ALONEI HABASCHAN (inn) – Mehrere israelische Familien haben am Montag im syrischen Golan versucht, eine Siedlung zu errichten. Sie stellten ein Ortsschild auf und pflanzten einen Baum. Soldaten brachten die Aktivisten zurück nach Israel.
Die Familien aus Samaria hatten die Grenze bei Alonei HaBaschan überquert. Sie hatten vor, länger in dem derzeit von der israelischen Armee kontrollierten Gebiet zu verweilen. Den Außenposten nannten sie „Nave HaBaschan“ – Baschan-Au. In der Hebräischen Bibel tragen die Golanhöhen und weitere Teile von Südsyrien die Bezeichnung Baschan. Der Ausdruck kommt unter anderem in 5. Mose 3,13 und in Micha 7,14 vor.
Die Gruppe trat unter dem Namen „Baschan-Pioniere“ auf. Sie veröffentlichte Videos im Internet. Darin ist zu sehen, wie die Aktivisten das Ortsschild aufstellen, tanzen und eine Zeremonie für eine „Grundsteinlegung“ abhalten. Zudem wurde eine israelische Flagge gehisst.
Wie der israelische Fernsehsender „i24news“ berichtet, hatte die Armee bemerkt, dass mehrere Zivilfahrzeuge die Grenze überquerten. Soldaten von einem nahegelegenen Stützpunkt machten die Aktivisten aus und brachten sie sicher zurück auf israelisches Staatsgebiet.
Armee: „Schwerwiegender Vorfall“
Die Aktivisten sagen, sie hätten aus eigener Initiative gehandelt, ohne Unterstützung von außen. „Aber es kann sein, dass in Zukunft die Möglichkeit besteht, während des Siedelns im Baschanstreifen Unterstützung zu erhalten.“ Sie wurden der Polizei zum Verhör übergeben. „Dies ist ein schwerwiegender Vorfall, der eine Straftat darstellt und die Öffentlichkeit und die israelischen Truppen gefährdet“, hieß es aus dem Militär.
Seit dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad im Dezember ist die Armee an neun Stützpunkten im Süden von Syrien präsent. Die meisten befinden sich in der Pufferzone im Grenzgebiet.
Bereits im Dezember hatten Aktivisten versucht, im Libanon einen Außenposten zu errichten. Sie wurden ebenfalls von der Armee zurückgebracht. Das betreffende Gebiet befand sich zu jener Zeit unter israelischer Kontrolle. (eh)
4 Antworten
Extremisten jeglicher Hautfarbe bzw. Religion sind fürchterlich und gehören eingedämmt.
Das Problem ist, dass Netanyahu diese radikale fanatiker braucht, um an der Macht zu bleiben. An der Macht muss er bleiben, damit er nicht strafrechtlich verfolgt wird. Da ist es aus seiner Sicht zwingend, selbst alle Hühneraugen zuzudrücken und solche Gewaltausbrüche zu tolerieren.
Ach Leute, macht doch die Lage nicht noch komplizierter als sie eh‘ schon ist !
Diese Art Aktivismus ist dem Ansehen Israels nicht grade fördlich – eher das Gegenteil ist der Fall. Warum nur können diese „Siedler“ nicht die Füsse stillhalten?! Es muss wirklich nicht sein, noch Öl ins Feuer zu giessen.
„Aber es kann sein, dass in Zukunft die Möglichkeit besteht, während des Siedelns im Baschanstreifen Unterstützung zu erhalten.“
Möglich!?