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Jüdische Jugendliche festgenommen

Israelische Sicherheitskräfte nehmen jüdische Jugendliche nach einem Angriff auf einen Palästinenser in Hebron fest. Diese sagen, Palästinenser hätten zuvor Steine geworfen. Der Armeechef lobt den Soldaten, der den Palästinenser geschützt hat.
Die Szene des Angriffs – festgehalten von einer Kamera

HEBRON (inn) – Eine Gruppe jüdischer Jugendlicher hat am Freitagabend in Hebron versucht, einen Palästinenser anzugreifen. Ein Soldat schützte diesen; dabei bekam er einige Schläge ab. Der Vorfall ist auf Aufzeichnungen von Videokameras zu sehen.

Der Ort der Szene ist die Schuhada-Straße („Märtyererstraße“, von Israelis als König-David-Straße bezeichnet). Sie beginnt in der Nähe des Patriarchengrabes und führt zu jüdischen Wohngebieten. Sie steht unter israelischer Militärkontrolle.

„Gehandelt, wie von einem Soldaten erwartet“

Die israelische Polizei hat am Sonntag zwei Verdächtige festgenommen. Es handelt sich dabei um zwei Jugendliche. Am Montagmorgen inhaftierte sie zwei weitere Verdächtige, einen Mann und einen Jugendlichen. Bereits am Samstag hatte die Polizei vier Verdächtige festgenommen, gewährte ihnen dann aber eine bedingte Freilassung.

Die Armee und die Polizei lobten den Soldaten der Golani-Brigade, von dem nur dessen Vorname Effi bekanntgegeben wurde. In einer gemeinsamen Stellungnahme vom Sonntag hieß es: „Der Soldat hat gehandelt, wie es von einem Soldaten der israelischen Armee erwartet wird, und hat die Verletzung eines palästinensischen Zivilisten verhindert.“

Bereits am Samstag hatte sich Verteidigungsminister Benny Gantz ähnlich geäußert. Armeechef Aviv Kochavi betonte, „nationalistische Gewalt ist ein Verbrechen, das verhindert, verurteilt und verfolgt werden muss“.

Rede und Gegenrede

Nach Darstellung der israelischen Jugendlichen gehörte der Angegriffene zu einer Gruppe von Palästinensern, die zuvor Steine auf sie geworfen hatten. So sagt es der Rechtsanwalt und Parteichef von „Otzma Jehudit“, Itamar Ben-Gvir, der einige der Jugendlichen verteidigt. Auf Twitter schrieb er: „Es ist nicht das erste Mal, dass Araber in Hebron Juden verhöhnen, und dann die Kamera rausholen.“

Der Palästinenser, Ibrahim Bader, sagte dem israelischen Sender „Kan“, dem Angriff sei keine Provokation vorausgegangen. Er sei als Wachmann auf dem Weg zur Arbeit gewesen. Der 31-Jährige dankte dem Soldaten für die Hilfe.

Von: df

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