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Außenminister von Israel und den Emiraten besuchen Holocaust-Mahnmal

Im Zuge der Annäherung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten treffen sich die Außenminister der beiden Länder in Berlin. Eingeladen hatte der deutsche Chefdiplomat Maas.
Die Außenminister Aschkenasi, Maas und Sajed (v.l.n.r.) vor dem Holocaust-Mahnmal in Berlin

BERLIN (inn) – In einer historischen Geste haben die Außenminister Israels und der Vereinigten Arabischen Emirate gemeinsam am Dienstag das Holocaust-Mahnmal in Berlin besucht. Gastgeber des Treffens war der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD). Es war das erste Mal, dass der Chefdiplomat eines arabischen Landes das Denkmal für die ermordeten Juden Europas besuchte.

Auf vom israelischen Außenministerium veröffentlichten Bildern ist zu lesen, dass der emiratische Außenminister Abdullah Bin Sajed ins Gästebuch schrieb: „Never again“ (nie wieder). Sein Amtskollege Gabi Aschkenasi (Blau-Weiß) sprach beim Treffen vom „Beginn einer neuen Ära“. Der Besuch Bin Sajeds gilt laut Beobachtern als Zeichen dafür, dass die Vereinigten Arabischen Emirate den zentralen Stellenwert des Holocaust für den Staat Israel anerkennen.

Es war das erste Treffen der beiden Diplomaten seit der Unterzeichnung des Normalisierungsabkommens am 15. September. Maas zeigte sich erfreut, dass die Wahl für das Treffen auf Berlin gefallen ist: „Die wichtigste Währung in der Diplomatie ist Vertrauen, und ich bin meinen beiden Kollegen auch persönlich dankbar, dass sie Deutschland dieses Vertrauen entgegenbringen“, sagte der Bundesaußenminister. Er wolle alles tun, um ein guter Gastgeber „für den Dialog beider Länder über die Ausgestaltung ihrer zukünftigen bilateralen Beziehungen“ zu sein. Wie der „Spiegel“ berichtet, ging der erste Impuls für das Treffen in Berlin gar von Bin Sajed aus.

Maas hofft auf Bewegung im Nahost-Konflikt

Bereits im Vorfeld des Treffens sagte Maas: „Der mutige Friedensschluss zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist seit langem die erste gute Nachricht im Nahen Osten.“ Zugleich sei das Abkommen eine Chance für neue Bewegung im Dialog zwischen Israelis und Palästinensern. „Diese Chance gilt es zu nutzen, und Deutschland und Europa wollen dabei helfen.“

Um das Treffen zu ermöglichen, holte eine Regierungsmaschine der deutschen Flugbereitschaft Aschkenasi aus Israel ab. Nach der Zeremonie am Mahnmal und dem Gang durch das Stelenfeld führten die drei Außenminister ihre Gespräche im Gästehaus des Auswärtigen Amtes fort. In den Gesprächen sollte es um die Entwicklung im Nahost-Friedensprozess gehen. Ergebnisse sind nicht bekannt.

Die Reden von Aschkenasi und Bin Sajed wurden auch im ägyptischen Fernsehen vom Sender „Extra News“ übertragen. Obwohl Israel und Ägypten bereits seit Jahrzehnten diplomatische Beziehungen pflegen, ist die Übertragung „höchst außergewöhnlich“, wie ein Sprecher Aschkenasis feststellte.

Von: mas

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