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Undercover-Polizeieinheit gegründet

Innerarabische Gewalt ist seit Jahren ein Problem. Mit einer neuen Einheit will die Polizei dagegen vorgehen.
Mit den üblichen Einheiten konnte die Polizei bislang zu wenig gegen Gewalt im arabischen Sektor ausrichten

JERUSALEM (inn) – Die israelische Polizei will verstärkt gegen Gewalt im arabischen Sektor vorgehen. Zu diesem Zweck hat sie die neue „Sinai-Einheit“ gegründet, die am Dienstag vorgestellt wurde. Diese umfasst 45 Beamte und ist die erste Polizeieinheit, die undercover nicht gegen Terrorismus, sondern gegen Kriminalität vorgeht.

Die kriminelle Gewalt in arabischen und arabisch-jüdischen Ortschaften hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Allein im letzten Jahr starben 96 arabische Staatsbürger Israels durch innerarabische Gewalt. In diesem Jahr sind es bereits knapp 80. Organisierte Kriminelle haben Mafia-Strukturen aufgebaut, erpressen Schutzgelder und betreiben Geldwäsche. Laut einem Bericht der Knesset sind rund 400.000 illegale Waffen im Umlauf, die meisten davon in den Händen israelischer Araber. Daneben gibt es innerhalb der arabischen Gemeinschaft viele blutige Familienfehden.

Angesichts der hohen Kriminalitätsrate sprach Premierminister Naftali Bennett (Jamina) von einer „nationalen Katastrophe“. Vor Kurzem traf er sich mit Regierungs- und Polizeibeamten, um Lösungsansätze für das Problem zu erarbeiten. Nachdem allein am vergangenen Wochenende vier arabische Israelis starben, berief der israelische Polizeichef Kobi Schabtei eine Dringlichkeitssitzung ein.

Arabische Israelis beklagen seit Langem, dass die Polizei nicht genügend zu ihrem Schutz tue und der Staat die Kriminellen zu halbherzig verfolge. Regelmäßig kommt es in diesem Zusammenhang zu Protesten.

Von: cs

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