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Internationale Holocaust-Konferenz in Yad Vashem angekündigt

Kurz vor dem 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz ist in Jerusalem das fünfte Weltholocaustforum geplant. Teilnehmer sind Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Der Vorsitzende des Direktoriums von Yad Vashem, Avner Schalev, hofft dass im Januar „eine äußerst aussagekräftige Botschaft von Jerusalem ausgeht“

JERUSALEM (inn) – Rund 30 Staatenlenker aus der ganzen Welt wollen am 23. Januar 2020 am fünften Weltholocaustforum teilnehmen. Die Konferenz findet in der Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und damit erstmals in Israel statt. Neben den Präsidenten von Russland, Frankreich, Italien und Österreich hat unter anderem auch Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Teilnahme bereits zugesagt. Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee das Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz befreit.

Bei der Konferenz solle es um den Kampf gegen Antisemitismus, Sicherheit für Juden und die Frage gehen, wie man die Erinnerung an die kommenden Generationen weitergeben könne, sagte Staatspräsident Reuven Rivlin am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Jerusalem. Antisemitismus sei nicht nur ein Problem Israels oder der Juden, sondern der gesamten internationalen Gemeinschaft. Die Konferenz könne „einen signifikanten Beitrag zum anhaltenden Krieg gegen Antisemitismus und Neofaschismus leisten“, erklärte Rivlin.

Der Vorsitzende des Direktoriums von Yad Vashem, Avner Schalev, verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, „dass eine äußerst aussagekräftige Botschaft von Jerusalem ausgeht“. Antisemitismus und Fremdenhass seien weltweit im Aufschwung.

„Sie sollten sehr starke Erwartungen haben“

„Wenn Weltführer alljährlich in Davos zusammenkommen, um die finanzielle Lage zu besprechen, und in München, um die Sicherheitslage zu diskutieren, dann sollten sie sich auch treffen, um über die moralische Lage zu reden“, sagte Mosche Kantor, Chef des Europäischen Judenkongresses und Mitinitiator der Konferenz. Kantor verwies auch auf die Konferenz von Évian im Jahr 1938, als auf Initiative von US-Präsident Franklin D. Roosevelt zahlreiche Vertreter von Staaten und Hilfsorganisationen über das Problem steigender Flüchtlingszahlen von Juden diskutierten. Das Treffen habe ohne Ergebnis geendet, sagte Kantor.

Bei der Konferenz in Yad Vashem gehe es nicht nur um Gedenken, sondern auch um Selbstanalyse und die Suche nach konkreten Lösungen. „Sie sollten sehr starke Erwartungen haben bezüglich der kommenden Konferenz, denn es wird eine starke Synergie zwischen dem geistigen und inhaltlichen Teil der Veranstaltung geben“, sagte Kantor. Als positives Beispiel für aktive Maßnahmen nannte er unter anderem das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), das der Deutsche Bundestag 2017 verabschiedet hatte.

Von: ser

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