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Studie: 65 Prozent der Israelis nicht religiös

JERUSALEM (inn) – Israel gehört zu den am wenigsten religiösen Ländern. Das ergab eine Studie des amerikanischen Marktforschungsinstituts „Gallup“ in Zusammenarbeit mit dem „Weltweiten unabhängigen Netzwerk für Marktforschung“ (WIN). Die Studie analysierte die Religiösität der Menschen in 65 Ländern.
Dass sich viele Israelis als nicht religiös bezeichneten, hänge mit dem Religionsverständnis im Land zusammen, meint Ökonom Dan Ben-David.
Insgesamt erklärten 65 Prozent der Israelis, sie seien nicht religiös oder Atheisten. Nur 30 Prozent der Befragten gaben an, religiös zu ein. 5 Prozent enthielten sich oder konnten es nicht einschätzen. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin „Globes“. In den palästinensischen Gebieten fiel die Untersuchung anders aus. Dort bezeichnen sich 75 Prozent der Einwohner als religiös, 18 Prozent sehen sich als nicht religiös und ein Prozent nennen sich Atheisten. Israel steht mit dem Ergebnis säkularer da, als andere Länder. In Deutschland schätzten sich 59 Prozent als nicht religiös oder atheistisch ein, in Australien und der Schweiz waren das 58 Prozent und in den USA 39 Prozent. Auch regional gesehen unterscheidet sich Israel von den umliegenden Ländern. Im gesamten Nahen Osten und in Nordafrika bezeichneten sich 82 Prozent der Menschen als religiös. Die meisten religiösen Menschen leben in Thailand, zeigte die Studie. 94 Prozent gaben dort an, sie seien religiös. Danach folgen Armenien, Bangladesch, Georgien und Marokko mit je 93 Prozent Religiosität, die Fidschi-Inseln mit 92 Prozent und Südafrika mit 91 Prozent. In Großbritannien hingegen sehen sich nur 30 Prozent als religiöse Menschen, in Russland 70 Prozent und in den USA 56 Prozent. Die meisten nicht religiösen Menschen befinden sich in China. 61 Prozent bezeichnen sich dort als Atheisten. Weltweit bezeichnen sich 63 Prozent der Menschen als religiös, 22 Prozent als nicht religiös und 11 Prozent als Atheisten. Der Präsident des „Schoresch-Instituts“ und Ökonom an der Universität Tel Aviv, Dan Ben-David, erklärte, wie das israelische Ergebnis zustande gekommen sein könnte: „Auch wenn man an Gott glaubt, sich aber nicht einer der offiziellen religiösen Kategorien unterordnet, ist die Tendenz in Israel zu sagen, man sei nicht religiös.“ Andersherum werde in anderen Ländern der Glaube an Gott mit Religiosität gleichgesetzt.

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3 Antworten

  1. Warum nennt sich der Staat dann jüdischer Staat, wenn 65 % der israelischen Bevölkerung nicht sie Religion ausübt.

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    1. Nennt sich denn Israel selbst einen „jüdischen Staat“ oder tun das nicht eher andere?

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  2. @hans-joerg: Weil das bei der Gründung des Staates festgelegt wurde. Jüdisch bedeutete da nicht nur religiös, sondern auch als sich gründende Nation jüdischer Menschen, von denen ein großer Teil von den Nazis verfolgt worden waren.

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