KIRIAT GAT (inn) – Forscher der Israelischen Altertumsbehörde haben in der Nähe von Kiriat Gat eine antike Feuerstein-Werkstatt freigelegt. Die Produktionsstätte ist etwa 5.500 Jahre alt und die erste, die im Süden des Landes entdeckt wurde. Der Fund sei ein Beweis für die technologische Raffinesse zu Beginn der Frühbronzezeit, sagen die Archäologen.
Zu den Funden gehören lange Feuersteinklingen und große Steinkerne, die bei ihrer Herstellung verwendet wurden. Die Werkstatt wies zudem eine spezielle Technologie auf: Unter anderem wurde ein Hebel verwendet, um Druck auf den Feuerstein auszuüben. Die kanaanitischen Klingen waren in dieser Zeit die wichtigsten Schneidwerkzeuge und dienten auch als Erntewerkzeuge, wie beispielsweise Sichelklingen.

„An der Fundstelle wurde eine fortschrittliche Industrie entdeckt, die ein extrem hohes Maß an Fachwissen erforderte“, sagten Jacob Vardi und Dudu Biton, Prähistoriker der Israelischen Altertumsbehörde, gegenüber der „Jerusalem Post“. „Nur außergewöhnliche Personen beherrschten die Herstellung der kanaanitischen Klingen. Dies ist ein klarer Beweis dafür, dass die lokale Gesellschaft bereits zu Beginn der Bronzezeit organisiert und komplex war und über eine professionelle Spezialisierung verfügte.“
Vardi fügte hinzu: „Heute wissen wir, dass die Fundstelle als Zentrum diente, von dem aus kanaanitische Klingen in weite Gebiete der Levante verbreitet wurden.“
Ausgrabungen seit den 50er Jahren
Die Artefakte wurden an der Fundstätte Nahal Komem, auch bekannt als Gat-Govrin oder Zeita, freigelegt. Diese Stätte wurde Ende der 1950er Jahre von Mitgliedern des Kibbuz Gat nach Tiefpflügen entdeckt. Seitdem wird sie regelmäßig untersucht.
Es sei das erste Mal, dass eine derartige Werkstatt im Süden Israels entdeckt wurde, sagten die Ausgrabungsleiter Martin David Pasternak, Schira Lifschitz und Nathan Ben-Ari gegenüber der Zeitung. „Obwohl im Zentrum und im Norden des Landes Beweise für die kanaanitische Klingen-Herstellung gefunden wurden, sind fast keine Werkstätten für deren systematische Produktion bekannt. Die Freilegung einer hochentwickelten Werkstatt weist auf eine Gesellschaft mit einer komplexen sozialen und wirtschaftlichen Struktur bereits zu Beginn der Frühbronzezeit hin.“
Die Ausgrabungen ergaben zudem, dass sich die Siedlung über ein weitaus größeres Gebiet erstreckte, als bisher geschätzt – über einen halben Kilometer – und Hunderte von unterirdischen Gruben umfasste. Von ihnen waren einige mit Lehmziegeln ausgekleidet. Die Ausgrabungsstätte diente über Jahrhunderte hinweg – von der Kupfersteinzeit bis in die Frühbronzezeit – als Siedlung.
2 Antworten
Das ist ein bedeutender historischer Fund, welche der modernen Welt zeigt wie die Menschen früher gelebt haben. Er ist ein Fenster in die vergangene Zeit. Er zeigt auch wie fortschrittlich früher die Menschen in der Region des früheren Israels waren.
Die exakte geometrische Anordnung der quadratischen Parzellen ohne Computer, zeugt überdies von überragendem architektonischem Fachwissen und praktischer Handwerkskunst, vor allem auch was die Tiefen- und Flächenstatik betrifft, die das Gebilde -selbst nach über 5000 Jahren- noch komplett auf derselben Ebene gehalten hat. Nix mehr mit der darwinistischen Theorie vom primitiven Frühzeitmenschen, die sich angeblich höher entwickelt hat im Laufe der Zeit. So etwas zu bauen, würde heute so manchen modernen studierten Zeitgenossen vor unüberwindbare Herausforderungen stellen, trotz CAD und modernen Baumaschinen.