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Netanjahu warnt vor neuer Explosion in Beirut

Einmal mehr nutzt der israelische Premier Netanjahu die Bühne der UN-Generalversammlung, um vor dem Iran zu warnen. Das Regime sei durch seinen verlängerten Arm, die Hisbollah, auch eine Bedrohung für den Libanon. Dort drohe bereits die nächste Explosion. Die Terror-Miliz reagiert unverzüglich.
Netanjahus Videoansprache an die Vereinten Nationen

NEW YORK / BEIRUT (inn) – Bei seiner Rede an die Generalversammlung der Vereinten Nationen ist der israelische Premier Benjamin Netanjahu auf neue Allianzen und einen alten Feind eingegangen. Er adressierte die UN-Mitglieder am Dienstag per Video.

Zunächst sprach Netanjahu über die „guten Neuigkeiten“: Er lobte das Abraham-Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und mit Bahrain. Die Palästinenser hätten viel zu lange ein Vetorecht gegen Frieden und Fortschritt in der Region gehabt.

Netanjahu betonte, auch den Konflikt mit den Palästinensern „ein für allemal“ lösen zu wollen. Der Prozess komme jedoch seit Jahren nicht weiter, da die Gegenseite „völlig unrealistische“ Forderungen stelle, wie etwa das Rückkehrrecht für Millionen von Nachkommen palästinensischer Flüchtlinge.

Die internationale Gemeinschaft habe diese Wünsche zu lange befriedigen wollen: „Dankenswerterweise hat Präsident Trump sich für einen anderen Weg zum Frieden entschieden – einen, der in der Realität verankert ist.“ Auf Grundlage des Plans von US-Präsident Donald Trump sei er bereit zu verhandeln, sobald es die palästinensische Führung auch sei.

„Geheimes Waffenlager“ in Beirut

Die zweite Hälfte von Netanjahus Rede drehte sich um die Bedrohung durch das iranische Regime: In wenigen Monaten werde der Iran über genug angereichertes Uran für zwei Atombomben verfügen. Derzeit arbeite das Land zudem an neuen Zentrifugen, welche die Anreicherung um das 50-Fache beschleunigen würden. Die Europäer hätten ihr Versprechen gegenüber Israel gebrochen, jeden iranischen Verstoß gegen den Atomdeal umgehend zu beantworten.

Außerdem stelle der Iran im Nachbarland Libanon eine unmittelbare Gefahr dar. Netanjahu zeigte auf einer Karte die Stelle in Beirut, wo im vergangenen Monat durch eine Explosion rund 200 Menschen starben. Der Premier zeigte danach eine andere Stelle und sagte: „Hier könnte die nächste Explosion stattfinden.“ Im Dschanah-Viertel unterhalte die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz ein „geheimes Waffenlager“: „Es ist ein paar Meter entfernt von einer Tankstelle und 50 Meter entfernt von der Treibstofffirma.“

Die hochexplosive Stelle befinde sich inmitten einer Wohngegend: „Ich sage den Bewohnern von Dschanah: Sie müssen jetzt handeln und dagegen protestieren.“ Sonst könne es bald die nächste Tragödie geben. „Ich sage den Menschen im Libanon: Israel will Ihnen nichts Böses. Aber der Iran schon.“ Der Iran und die Hisbollah brächten die Bevölkerung wissentlich in Gefahr.

Nichts gefunden

Kurz nach Netanjahus Rede twitterte die israelische Armee die genauen Koordinaten des mutmaßlichen Waffenlagers und äußerte die Hoffnung, dass Journalisten dort ankommen, bevor die Waffen weggeschafft werden können. Die Terror-Organisation wies die Vorwürfe umgehend zurück. Chef Hassan Nasrallah nannte die Vorwürfe „Hetze“ und beteuerte an das Volk gewandt: „Wenn dort auch nur eine einzige Rakete läge, würde ich keine Minute zögern, Sie darüber zu informieren. Wir lagern keine Raketen an Tankstellen. Wir wissen unsere Waffen gut zu platzieren.“

Für Journalisten organisierte die Hisbollah direkt eine Führung zum besagten Lagerhaus. Raketen wurden dort nicht gefunden. In dem Betrieb zur Eisenverarbeitung gebe es lediglich schwere Maschinen wie Walzen und Sauerstoffflaschen, berichteten die Reporter. Der Direktor des Hisbollah-Pressebüros, Mohammed Afif, sagte laut der Online-Zeitung „Times of Israel“: „Wir beweisen unsere Verantwortungsbereitschaft. Dieser Rundgang geschieht nicht einen, zwei oder drei Tage später, was es Israel erlauben würde, fälschlich zu behaupten, dass die Hisbollah die Raketen weggeschafft habe.“

Von: tk

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