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„Saudische Vertreter rechnen mit Normalisierung“

Saudi-Arabien möchte sein Verhältnis zu Israel normalisieren, doch das wird Zeit in Anspruch nehmen. Dies berichtet die israelische Nachrichtenseite „i24 News“ am Dienstag unter Berufung auf Diplomaten.
Von Israelnetz
Skyline von Riad: Israelische Staatsbürger dürfen künftig aus geschäftlichen Interessen und zum Hadsch nach Saudi-Arabien reisen

RIAD / JERUSALEM (inn) – „Die Richtung Saudi-Arabiens ist Normalisierung, aber es wird noch eine gewisse Zeit dauern. Wir dürfen nicht den Wagen vor das Pferd spannen.“ Dies habe der saudische Außenminister Adel al-Dschubeir bei einem Treffen mit Juden aus den USA in der vergangenen Woche gesagt, berichtet die israelische Nachrichtenseite „i24News“.

Ein weiteres Treffen gab es demzufolge mit dem Kronprinzen Mohammed Bin Salman. Die Saudis hätten eine Liste von Forderungen Richtung Washington vorgelegt, die palästinensische Frage sei darin nicht erwähnt worden.

Beziehungen bestehen seit langem

„Die Beziehungen zwischen Israel und andere Golfstaaten normalisieren sich seit Jahren kontinuierlich. Doch der Prozess braucht Zeit zum Reifen“, hieß es in einem Dokument, das „i24News“ vorliegt. Demnach habe sich Al-Dschubeir vor wenigen Wochen mit jüdischen Leitern aus den USA in Washington getroffen und dort über den Fortschritt der israelisch-saudischen Normalisierung gesprochen.

Ein jüdischer Gemeindevorsteher aus den USA sagte einem israelischen Diplomaten nach dem Treffen, dass es zu einer saudischen Normalisierung mit Israel kommen werde, es sei lediglich eine Frage der Zeit. Das Dokument befasst sich zudem mit einem weiteren Treffen in Riad. Dort habe Al-Dschubeir gesagt, dass der zukünftige Erfolg der Normalisierung auch vom Erfolg der gemäßigten Elemente im Königreich abhänge. Laut dem Außenminister gibt es in Saudi-Arabien immer noch erheblichen Widerstand gegen die Normalisierung, dessen Überwindung noch weitere Zeit in Anspruch nehmen wird.

Außerdem erwarten die Saudis, dass die USA und der Westen die Monarchie unterstützen. Ziel des Besuchs war laut den Gesprächsteilnehmern, „den Boden zu ertasten“ und Botschaften unter Nichtregierungsorganisationen in Washington zu übermitteln, um die amerikanisch-saudischen Beziehungen zu stabilisieren.

Die in dem Gespräch übermittelten Botschaften richteten sich an die Regierung von US-Präsident Joe Biden. Sie beinhalteten Vorwürfe der „unfairen Behandlung“ durch die USA in Bezug auf die Ölkürzungen der OPEC sowie das, was die Saudis als anhaltende und institutionalisierte Diskriminierung durch die Amerikaner bezeichneten. Al-Dschubeir wirft den USA vor, weitreichende Sozialreformen des Kronprinzen zu ignorieren.

Drei Forderungen an Washington

in dem Dokument geht es auch um kürzlich vom Washington Institute organisierten Gespräch mit einer amerikanischen Delegation in Riad. Dabei sei der Kronprinz gefragt worden, was Saudi-Arabien dazu bringen würde, sich den Abraham-Abkommen anzuschließen und die Beziehungen zu Israel zu normalisieren.

Bin Salman nannte drei Hauptforderungen, die sich auf Washington bezogen: eine Bestätigung des Bündnisses zwischen den USA und Saudi-Arabien; eine Verpflichtung, Waffenlieferungen so durchzuführen, als ob Saudi-Arabien ein NATO-ähnliches Land wäre; sowie ein Abkommen, das es den Saudis ermöglicht, ihre umfangreichen Uranreserven für ein eingeschränktes ziviles Nuklearprogramm abzubauen.

Anfang Januar hatte der saudische Prinz Abdulasis Bin Salman al-Saud bekannt gegeben, dass das Königreich plant, seine Uranressourcen für die Entwicklung eines Atomkraftprogramms zu nutzen. Diese betragen rund 1,4 Prozent der derzeitigen globalen Reserven. (mh)

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4 Antworten

  1. „Außerdem erwarten die Saudis, dass die USA und der Westen die Monarchie unterstützen“

    Natürlich. Der Westen steht geschlossen hinter dem saudischen Autokraten.

    4
  2. Hesekiel 38 ist ein sehr dramatisch spannendes Kapitel, wo Russland und andere Verbündeten in der Aktion Gog und Magog gegen Israel gehen werden. Und dann ist in V13 zu lesen: S a b a und D e d a n und ihre Kaufleute, Tharsis und all seine Händler werden zu dir sagen: „Um Beute zu machen, kommst du? um zu plündern, hast du deine Scharen geschart? um Silber und Gold wegzutragen, um Vieh und Habe zu nehmen und grosse Beute zu machen?“ Aus diesem Vers kann man schließen, dass sich diese beiden a r a- b i s c h e n Länder>>Saba, Dedan NICHT an der Angriffs-Aktion gegen Israel beteiligen werden, sondern eine passive Beobachterrolle einnehmen werden ….
    Möglicherweise sind die schrittweisen Annäherungen und Reifeprozesse in Sachen Beziehung mit USA und Israel schon eine Bestätigung für Hes. 38.13

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    1. Ja, das sehe ich auch so, zumal Saba und Dedan Enkelkinder von Abraham mit seiner zweiten Frau Ketura waren. (s. 1. Mo 25,1f) Abraham schickte sie nach Osten hin ins Morgenland (V.6) entspricht der Arabischen Halbinsel – und dem Abraham-Abkommen.

      4

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