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Abbas will internationale Friedenskonferenz

Bei den Normalisierungsabkommen zwischen Israel und arabischen Ländern sieht sich Palästinserpräsident Abbas übergangen. Zu „echtem Frieden“ komme es nur mit einer breit aufgestellten Konferenz.
Bildschirm statt Rednerpult: Wegen der Corona-Pandemie weicht die Generalversammlung auf Video-Einspielungen aus

RAMALLAH / NEW YORK (inn) – Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, hat in seiner Rede bei der UN-Generalversammlung für eine Friedenskonferenz geworben. Der 84-Jährige forderte UN-Generalsekretär António Guterres dazu auf, diese für den Anfang des kommenden Jahres in die Wege zu leiten.

Nach Abbas‘ Worten soll diese Konferenz zu einem „echten Frieden“ führen. So ein Friede sei verbunden mit einem Ende der israelischen Besatzung und mit einem unabhängigen palästinensischen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Auch das „Flüchtlingsproblem“ solle im Rahmen der Konferenz gelöst werden.

Abbas: Kein Mandat erteilt

Abbas kritisierte in seiner Rede am Freitag die Normalisierung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bahrain. Diese Abkommen verletzten die Bestimmungen der Arabischen Friedensinitiative aus dem Jahr 2002. Die Initiative fordert unter anderem einen Rückzug aus „allen“ seit 1967 kontrollierten Gebieten. Abbas monierte außerdem, die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) habe niemandem das Mandat erteilt, im Namen der Palästinenser zu verhandeln.

Der Fatah-Politiker warf darüber hinaus Israel vor, die Zwei-Staaten-Lösung zu unterwandern. Israel verändere außerdem den Charakter und die Identität Jerusalems, indem es heilige Stätten der Christen und Muslime „angreift“, vor allem die Al-Aqsa-Moschee.

„Seit 6.000 Jahren im Land“

An dem Plan von US-Präsident Donald Trump kritisierte Abbas, dass die Palästinenser damit auf 33 Prozent des „Staates Palästina“ verzichten müssten. Palästinenser hätten im „Land ihrer Vorväter“ 6.000 Jahre lang gelebt, betonte Abbas. Und sie würden im Land bleiben, bis sie zu „ihrem Recht“ kämen. „Trotz aller Schwierigkeiten werden wir nicht aufgeben, nicht von grundlegenden Positionen abweichen. Und wir werden triumphieren.“

Abbas hatte seine Rede, wie andere Politiker auch, wegen der Corona-Pandemie zuvor aufgezeichnet, anstatt sie persönlich vorzutragen. Während der Rede des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verließ der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan wegen „antisemitischer Aussagen gegen Israel“ den Saal.

Von: df

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