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Segen erhellt die Welt

In dieser Bibelkolumne spürt Petra Heldt dem aaronitischen Segen nach. Dieser prägt seit der Zeit Moses das Leben der Juden.
Von Israelnetz

Der aaronitische Segen kommt aus Israel – wie der Messias und die Nächstenliebe, und auch die Jaffa-Orangen, die Computerchips, das Tröpfchensystem und das Raketenabwehrsystem Iron Dome. Segensbringer aus Israel. Die Welt liebt diese Segnungen und genießt die Früchte jüdischer Entdeckungen. Sie verbessern die Welt. „Tikkun Olam“ (Weltverbesserung) heißt das auf Hebräisch.

Was bedeutet es, dass der aaronitische Segen aus Israel kommt? Der HERR gab Mose den Segen für Aaron, damit er mit ihm Gottes Namen auf Israel lege. Der HERR selbst segnet dann die Namensempfänger. Der Segen ist das Erkennungsmal; er wirkt wie ein Stempel, wie eine Markierung am Türpfosten: Hier tritt Gott ein.

Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Söhne Israel segnen! Sprecht zu ihnen: Der HERR segne dich und behüte dich! Der HERR lasse Sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der HERR erhebe Sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden! Und so sollen sie meinen Namen auf die Söhne Israel legen, und ich werde sie segnen.

Mose 6,22–27

Seit Mose wird ­Israel – und seit ­Jesus werden auch die Christen – so gesegnet. Wirklich seit der Zeit Moses? 1979 entdeckte der israelische Archäologe Gabriel Barkay zwei kleine Silberrollen auf einem Hügel an der Hebron-Straße in Jerusalem. Es waren Amulette, die als Kettenanhänger dienten. Sie enthalten die älteste uns bekannte Kopie eines biblischen Textes: den aaronitischen Segen. Die Silberrollen sind etwa fünfhundert Jahre älter als die Schriftrollen vom Toten Meer.

Die Texte wurden in althebräischer Schrift in das Silber eingraviert mit Hilfe eines scharfen, dünnen Stiftes, der nicht dicker war als ein Haar. „Der HERR segne und beschütze dich. Der HERR lasse leuchten Sein Angesicht über dir und gehe gnädig mit dir um. Der HERR erhebe Sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.“

Auch vor 2.700 Jahren war diese Formel Teil des jüdischen Gebetes, etwa 600 Jahre nach der Zeit Moses. Wir sehen, dass die Segensworte des Aaron in Israel treu tradiert wurden, und das bis in die heutige jüdische Liturgie und in den Alltag hinein.

Segen bringt Erleuchtung

Warum liebt Israel diesen Segen? Weil Israel erlebt hat, dass das Wort Gottes wahr ist. Das Leuchten des Angesichts Gottes auf dem Berg Horeb legte sich auf Moses Angesicht, als der HERR mit ihm sprach (2. Mose 34,35), und Moses Erleuchtung errettete das Volk Israel. „Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern Sein Angesicht half ihnen“ (Jesaja 63,9).

Gottes Angesicht leuchtet auf den Gesegneten durch die Geschichte. Christusgläubige sehen Sein Angesicht im Taborlicht (Lukas 9, 29), im Auferstehungslicht (Matthäus 28,3), im Damaskuslicht (Apostelgeschichte 9,3), und es rettet die Gläubigen, wie es Paulus vor dem Ertrinken rettete (Apostelgeschichte 27,23).

Segen für Nahrung, Autofahren und Arbeit

In Israel segnen Menschen vom Morgen bis zum Abend, an jedem Ort: In der Schule, im Bus, im Büro, im Krankenhaus, in der Knesset, auf dem Fußballplatz, am Strand, im Kino – überall, wo Israelis dem Nächsten Gutes wünschen und dem HERRN danken. So segnet Israel das Essen, das Trinken, die neuen Früchte, das Aufstehen, das Schlafengehen, das Autofahren, die Arbeit, die Feuerwehr, die Alten, die Jungen, die Einsamen, die Kranken.

Der Mensch tut viel, doch der HERR ist der Grund des Heil(en)s. Die Kooperation zwischen Gott und Mensch ist heute so lebendig wie zur Zeit Moses – in Israel zuerst und dann auch unter den Völkern. Gottes Segen ist wohl Israels größter Exportartikel. Dabei rühmt sich Israel nicht seiner Erfolge, sondern, allein unter allen Völkern, schreibt es seine Erfolge Gott zu, die Fehler aber sich selbst. Nichts überzeugt mehr als der Erfolg. Doch wer würde die Sonne verneinen, die die Erde erleuchtet? Gesegnet sei der HERR, der Israel behütet und die Welt erhellt.

Pfr. Dr. Petra Heldt ist Fakultätsmitglied am Jerusalem University College. Sie unterrichtet orientalische Bibel­interpretation und Geschichte der Christen im Orient und ist Direktorin der Ökumenischen Theologischen Forschungsgemeinschaft in Israel.

Israelnetz Magazin

Dieser Artikel ist in einer Ausgabe des Israelnetz Magazins erschienen. Sie können die Zeitschrift hier kostenlos und unverbindlich bestellen. Gern können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.

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17 Antworten

  1. Liebe Redaktion, herzlichen Dank.
    Was für ein wundervoller Artikel. Der Herr segne und behüte dich.
    Jewarecha ADONAI ve-jischmerecha.
    Ja`er ADONAI Panav elecha ve-jichunecha
    Jissa ADONAI Panav elecha ve-jassem lecha Shalom

    13
  2. Dieser Artikel liest sich schön, entspricht aber leider nicht der biblischen Wahrheit und auch ein „Realitätschek“ – kann einer Prüfung nicht standhalten. Die letzten mehr als 2000 Jahre waren eben kein Segen für Israel und für die Juden in der Welt.
    3.Mose 26 beschreibt es sehr eindringlich, wenn ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote haltet, dann will ich euch segnen…..(14)Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und nicht alle diese Gebote tun, …Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, mit Auszehrung und Fieber…
    Auch heute noch ist das Schwert offen gegen Juden auf der ganzen Welt und auch in Israel.
    Das Gesprächsangebot Gottes aus Jes. 1,18ff gilt jedoch noch immer!
    Für mich sieht Pfr. Dr. Petra Heldt, die Realtität mit einer „Rosa Brille“ – die nicht alltagstauglich ist und den Ernst der Lage nicht erkennen lässt.
    Lieber Gruß Martin

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    1. Shalom , Martin, Sie kennen unsere Schriften nicht. Ihr Problem. Wir lieben unsere Schriften.
      ADONAI hält uns, egal was noch kommt.
      Grüsse nach Würzburg.

      10
      1. Liebe Maria, wenn Sie Gottes Wort meinen, muss ich Ihnen widersprechen. „ADONAI hält uns, egal was noch kommt“ – das sagt Gottes Wort so nicht. Der Prophet Jesaja bringt es sehr deutlich auf den Punkt, in Jes. 1 – sein Geprächsangebot gilt noch immer.
        Ganz lieber Gruß zu Ihnen nach Mainz, Martin

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        1. Würden Sie bitte die Bibelstelle einstellen, in der Gott seinen Bund mit seinem Volk beendet hat?

          Haben Sie jemals Israel gesegnet, Martin? Wenn man von Ihnen liest, kommt Fluch und Gericht. Sie kennen nichts anders für Israel. An Yom Kippur, der in wenigen Tagen ist, liest das Volk Israel das Buch Jona. Ich empfehle es Ihnen ganz dringend. Denn für Sie gibt es Gnade für das Volk Israel nur, wenn es bereit ist Christen zu werden.

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          1. Liebe Christin, möchte Ihnen kurz antworten. Der allmächtige Gott hat noch nie einen Bund gebrochen – Gott ist absolut treu – ganz anders jedoch wir Menschen und auch sein geliebtes Volk. Israel wird oft in Gottes Wort aufgefordert zu wählen zw. Segen und Fluch und auch jeder Mensch, jede Nation muss wählen, ob er in den Ordnungen Gottes leben will oder nicht.
            Das „Lied des Mose“, in 5. Mose 31,16 ff: „Und der Herr sprach zu Mose: Siehe, du wirst schlafen bei deinen Vätern, und dies Volk wird sich erheben und nachlaufen den fremden Göttern, des Landes, in das sie kommen, und wird mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe. Da wird mein Zorn entbrennen über sie zur selben Zeit, und ich werde sie verlassen und mein Antlitz vor ihnen verbergen, so dass sie völlig verzehrt werden…
            Das Buch Jona ist klasse, da bin ich ganz bei Ihnen.
            Interessierte Leser können einfach mal „Jonabrief“ googeln.
            Der allmächtige Gott möchte am allerliebsten alle Menschen segnen, ganz besonders sein „Eigentumsvolk“, wenn sie denn das Liebesangebot Gottes, in seinem Sohn Jesus Christus annehmen.
            Fahrlässig ist allerdings zu glauben, dass Gott die Menschen und auch sein Volk nur segnet, auch wenn sie nicht in seinen Wegen gehen, sondern sogar noch das lieben, was Jahwe ein Gräuel ist – das ist eine falsche Theologie.

            Lieber Gruß Martin

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  3. Lieber Martin
    Ich sehe das anders. In der Bibel steht wir sollen die Menschen segnen. Der Artikel ist wunderbar und Herzerwarmend.
    Ich segne in meinen Gebeten genauso wie Dr. Petra Held es oben beschreiben hat.
    Dankeschön für diesen Artikel.
    Adonai segne und behüte euch auf all euren Wegen.
    Psalm 90, 17: Und die Huld des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! Und befestige über uns das Werk unserer Hände; ja, das Werk unserer Hände, befestige es!
    Drishat Shalom

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  4. Martin kann Jesaja zeitgemäß nicht einordnen. Jesaja 1 wurde in einer Zeitepoche geschrieben 800 vor Christus.

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  5. Selbstverständlich segnet JAHWE Israel in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In der Bibel werden wir aufgefordert, das Land, die Menschen, die Stadt Jerusalem zu segnen. Das mache ich sehr gerne und erhalte den abrahamitischen (ohne Landverheißung) Segen. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein großer Teil Israels im AT und durch die Verwerfung JESCHUS im NT bis heute unter JAHWES Gericht steht! Sowohl der Segen, als auch der Fluch, wie in der Bibel beschrieben, laufen parallel und werden durch menschliche Vorstellungen nicht außer Kraft gesetzt. Der HERR segne Euch alle.

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    1. Ich denke Jeshua ist doch selbst zum Fluch geworden, er hat alles auf sich genommen, die Sünden den Fluch einfach alles.Er trug für die ganze Welt den Fluch und Sünde. Auch für Israel.
      Es heißt doch Jeshua hat es Vollbracht! Und wenn die Vollzahl der Heiden eingegangen ist dann nimmt Er sich des Volkes Israel an.

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  6. eu-logéo ist das griech.Wort für segnen…GUTES REDEN….Gott bewahre uns, über/gegen Israel und die Juden generell schlecht zu reden….Ob der immer wieder zitierte aaronitische Segen allen in Israel und anderswo was bringt, wage ich zu bezweifeln, immerhin redet 5.Mo 28 von Segen bei Gehorsam und Fluch bei Ungehorsam. Die vielen Krawalle, Terrorakte und co in Israel schon seit Monaten, Jahren…….sind wohl eher ein Fluch-Signal. Und Gott allein weiß wohl punktgenau, wem er Segen zuteilt und wem nicht.

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  7. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte Israels und auch in meinem Leben: Gehorche ich Gott und bleibe auf seinen Wegen, habe ich nichts zu befürchten. Verlasse ich aber Gottes Wege und gehorche seinen Geboten nicht, komme ich in Schwierigkeiten. Schreie ich dann in meiner Not zu Gott, wendet ER sich mir barmherzig zu und hilft mir. So sehen Segen und Liebe Gottes aus: Gericht und Gnade.
    Danke, liebe Petra!

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  8. Ich meine, einmal gelesen zu haben, dass nicht alle Menschen den aaronitischen Segen empfangen dürfen, weil sie nicht würdig sind. Frage: Stimmt das, oder verwechsle ich möglicherweise etwas ?

    Segen, auch im christlichen Sinn, darf immer und für jeden Menschen ausgesprochen werden. Und ich finde, das ist eine ganz große Ressource, die viel zu wenig genutzt wird.

    Gott segne Israel und alle seine Bewohner. Möge Frieden und die Liebe Gottes regieren.

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  9. So sei gesegnet das Auserwählte Volk und der Neubau seit über 75 Jahren.
    Der Segensspruch „Der Herr segne Dich und behüte Dich…“ ist wichtig, und auch schön, dass er in beiden biblischen Religionen in unterschiedlicher Weise gesprochen wird. Die 5 Bücher Moses sind für alle wichtig, das zeigt sich an dieser Bibelstelle. Umgekehrt ist es falsch, Böses zu segnen, und das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ ist seit Weihnachten 800 böse, weil es eben NICHT von Gott kommt. Der Segen ist bestimmt für alle Gottesfürchtigen, hier in Deutschland haben wir das Gegenteil, ein antireligiöses Land, in dem jeder weise Mensch derzeit traurig oder wütend ist.

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    1. Sie wissen aber schon, dass das eine unhaltbare Verallgemeinerung ist, wenn Sie sagen:
      „in Deutschland haben wir das Gegenteil, ein antireligiöses Land “
      Auf die Mehrheit trifft das vermutlich zu, aber da gibt es auch noch die Menschen, die ihren christlichen Glauben gestalten und leben.
      Sie sagen, dass der Segen für alle Gottesfürchtigen ? Und wer oder was entscheidet, wer gottesfürchtig ist ?

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  10. Tue Gutes und du bekommst Gottes Segen, tue Schlechtes kommt Gericht. Das ist alttestamentlich und durch Jesu Kreuzestod außer Kraft gesetzt. Dort wurden alle Sünden auf null gestellt, aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dieses Gnadengeschenk können wir nur durch Glauben annehmen, dies gilt für Juden und Heiden gleichermaßen. Wer glaubt, erreicht durch Bußgebete gar nichts, sondern verunehrt das vollkommene Kreuzungswerk und damit Jesus. Er hat die Trennwand zwischen Juden, Gottes Volk und Heiden, Nicht Gottes Volk, niedergerissen und alle zu einem Leib geformt. Wer nicht glaubt, ist schon verurteilt (O-Ton Jesu). Die Kirche hat dem Evangelium Leistung hinzugefügt. Diese Irrlehre stößt nur in Selbstgerechtigkeit. Jesus war kein Religionsstifter sondern die göttliche Versöhnungsperson zwischen der gefallenen Menschheit und dem himmlischen Vater. Aus diesem Grund bin ich religions- und konfessionslos. Die Gnade ist mein einziger Lebenselixier, dem ich NICHTS hinzu zu fügen habe. Dieses, nicht durch meine Frömmigkeit, erreichte Ziel, nennt sich „Frohe Botschaft“ = Evangelium und kann weder von Juden und Nichtjuden außer Kraft gesetzt werden. Vor Gott zählt nicht meine Leistung und Gerechtigkeit, weil Jesus mich mit SEINER GERECHTIGKEIT bekleidet hat. So sieht Gott alle Glaubenden an und sie sind Erbe seiner Herrlichkeit in Ewigkeit. Deshalb gehört IHM ALLE EHRE!

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