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Nach Pepsi-Übernahme soll SodaStream in Israel bleiben

Mindestens 15 weitere Jahre soll die Getränkefirma SodaStream nach der milliardenschweren Übernahme durch PepsiCo in Israel bleiben. Es ist sogar eine weitere Fabrik im Negev geplant.
Zu der bestehenden SodaStream-Fabrik in Rahat soll nach der Übernahme durch PepsiCo eine weitere Fabrik hinzukommen

TEL AVIV / PURCHASE (inn) – Die amerikanische Firma PepsiCo hat am Montag den Kauf der israelischen Getränkefirma SodaStream für umgerechnet 2,8 Milliarden Euro bekannt gegeben. In Tel Aviv sagte PepsiCo-Chef Ramon Laguarta laut des Wirtschaftsmagazins „Globes“, dass SodaStream mindestens 15 weitere Jahre in Israel ansässig sein werde.

Im Beisein des SodaStream-Chefs Daniel Birnbaum verkündete er, dass die Produktion in der Negev-Stadt Rahat verbleibe. Es werde aber noch eine weitere Fabrik am selben Standort in der größten Beduinenstadt Israels hinzukommen. Birnbaum werde das Management der Firma weiter leiten; auch das Team bleibe dasselbe.

SodaStream ist für ihre Trinkwassersprudler, die Getränke im häuslichen Gebrauch mit Kohlensäure versetzen, bekannt. Aktuell gibt es 3.000 Mitarbeiter in 46 Ländern. Rund 2.000 davon arbeiten in Israel. Durch die weitere Fabrik sollen 500 Arbeitsplätze hinzukommen.

SodaStream-Chef zitiert Propheten Jesaja

„Israel ist kein perfektes Land. Aber der heutige Tag ist nicht nur für mich und die Mitarbeiter wichtig, die davon sehr profitieren werden. Er ist auch wichtig für die israelische Industrie und Wirtschaft“, sagte Birnbaum. Es sei hier nicht der Fall, dass eine Firma ins Ausland verlagert werde.

Stattdessen werde es eine Zusammenarbeit mit dem zweitgrößten Getränkehersteller der Welt geben. „Es ist die Erfüllung von Jesajas Vision: Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande“ (Jesaja 35,6), zitierte Birnbaum den biblischen Propheten. Juden und Araber arbeiteten hier auf einer „Insel des Friedens“ zusammen.

Laut „Globes“ gehört der Kauf zur langfristigen Strategie von PepsiCo, nach und nach den Anteil an Süßgetränken im eigenen Angebot zurückzufahren. Laguarta versprach, SodaStream mit Hilfe der Marktkraft von PepsiCo weltweit noch bekannter zu machen.

Pepsi: Keine Angst vor Boykott-Bewegung

Nach der Gefahr eines Boykotts durch die israelfeindliche BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) gefragt, antwortete der PepsiCo-Chef: „Wir arbeiten weltweit in 200 Ländern und schätzen Vielfalt. Wir fühlen uns wohl, so wie wir aufgestellt sind. Wir haben seit Jahren in Israel Geschäftsbeziehungen mit der Firma Strauss.“ Der Lebensmittelhersteller Strauss ist die führende israelische Firma auf diesem Sektor.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat den Kauf von SodaStream auf Twitter befürwortet: „Die aktuellen großen Erwerbungen von israelischen Firmen beweisen nicht nur die technischen, sondern auch die wirtschaftlichen Fähigkeiten, die in Israel entwickelt werden.“ Er unterstütze diesen Verkauf, weil er die Staatskassen füllen werde und garantiere, dass SodaStream in Israel bleibe.

SodaStream war bis in das Jahr 2016 im Mischor-Adumim-Industriepark, der nahe Jerusalem in der Siedlung Ma’aleh Adumim gelegen ist, ansässig. Dort arbeiteten auch 500 Palästinenser. In den vergangenen Jahren war die Firma aber häufig Ziel von Angriffen der BDS-Bewegung geworden. Die Fabrik im Westjordanland wurde geschlossen. 70 langjährige palästinensische Mitarbeiter wollten mit in den Negev umziehen, was mit Verzögerung dank passender Arbeitsgenehmigungen umgesetzt werden konnte.

Von: mm

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