JERUSALEM (inn) – Die Gefangenschaft der Geiseln der Hamas währt bereits mehr als 613 Tage. Der 10. Juni ist als 613. Tag der Geiselhaft von symbolischer Bedeutung, weil es 613 Gebote in der Tora gibt. An diesem Tag regte das Staatsoberhaupt eine Gebetsinitiative an, während eine Geiselfamilie zu guten Taten aufrief.
Staatspräsident Jizchak Herzog schlug dem sephardischen Oberrabbiner und Vorsitzenden des Großen Rabbinatsgerichtes David Josef am Dienstag vor, einen Tag des Fastens und Gebets auszurufen. Herzog verwies dabei auf die laufenden, intensiven Verhandlungen der vergangenen Tage, die er zudem als „turbulent“ und „herausfordernd“ charakterisierte.
Es müsse mit „Kreativität, Verantwortung und Hingabe jede Möglichkeit und jedes Werkzeug“ genutzt werden, um die Geiseln schnellstmöglich nach Hause zu bringen. Er erläuterte dies während seiner Teilnahme an der Amtseinführung von neuen Rabbinatsrichtern am Amtssitz des israelischen Staatpräsidenten. Die Richter wurden an regionale Rabbinatsgerichte sowie an das Große Rabbinatsgericht berufen.
Aufruf zum Tag des Fastens und Gebets
Herzog erklärte seinen Vorschlag: „Ich bitte Sie eindringlich, mit aller Kraft zu handeln, indem Sie einen landesweiten Tag des Fastens und Betens für unsere Schwestern und Brüder ausrufen, die von Mördern gefangen gehalten werden.“ Er ergänzte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Möge es Gottes Wille sein, dass dadurch die nötigen diplomatischen Schritte möglich werden und unsere Brüder und Schwestern bald Hilfe in der Not erleben, und sie von der Dunkelheit ins Licht und aus der Gefangenschaft in die Erlösung gehen.“
Aus der Sicht des Präsidenten erfüllen die rabbinischen Richter neben ihrer eigentlichen Aufgabe als Tora-Gelehrte und Richter in Religionsangelegenheiten eine wichtige gesellschaftliche Rolle als Menschen, „die unter ihrem Volk leben und Anteil am Schmerz und der Freude der Öffentlichkeit nehmen“. Hinsichtlich des Schicksals der Geiseln könnten die Rabbiner somit die „Herzen der Nation und Entscheidungsträger erwecken“.
Der Oberrabbiner der Sepharden, Josef, akzeptierte die Initiative eines landesweiten Gebetstages, ohne ihr aber gleichzeitig auch als Fastentag zuzustimmen: „Wir nehmen die Bitte des Präsidenten an. In den kommenden Tagen werden wir einen Tag des Gebets und des Flehens für all unsere Brüder und Schwestern in Not und Gefangenschaft, und für unsere Soldaten auf dem Schlachtfeld, ausrufen. Mit Gottes Hilfe können wir gute Nachrichten erhalten.“ Das sephardische Oberrabbinat werde in den kommenden Tagen einen entsprechenden Aufruf veröffentlichen.
Geiselfamilie begeht „Mizva-Tag“
Indes luden Jon Polin und Rachel Goldberg-Polin in einem Post auf Instagram zu einem „Mizva-Tag“ am Dienstag ein. Sie sind die Eltern des 23-jährigen Hersh, der im August 2024 in der Hamas-Geiselhaft hingerichtet wurde. Ein solcher „Tag der guten Werke“ soll zur Freilassung der Geiseln beitragen. Dazu sagte das Ehepaar: „Nehmt teil, wenn wir am 613. Tag die Welt mit Güte und Licht fluten, zu Gunsten der Heimkunft der hochgeschätzten Geiseln. Jetzt-iger als JETZT. Helft mit, die Welt mit positiven Aktionen zu heilen.“
Zurzeit befinden sich noch 55 Menschen in Geiselhaft der Hamas. Davon sind mindestens 32 bereits tot. Zu ihnen zählt eine Geisel, Hadar Goldin, die bereits seit 2014 in den Händen der Terroristen ist.
Am 7. Oktober 2023 hatten palästinensische Terroristen und Zivilisten den Süden Israels überfallen, etwa 1.200 Menschen ermordet und 251 Personen entführt. Bei 20 Geiseln rechnet Israel noch damit, dass sie leben. Das Schicksal von drei Geiseln ist noch ungeklärt. (ndr)
12 Antworten
🤲🇮🇱❤️🩹
Shalom! Gott ist mit euch!
Für mich eine tolle Reaktion auf so viel Aggressivität gegen Israel.
Gottes Wort ist so wunderbar! „Wirst du aber auf seine Stimme hören und alles tun, was ich dir sage, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widersacher Widersacher sein“ (2.Mose 23,22).
Dieser Glaube ist uns verloren gegangen – wir kämpfen lieber selber – oder?
Jahwe selber der Widersacher – all derer – die Israel auslöschen wollen.
Gott ist der Allmächtige, Er hat alle Kraft im Himmel und auf Erden – auch Heute noch!
Lieber Gruß, Martin
Ich wünsche allen Geiseln alles Gute. Möge Gott die Gebete und das Fasten als Zeichen aufnehmen, dass es ein gutes Ende geben werde.
Es ist eine schwere Zeit, traurige 613 Tage, in denen Mörder Geiseln behandeln wie noch nie seit 8.5.1945.
Auch muss die Völkergemeinschaft endlich umdenken und die Israel-feindliche Verdrehung der Tatsachen stoppen.
Dem Aufruf zum gemeinsamen Fasten und beten für die entführten Geiseln habe ich mich angeschlossen. Aus Solidarität und Liebe zu den gequälten Menschen sollen meine Gebete, mein Fasten und mein Beten zum Vater im Himmel aufsteigen. Bis sie freikommen erbitte ich Schutz und den Lebenden Kraft und Mut und die spürbare innere Nähe des himmlischen Vaters.
Ich bin praktizierende Katholikin.
In Gedanken bin ich oft bei den Geiseln und beim jüdischen Volk!
Shalom
„Aufruf zu Fasten, Gebet und guten Taten“, ja, das machen wir.
Ich schließe mich auch dem Fasten für die Freilassung der Geiseln an.
Slalom, ich bin Katholiken und liebe Israel
Auch mich schmerzt es, dass Israel so
wenig Empathie entgegengebracht
wird.
@Maria-Regina Gromes
Meine Ehefrau, die beste Katholikin von allen, auch.
Vergesst nicht, es stehen Millionen Europäer hinter Euch !
Beten und Fasten sind wirklich gewaltige Waffen, die uns Gott zur Verfügung stellt. Gebrauchen wir heute viel zu wenig. Nur aus Solidarität heraus bringt es wenig Nutzen. Vielmehr ist beides sehr mit Buße verbunden. Ich war selber schon mehrmals überrascht, wie viel mehr geistliche Kraft und Stärke es meinem Leben gegeben hat.
Nach 613 Tagen sind Israel, aber auch wir alle, von den Problemen vom Krieg und der Leidenszeit der Geiseln überwältigt. Ich finde es richtig, dass Herzog und der Oberrabbiner zum Beten und Fasten aufrufen. Dadurch kann Israel das Herz Gottes bewegen, hören und folgen, was Gott ihnen sagt. Möge es zu einem starken Ergebnis und zum Frieden führen!🙏🎗🇮🇱
Das Geiseldrama in Israel, die Gefangenen die noch immer dieser Qual ausgesetzt sind, zeigt auch wie hilflos der Mensch ist. Menschliche Weisheit führt uns niemals zum Ziel.
Die Bibel berichtet uns von Abraham wie er Lot, die verschleptten Frauen und andere Gefangene befreit, (1.Mose 14). Auch David befreite alle Gefangenen und auch seine beiden Frauen. Niemand wurde vermisst; seine Männer bekamen alle ihre Kinder gesund wieder. (1.Sam.30) – David befragte den Herrn – Jahwe antwortete David was er machen sollte. Diese Nähe zu Gott ist auch heute möglich, und Gott antwortet auch heute noch ganz direkt und persönlich – haben wir diese Tiefe zu unserem Herrn verloren und müssen uns deshalb selbst um Lösungen kümmern?
Gott ändert sich niemals – er ist unwandelbar – lieber Gruß Martin
„Gott ändert sich niemals – er ist unwandelbar.“ Das sagt auch unser Bischof, bester Bibelkenner von allen.