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25.000 Kerzen für Rabin

Der Mord an Rabin vor 25 Jahren gilt als einschneidendes Ereignis in der Geschichte Israels. Politiker mahnen, die Geister von damals seien noch heute am Werk.
Zu Ehren Rabins brannten in Tel Aviv 25.000 Kerzen

TEL AVIV / JERUSALEM (inn) – Zum 25. Jahrestag des Attentats auf Jitzchak Rabin war der nach ihm benannte Platz in Tel Aviv am Donnerstag mit 25.000 Kerzen erleuchtet. Organisiert hat die Aktion das örtliche Jitzchak-Rabin-Zentrum. Sie markiert das Ende landesweiter Gedenkveranstaltungen an diesem Tag.

Am 4. November 1995 hatte der jüdische Extremist Jigal Amir den Premier auf dem damaligen „Platz der Könige von Israel“ nach einer Friedenskundgebung ermordet. Der Jahrestag orientiert sich am jüdischen Datum, dem 12. Cheschvan, der in diesem Jahr auf den 30. Oktober fällt und zu den Gedenkveranstaltungen tags zuvor führte.

Rivlin: Bruch hält an

Staatspräsident Reuven Rivlin sagte auf einer Gedenkveranstaltung, der „systemische Schaden“ von damals halte bis in die Gegenwart an. Auch heute sei Israel politisch gespalten, es gebe Mordaufrufe gegen Bürger und Politiker. Rivlin mahnte zur Pflicht, den Bruch zu reparieren. Es gelte, die Lektion zu lernen, „dass wir kein anderes Land haben, das wir alle lieben, und dass wir keinen anderen Staat haben, deren Söhne und Töchter wir sind“.

Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Joe Biden würdigte Rabin in einem Tweet: „Er führte ein Leben des Dienstes an seinem Land und für dessen Sicherheit – und mutig gab er sein Leben beim Streben nach Frieden. Für mich war es eine Ehre, ihn als Freund zu bezeichnen.“

Netanjahu: Meinungsvielfalt abbilden

Die Knesset gedachte am Donnerstag ebenfalls der Ermordung mit einer Sondersitzung. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu rief dazu auf, Gewalt von allen Seiten zu verurteilen. Er beklagte, dass es weiterhin Aufrufe gebe, den Premierminister und seine Familie zu ermorden, „und fast niemand sagt etwas dazu“.

Netanjahu appellierte zudem an die Medien, der Vielfalt an Meinungen Ausdruck zu verleihen. Denn auch das Unterdrücken von Stimmen sei eine Gefahr für die freie Gesellschaft. „Solange die Sozialen Netzwerke Freiheit der Meinungsäußerung zulassen für diejenigen, deren Stimmen in den Medien unterdrückt werden, leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Demokratie. Doch auch auf Sozialen Netzwerken darf es keine Aufrufe zu Mord und Gewalt geben.“

Schabak: Amir hat Anhänger

Unterdessen gab der Inlandsgeheimdienst Schabak bekannt, dass er Rabins Mörder Amir, mittlerweile 50 Jahre alt, weiterhin als gefährlich einstuft. Er habe Anhänger, die bereit seien, in seinem Namen zu handeln. Diese hätten sich in der jüngsten Zeit zusammengefunden. Es bestehe die Möglichkeit, dass Amir diese Gruppe vom Gefängnis aus, wo er eine lebenslange Haft absitzt, leitet.

Amirs Ehefrau, Larissa Trimbobler-Amir, hatte für die Knesset-Wahlen im März die Partei „Gerechtes Gerichtverfahren“ neu gegründet. Sie fordert die Freilassung ihres Mannes, den sie 2004 im Gefängnis heiratete, und zu diesem Zweck eine Neueröffnung des Prozess gegen ihn.

Von: df

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