Suche
Close this search box.

Prinz Charles besucht Grab seiner Großmutter in Jerusalem

Zuerst war er Trauergast bei Peres‘ Beisetzung in Jerusalem, dann nutzte Prinz Charles seinen Aufenthalt für Familienangelegenheiten: Der britische Thronfolger hat das Grab seiner Großmutter in der Maria-Magdalena-Kirche besucht. Sie war eine „Gerechte unter den Völkern“.
Privatbesuch in Jerusalem: Prinz Charles mit Archimandrit Roman, dem Leiter der Mission der russisch-orthodoxen Kirche in Jerusalem

JERUSALEM (inn) – Der britische Thronfolger Prinz Charles hat am Freitag das Grab seiner 1969 verstorbenen Großmutter in Jerusalem besucht. Nach der Beisetzung des früheren Staatspräsidenten Schimon Peres ging er zur russisch-orthodoxen Maria-Magdalena-Kirche auf dem Ölberg, wo Prinzessin Alice von Battenberg seit 1988 begraben liegt. Die seit 1993 als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannte Adlige hatte sich diesen Begräbnisort gewünscht.
Zu dem Besuch des Grabes gab es keine offizielle Stellungnahme; Bilder davon tauchten zunächst lediglich in Sozialen Netzwerken auf. Anders als beim Begräbnis von Peres war Prinz Charles in der Maria-Magdalena-Kirche privat unterwegs. Offizielle Besuche dort sind laut des Berichtes der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“ problematisch, weil die Stätte in Ostjerusalem liegt. Israel hat das Gebiet annektiert, Großbritannien erkennt dies jedoch nicht an.

Einsatz für Juden

Alice von Battenberg stammt aus dem hessischen Adelsgeschlecht Battenberg. Sie kam 1885 in Windsor Castle westlich von London zur Welt. Die taub geborene Prinzessin heiratete 1903 in Darmstadt Prinz Andreas von Griechenland. Im Jahr 1921 kam ihr Sohn Philip Mountbatten, der Herzog von Edinburgh und Vater von Prinz Charles, auf der griechischen Insel Korfu zur Welt. „Mountbatten“ ist die Übersetzung des deutschen „Battenberg“; diese Bezeichnung nahm die britische Königsfamilie 1917 aus politischen Gründen an.
Aufgrund politischer Wirren ging Alice ab 1922 ins Pariser Exil. 1930 wurde bei ihr Schizophrenie festgestellt, was zu mehreren Aufenthalten in Sanatorien führte. Während des Zweiten Weltkrieges wohnte sie wieder in Athen und arbeitete für das Rote Kreuz. In dieser Zeit versteckte sie die griechisch-jüdische Familie Cohen vor den Nazis. Sie wurde deswegen von den Nazis zwar befragt, doch sie machte sich ihre Taubheit zunutze und gab vor, nichts zu verstehen. Wegen ihres Einsatzes erhielt sie 1993 posthum die Ehrung „Gerechte unter den Völkern“ der Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“.
Im Jahr 1948 gab sie ihre Adelstitel auf und trat in den Nonnenorden „Maria und Martha“ ein. Diesen hatte sie selbst nach dem Vorbild ihrer Tante Elisabeth von Hessen-Darmstadt gegründet. Elisabeth gilt in der russisch-orthodoxen Kirche als Märtyrerin; auch sie liegt in der Maria-Magdalena-Kirche begraben. (df)Helen Mirren erhält ersten „Jerusalem von Gold“-Preis (inn)
Peres und Netanjahu gratulieren zum Royal Baby (inn)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen