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Aschdod will mit Tel Aviv konkurrieren

Bei einer Reise nach Israel denken die meisten zuerst an Jerusalem oder Tel Aviv. Die Küstenstadt Aschdod möchte nun aus dem Schatten dieser Platzhirsche treten.
Die alte Philister-Stadt punktet mit einem langen Strand und schönen Häusern

ASCHDOD (inn) – Die israelische Großstadt Aschdod möchte in Zukunft mehr von den immer neuen israelischen Touristenrekorden profitieren. Allein im Jahr 2019 kamen 4,5 Millionen Besucher nach Israel. Ihr Geld gaben sie größtenteils in Jerusalem und Tel Aviv aus. Aschdod will sich in Zukunft ein größeres Stück vom Kuchen sichern. Dafür sollen in den kommenden zehn Jahren 15 neue Hotels mit insgesamt 4.000 Zimmern gebaut werden. Hinzu kommen eine Kongresshalle und ein Wasserpark.

Derzeit stehen in der Hafenstadt nur zwei Hotels, die selbst noch ziemlich neu sind, und drei Motels. Insgesamt kommt Aschdod damit auf 400 Gästezimmer. Angesichts der 55.000 Räume in Israel ist das viel zu wenig, meint der Tourismus-Vorsitzende der Stadt, Ofer Deri. Gegenüber der Wirtschaftszeitung „Globes“ erklärt er, dass die meisten Besucher nur für einen Tag in die Stadt kommen. Deri will die Touristen mit den neuen Angeboten dazu bewegen, auch über Nacht in Aschdod einzukehren. Nach Tel Aviv fährt man von dort nur 40 Minuten, nach Jerusalem eine Stunde.

Zwei der neuen Hotels befinden sich bereits im Bau, eines davon gehört zur Hilton-Kette. Wegen seiner Nähe zum Meer gebe es dagegen Widerstand aus der Bevölkerung. Der ist aber aus Sicht des städtischen Tourismusbüros unbegründet. Laut Deri werden nur 1,5 Kilometer des 7,5 Kilometer langen Küstenstreifens bebaut.

Der Hauptgegner steht fest

Mit Jerusalem sei es aufgrund dessen großer historischen Komponente nicht realistisch, in einen Wettstreit zu treten, sagt Deri. Dem nördlichen Nachbarn Tel Aviv kündigt er jedoch eine Preisschlacht an: „Ich plane, mit Tel Aviv zu konkurrieren. Bei allem gebotenen Respekt vor Tel Aviv: Aschdod wird den Unterschied bei den Hotelpreisen nutzen, um Tel Aviv den Kampf anzusagen.“ Zugleich fordert Deri jedoch ein Umdenken beim Tourismus-Ministerium. Dieses verenge seine Werbestrategie zu stark auf Jerusalem und Tel Aviv: „Es hat ein Budget von hunderten Millionen Schekeln, um Israel zu bewerben, und es bewirbt nur zwei Städte.“

Die 250.000-Einwohner-Stadt Aschdod hat eine Jahrtausende alte Geschichte. Als Hochburg der Philister findet sie Erwähnung in der Bibel. Heute beherbergt die Stadt ein weltweit einzigartiges Museum über die Kultur der Philister. Das moderne Aschdod wurde 1956, nach der Staatsgründung Israels, ins Leben gerufen. Es ist bekannt für seine bunt zusammengewürfelte Einwohnerschaft. Ein Drittel der Aschdoder besteht aus Juden der ehemaligen Sowjetunion. Auch eine große Zahl marokkanischer, georgischer, äthiopischer, französischer und argentinischer Juden lebt dort. Entsprechend breit aufgestellt ist die Küche der Stadt. Besonders stolz sind die Aschdoder auf ihren Fisch. Die Stadt landet auf Ranglisten der schönsten israelischen Städte regelmäßig auf einem der vordersten Plätze.

Von: tk

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