von Herrn Luley zu sein.

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  5. Apropos Zukunft Israels:
    „Es gibt nur sehr wenige Orte, an denen die Menschen fragen, ob ihr Land in einigen Jahrzehnten noch existieren wird.A uch für Israel – eine mächtig bewaffnete Regionalmacht, beeindruckend gut vernetzt, technologisch so weit fortgeschritten und so wohlhabend, der Liebling des Westens – ist diese Frage vielleicht nicht relevant.

    Man beachte die unglaublichen Anstrengungen, die Israelis unternehmen, um für sich und ihre Kinder einen zweiten Pass zu bekommen – egal welchen.

    Doch bedenken Sie, dass so viele Israelis sich diese Frage immer wieder stellen, in letzter Zeit häufiger denn je. Man beachte den unglaublichen Aufwand, den Israelis betreiben, um für sich und ihre Kinder einen zweiten Pass zu bekommen – egal welchen Pass! Sei es ein portugiesischer oder ein litauischer, Hauptsache, man hat eine andere Möglichkeit als den israelischen Pass, als ob der israelische Pass eine Art befristete Genehmigung wäre, die bald abläuft, als ob man ihn nicht immer wieder erneuern könnte.

    All dies deutet darauf hin, dass die israelische Angewohnheit, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn es um die Zukunft ihres Landes geht, eine tief sitzende und möglicherweise sehr realistische Angst vor dem, was die Zukunft bringen könnte, verschleiert. Die Israelis haben Angst vor der Zukunft ihres Landes. Sie prahlen mit der Macht und den Fähigkeiten ihres Landes, einer gerechten Nation, einem auserwählten Volk, einem Licht für die Völker; sie sind überaus stolz auf ihre Armee, auf ihre Fähigkeiten, während gleichzeitig eine Urangst an ihren Eingeweiden nagt.“ (Haaretz)

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