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Jordanien lässt Wachmann doch nach Israel

Jordanien lässt nun doch einen israelischen Wachmann in sein Heimatland ausreisen. Dieser hatte nach einem Angriff in der Botschaft in Amman in Selbstverteidigung zwei Jordanier erschossen. Israels Premier Netanjahu telefonierte mit König Abdullah II. und der Schabak-Direktor reiste nach Jordanien, um den Vorfall zu untersuchen.
Die Belegschaft der israelischen Botschaft in Amman ist Montagnacht nach Israel gereist

AMMAN / JERUSALEM (inn) – Jordanien hat den zuvor im Land festgehaltenen israelischen Wachmann nun doch nach Israel ausreisen lassen. Der Wachmann hatte vorher in Selbstverteidigung einen jordanischen Angreifer getötet, der ihn auf dem Gelände der israelischen Botschaft in Amman attackiert hatte. Auch der unbeteiligte jordanische Vermieter wurde durch Schüsse versehentlich tödlich verletzt.

Berichten zufolge wurden der Sicherheitsbeamte und seine Kollegen von Amman daran gehindert, das Land zu verlassen. Sie wurden in der Botschaft festgehalten. Zudem wollte Jordanien den Mann im Rahmen von Untersuchungen befragen. Nun ist die Belegschaft der Botschaft in Jordanien Montagnacht nach Israel zurückgekehrt, inklusive des Wachmanns.

Botschaftsmitarbeiter dankbar

Dies geschah, nachdem der Direktor des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak nach Amman gereist war. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu telefonierte mit König Abdullah II. Er sprach zudem mit dem Wachmann und seinem Botschafter in Jordanien, Einat Schalin, fragte sie nach ihrem Befinden und hieß sie zu Hause willkommen. Das berichtet die israelische Zeitung „Yediot Aharonot“. Sie kehrten über den Übergang der Allenby-Brücke, auch bekannt als die König-Hussein-Brücke, zurück.

Das Büro des Premierministers sagte, die Wiederkehr der Botschaftsbesatzung sei möglich gewesen durch die enge Zusammenarbeit zwischen Israel und Jordanien. Der Botschafter Schalin übermittelte Netanjahu die Nachricht, die Botschaftsmitarbeiter seien „dankbar für alle Bemühungen, die Sie eingeleitet haben, um uns nach Hause zu bringen“.

Diplomatische Immunität

Von jordanischen Behörden hieß es unterdessen, sie hätten ihre Untersuchungen abgeschlossen. Nach Angaben des Jordanischen Nachrichtendienst-Generaldirektorats (GID) brach in einer Wohnung in der Botschaft ein Streit aus zwischen einem jordanischen Arbeiter und einem Angestellten der Botschaft, der in der Wohnung lebt. Neben dem Arbeiter war ein weiterer Kollege von ihm anwesend. Sie sollten Möbel anbringen. Laut GID ging es in dem Streit um eine verspätete Fertigstellung der Arbeit. In der Wohnung befanden sich zudem der Vermieter und ein Wachmann.

Der 17-jährige Sohn des Möbelgeschäftinhabers soll den israelischen Diplomaten im Eifer der Argumentation angegriffen und verletzt haben. Der Wachmann eröffnete das Feuer und verletzte den Angreifer und versehentlich auch den in der Nähe stehenden Vermieter. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht, aber erlagen ihren Verletzungen.

Nach dem Vorfall wollten jordanische Sicherheitsbeamte den Fall untersuchen und umringten die Botschaft. Doch Israel informierte Amman, der Sicherheitsbeamte genieße laut der Genfer Konvention diplomatische Immunität und sei sicher vor einer Verhaftung oder Ermittlungen.

Telefonat von Netanjahu und Abdullah

Der Direktor des Schabak, Nadav Argaman, flog Montagmorgen in die jordanische Hauptstadt, um den Vorfall zu untersuchen und mit dem Wachmann zu sprechen. Er wurde begleitet von jordanischen Ermittlern, und führte eine Rekonstruktion des Falls durch. Am späten Nachmittag kehrte er nach Israel zurück.

Am Montagabend telefonierten Netanjahu und der jordanische König Abdullah II. miteinander. Während des Telefonats forderte der Jordanier, eine schnelle Lösung und die Beendigung der Krise um den Tempelberg zu finden. Die jordanische Nachrichtenagentur „Petra“ schreibt: „König Abdullah betonte zudem die Notwendigkeit, von der israelischen Seite ergriffene Maßnahmen seit dem Ausbruch der Krise zu entfernen und die Wichtigkeit, Maßnahmen zuzustimmen, um zukünftige Eskalationen zu verhindern – in einer Weise, die dem historischen und rechtlichen Status von Al-Haram al-Scharif (Anm. d. Red. muslimischer Name des Tempelbergs) Respekt zusichert.“

Das Büro des israelischen Premierministers verneinte, dass es Forderungen von jordanischer Seite gab, als Austausch für den Wachmann die Metalldetektoren am Tempelberg zu entfernen. Darüber herrschte seit einem tödlichen Anschlag auf zwei israelische Polizisten nahe des Löwentors vor knapp zwei Wochen Streit.

Von: mab

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