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Tempel aus Bronzezeit ausgegraben

Israelische Archäologen entdecken in der Nähe von Jerusalem einen 3.300 Jahre alten kanaanitischen Tempel. Dieser ist wie viele Heiligtümer seiner Zeit nach Osten ausgerichtet.
Von Israelnetz

AZEKAH (inn) – Archäologen haben die Ruinen eines kanaanitischen Tempels entdeckt. Der „Tempel der aufgehenden Sonne“ wurde vor etwa 3.300 Jahren auf dem Hügel von Azekah, einer antiken Siedlung in der Nähe Jerusalems, errichtet.

Der Tempel aus der Spätbronzezeit bietet Einblicke in die Religion der Kanaaniter. Archäologen fanden außerdem viele Kultgegenstände, die ägyptische und kanaanitische Elemente vermischen. Diese zeugen laut Forschern von einem starken Einfluss der altägyptischen Kultur.

Möglicher Beweis für Zusammenbruch Ägyptens

Kanaan befand sind zwischen der Mitte des 15. Jahrhunderts und der Mitte des 12. Jahrhunderts vor Christus unter ägyptischer Herrschaft. Zum Ende der Bronzezeit brachen mehrere Zivilisationen zusammen. Auch Ägypten zog sich zwar 1150 vor Christus aus Kanaan zurück, jedoch erholte sich das Reich nie vollständig.

Die Ruinen des zerstörten Tempels mit seinen ägyptischen Elementen könnten ein Beweis für den späteren Zusammenbruchs Azekahs sein. Dies teilte Sabine Kleiman, eine Archäologin der Universität Tel Aviv, gegenüber der Zeitung „Ha‘aretz“ mit.

Ausgrabung begann 2014

Der Tempel in Azekah wird seit 2014 von einem Team der Universität Tel Aviv unter der Leitung von Oded Lipschits ausgegraben. Die neuesten Entdeckungen beschrieben die Forscher im März in der Zeitschrift „Biblical Archaeology Review“.

Archäologen gehen von zwei Phasen in der Geschichte des Tempels aus. Sie erstreckt sich über die zweite Hälfte der Spätbronzezeit (16. bis 12. Jahrhundert vor Christus). Der Bau des Heiligtums begann im späten 14. oder frühen 13. Jahrhundert, ursprünglich mit einer gepflasterten Plattform auf dem Hügel in Azekah.

Tempel in Ausrichtung nach Osten

Die Ausrichtung nach Osten auf das Elah-Tal – der spätere Ort des Kampfes zwischen David und Goliath – ist von anderen Heiligtümern dieses geographischen Raumes bekannt. Dazu zählen die ägyptischen Sonnentempeln aus derselben Zeit, die der täglichen Begrüßung der Sonne gewidmet waren, sagen Forscher.

In einer zweiten Phase, Ende des 13. oder Anfang des 12. Jahrhunderts vor Christus, wurde der Tempel umfassend renoviert. Einige offene Räume wurden mit Mauern umschlossen und weitere Räume hinzugefügt.

Ein Ort der Anbetung mehrerer Götter

Die östliche Ausrichtung des Tempels und seine kultischen Verbindungen zur Sonnenanbetung zeugen nicht ausschließlich von der Anbetung des Sonnengotts. In kanaanitischen Tempeln war es üblich, dass mehrere Götter im selben Tempel verehrt wurden, erklärte Kleiman.

„Es war ein Ort, an den man kam, um anzubeten. Jeder konnte kommen und Widmungen an jeden erweisen, den er wollte, an seine Vorfahren, an Baal, an ägyptische Götter, an die Gottheit des Elah-Tals“, sagte sie. Azekah überlebte nur ein paar Jahrzehnte nach dem Rückzug der Ägypter. Es wurde von einer bisher unbekannten Macht völlig zerstört und die Bevölkerung offenbar um 1130 vor Christus massakriert. (vbr)

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3 Antworten

  1. Danke für den Bericht. Der Tempel und seine archäologischen Entdeckungen werden noch Vieles zu Tage bringen. Diese Entdeckung ist sehr wertvoll.

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  2. Diese Entdeckung kann sehr hilfreich sein, auch für uns heute! Es gibt nur einen einzigen Gott, alles andere sind Götzen. All diese Götzen sind Jahwe ein Gräuel, deshalb hat er auch diesen Tempel zerstört. Auch der interreligiöse Dialog, der auch von vielen Christen und Juden „praktiziert“ wird, ist dem Gott der Bibel ein Gräuel, und zieht den Zorn Gottes und seinen Grimm, HEUTE ebenso nach sich, wie zu früheren Zeiten.
    Lieber Gruß Martin

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  3. Damals war man noch so vernünftig den Sonnengott anzubeten. Es ist der einzige Gott, von dessen Existenz man sich jeden Tag persönlich überzeugen kann. Ohne ihn gäbe es tatsächlich kein Leben auf der Erde.
    Leider ist man dann aber in den Aberglauben an übersinnliche Phantasiewesen abgerutscht. Erschwerend kommt dazu, das verscheidene Gruppen unterschiedliche Phantasien hatten aber jeder Gruppe ihre Phantasie für die einzig wahre hält.

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