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Ramon-Flughafen in Eilat als neuer Touristenmagnet

Eilat, das israelische Urlaubsparadies am Roten Meer, besitzt jetzt einen internationalen Flughafen. Israel verspricht sich davon nicht nur einen Touristenschub und Tausende neue Arbeitsplätze. Auch in Krisenfällen kommt dem Flughafen eine wichtige Rolle zu.
Verkehrsminister Katz (3.v.l.) und Premier Netanjahu (4.v.l.) zerschneiden das rote Band bei der Einweihungszeremonie des neuen Ramon-Flughafens in Eilat

EILAT (inn) – Der am Montag eröffnete internationale Flughafen im Urlaubsdomizil Eilat am Roten Meer hat 500 Millionen Dollar gekostet. Er soll laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ den Wintertourismus aus Europa befeuern und den Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv entlasten. Der Flughafen, der nur 19 Kilometer von der jordanischen Grenze entfernt liegt, ersetzt den bisherigen kleinen Flughafen der Stadt. Er ist ungefähr hundertmal so groß.

Benannt ist der Flughafen, der jährlich für bis zu 2,5 Millionen Passagiere zur Verfügung stehen soll, nach dem ersten israelischen Astronauten Ilan Ramon und seinem Sohn Assaf. Beide verstarben auf tragische Weise: Ilan kam bei der „Columbia“-Katastrophe 2003 ums Leben, als das Space Shuttle beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerfiel. Sein Sohn Assaf starb bei einem Militärflugzeugunfall 2009. Mit der Namensgebung „Ramon-Flughafen“ wird ihres Einsatzes für das Land gedacht.

Auch wichtig in Krisenfällen

Der Flughafen sei eine „riesige Chance für Israels Erreichbarkeit und seinen internationalen Stellenwert“, sagte Premier Benjamin Netanjahu bei der Eröffnung. „Er wird uns mit weiteren wichtigen strategischen Möglichkeiten in Friedenszeiten und soweit nötig auch in Krisenzeiten ausstatten.“ Netanjahu spielte damit auf eine Situation wie während der militärischen Operation „Starker Fels“ im Jahr 2014 in Gaza an. Damals strichen ausländische Fluglinien kurzzeitig ihre Flüge zum Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv wegen des palästinensischen Raketenfeuers. Jordanien und Ägypten sollen vom Touristenstrom auch profitieren.

Netanjahu saß am Montag auch im Cockpit des ersten Fluges, der am Ramon-Flughafen landete. An den Kontrollturm funkte er: „Ramon, hier ist Arkia 763. Wir sind sehr bewegt, an Bord des ersten Fluges zu sein. Wir sehen euch klar. Der Flughafen ist sehr wichtig für unsere nationale Sicherheit, die Entwicklung des Negev und Eilats sowie die Entwicklung der zivilen Luftfahrt.“ Netanjahu bezeichnete den Moment als „besonders emotional“, weil er ihn und die israelischen Bürger an das Schicksal des Astronauten Ilan Ramon, seiner kürzlich an Krebs verstorbenen Frau Rona und seinen Sohn Assaf denken lasse.

Der Flughafen wurde umweltfreundlich gebaut. Er ist laut des Wirtschaftsmagazins „Globes“ aus Material hergestellt worden, das es in der Region gab. Pflanzen seien entwurzelt und an anderen Orten wieder neu angepflanzt worden. Sogar um den Verbleib der dort ansässigen Riesenkrabbenspinne habe sich der Staat gekümmert. Mehr als fünf Jahre dauerten die Bautätigkeiten. Das Verkehrsministerium rechnet mit Tausenden neuen Arbeitsplätzen, die direkt und indirekt durch den Flughafen entstehen werden.

Jordanien beschwerte sich indes, dass der neue Flughafen internationalen Standards widerspreche, weil er nicht die Souveränität des jordanischen Luftraums einhalte. Das israelische Terminal liege nur 13 Kilometer entfernt vom jordanischen Akaba-Flughafen. Die Beschwerde kann laut „Yediot Aharonot“ aber auch mit der Angst zu tun haben, dass Israel Jordanien auf diese Weise Touristen wegnehmen könnte.

Von: mm

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