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Zwei Israelis bei Anschlag getötet

Nahe des Tempelberges in Jerusalem haben Terroristen das Feuer auf Polizisten eröffnet und zwei Israelis getötet. Die Täter sind arabische Israelis. Die Polizei spricht von einem Anschlag mit diplomatischer Bedeutung.
Ein Anschlag auf dem Tempelberg oder in dessen unmittelbarer Nähe ist laut der Polizei sehr ungewöhnlich

JERUSALEM (inn) – Drei Araber haben am Freitagmorgen nahe des Löwentores in der Jerusalemer Altstadt das Feuer auf israelische Polizisten eröffnet. Dabei wurden zwei Männer getötet, ein weiterer erlitt Verletzungen. Die Angreifer wurden von Sicherheitskräften erschossen.

Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, kamen die Terroristen vom Tempelberg auf das Löwentor zugelaufen. Dort feuerten sie Schüsse auf die Polizisten ab und flüchteten zurück auf den Tempelberg. Auf dem Areal wurden sie von Sicherheitskräften erschossen. Ein Video zeigt, wie einer der Täter, der bereits am Boden lag, wieder aufspringt und versucht, einen Polizisten mit einem Messer anzugreifen. Durch weitere Schüsse der Polizei wurde der Angreifer getötet. Der Polizist blieb unverletzt.

Täter waren israelische Araber

Zwei Polizisten wurden bei dem Angriff schwer verwundet. Haiel Sitawe (30) und Kamil Schna’an (22) erlagen im Krankenhaus ihren Verletzungen. Die beiden Israelis stammten aus hauptsächlich von Drusen bewohnten Dörfern im Norden des Landes. Sitawe hiterlässt seine Frau und einen drei Wochen alten Sohn. Schna’an hinterlässt seine Eltern, einen Bruder und drei Schwestern. In der kommenden Woche sollte seine Verlobungsfeier stattfinden.

Bei den Terroristen fanden die Sicherheitskräfte neben dem Messer zwei Maschinenpistolen und eine Pistole. Bei den Angreifern handelt es sich um die israelischen Araber Muhammad Ahmad Muhammad Dschabarin (29), Muhammad Hamad Abdel Latif Dschabarin (19) und Muhammad Ahmad Mafdal Dschabarin (19). Sie stammen aus der Stadt Umm el-Fahem im Norden Israels.

Der Chef der israelischen Polizei, Roni Alscheich, sprach von einem „außergewöhnlichen und extremen“ Anschlag. Während es in der Jerusalemer Altstadt immer wieder Angriffe mit Schusswaffen oder Messern gebe, sei eine Attacke so nahe am Tempelberg äußerst selten. „Eine Schießerei auf dem Tempelberg ist ein ernstes und sehr sensibles Ereignis, es ist diplomatisch und international bedeutend“, sagte Alscheich.

Tempelberg vorerst gesperrt

Nach dem Anschlag sagte der Jerusalemer Polizeichef Joram Halevi das Freitagsgebet auf dem Tempelberg ab. Die Stätte wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Möglicherweise soll sie nach Waffen durchsucht werden. Auch der Großmufti von Jerusalem, Muhammad Hussein, durfte den Tempelberg nicht betreten. Er forderte Muslime auf, trotz des Verbotes zum Tempelberg zu kommen. „Es gibt keine Macht der Erde, die sie davon abhalten würde, zum Freitagsgebet zur Al-Aksa-Moschee zu kommen“, sagte er vor Ort laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.

Dem Bericht zufolge hatten zwei der Attentäter etwa drei Stunden vor dem Anschlag ein Foto von sich auf dem Tempelberg auf Facebook veröffentlicht. Dazu schrieben sie: „Das Lachen wird morgen noch schöner sein.“ Etwa eine Stunde vor dem Angriff schrieb einer der Araber: „Danke Allah und genug.“

Abbas verurteilt Anschlag

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verurteilte den Anschlag. In einem Telefonat mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu brachte er seine „starke Ablehnung“ zum Ausdruck. Er forderte Israel zugleich auf, die Sperrung des Tempelberges wieder aufzuheben.

Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri begrüßte den Anschlag hingegen. Dieser sei eine „natürliche Reaktion auf den israelischen Terror und die Entweihung der Al-Aksa-Moschee“.

Der US-Botschafter in Israel, David Friedman, zeigte sich schockiert und betonte: „Terror muss von allen verurteilt und bekämpft werden. Wir beten für die Opfer.“

Von: dn

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