Suche
Close this search box.

UN-Resolution: 27. Januar ist Holocaust-Gedenktag

NEW YORK (inn) – Erstmals hat die UN-Generalversammlung in New York eine von Israel vorgebrachte Resolution angenommen: Das Gremium aus 191 Staaten nahm am Dienstag den Antrag mehrheitlich an, den 27. Januar zum internationalen Gedenktag für den Mord der deutschen Nationalsozialisten an sechs Millionen Juden zu ernennen.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im Süden Polens. Dort wurden zwischen 1940 und 1945 bis zu 1,5 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden.

„Ich bin bewegt und fühle mich privilegiert, diese historische Resolution einzubringen – als Israeli, Jude, als Mensch und als Nachfahre der Holocaust-Opfer“, sagte der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman am Montag zu Beginn der Beratungen. „Die Vereinten Nationen wurden gegründet auf der Asche des Holocausts. Die UN tragen eine besondere Verantwortung dafür, dass der Holocaust und was man aus ihm lernen kann, niemals vergessen wird und dass diese Tragödie für immer als Warnung vor den Gefahren des Hasses, der Engstirnigkeit und der Vorurteile besteht.“

Als Folge der Resolution sind die einzelnen Länder dazu aufgefordert, Unterrichtsprogramme zu erstellen, um zu helfen, dass ein Völkermord in Zukunft verhindert wird. Auch gegen die Leugnung des Holocausts sollen die Länder vorgehen und Diskriminierung und Gewalt gegen Minderheiten bekämpfen. Die UN sind aufgefordert, Projekte zur Erinnerung an den Holocaust zu entwickeln und zu unterstützen. Der stellvertretende israelische Botschafter vor den UN, Roni Leschno Ja´ar, erklärte, die UN würden in den kommenden zwei Jahren zu diesem Zweck 350.000 Dollar zur Verfügung stellen.

Israels Außenminister Silvan Schalom nannte die Abstimmung „historisch“: „Zum ersten Mal seit der Gründung Israels hat die UN-Generalversammlung eine Resolution der Israelis angenommen.“ Der UN-Botschafter der USA, John Bolton, ging in seiner Rede am Montag auch auf den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ein: „Wenn der Präsident eines Mitgliedsstaates vehement und hasserfüllt zu einem zweiten Holocaust aufrufen und sagen kann, dass das jüdische Heimatland ausgelöscht werden sollte, dann wird deutlich, dass nicht alle aus dem Holocaust gelernt haben und dass noch viel getan werden muss.“

Die Resolution wurde maßgeblich von den USA, Russland, Australien und Kanada auf den Weg gebracht. Laut Gillerman unterstützten 104 Staaten die Resolution.

Der ägyptische UN-Botschafter Maged Abdelaziz hatte gefordert, dass an dem Gedenktag aller Opfer von Völkermorden gedacht werden sollte und nicht nur der Holocaust-Opfer.

Der Botschafter Jordaniens, Prinz Seid al-Hussein, nannte den Holocaust in seiner Rede „ein Verbrechen von ungeheuerlichen Ausmaßen“, doch mit einer Anspielung auf Israel und die Palästinenser warnte er, dass sie nicht „für eine Rechtfertigung“ benutzt werden dürfe, „für eine Politik, in der ein Volk über das andere herrscht“.

Der deutsche UN-Botschafter Gunter Pleuger bezeichnete den Holocaust als dunkelstes Kapitel in der deutschen Geschichte. Das „Schicksal der Opfer“ müsse „in der Erinnerung der Welt“ wachgehalten werden, fügte er hinzu.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Eine Antwort

  1. „Dort wurden zwischen 1940 und 1945 bis zu 1,5 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden.“ -> das sind 821 pro Tag. Und wo wurden die andere 5 Millionen dann ermordet?
    Sehr schwer zu glauben.

    0

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen