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Merkel lobt libanesisches Engagement in Flüchtlingskrise

Bundeskanzlerin Merkel sichert Jordanien und dem Libanon Hilfe in der Flüchtlingskrise zu. Der libanesische Premier Hariri betont, dass sein Land trotz Überlastung an der Menschlichkeit festhalte.
Auf Nahostreise in Jordanien und im Libanon: Bundeskanzlerin Merkel (Archivbild)

BEIRUT / AMMAN (inn) – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem Libanon die weitere Unterstützung Deutschlands bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zugesagt. Durch eine Verbesserung der Lage der syrischen Flüchtlinge in der Region solle erreicht werden, dass diese sich nicht nach Europa aufmachten.

Am Donnerstagabend und Freitagmittag traf sich Merkel mit dem libanesischen Regierungschef Saad Hariri in Beirut. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge lobte sie das Engagement des Landes bei der Unterbringung syrischer Flüchtlinge: „Wenn man 4,5 Millionen Einwohner hat und über eine Million Flüchtlinge aufnimmt, dann kann man sich das ja vorstellen, was das für eine Aufgabe auch für ein Land ist.“

Hariri betonte, seine Regierung halte daran fest, dass syrische Flüchtlinge so schnell wie möglich auf sichere und würdige Art und Weise zurückkehren sollten. Die Flüchtlingskrise übersteige die Leistungsfähigkeit der libanesischen Wirtschaft. Allerdings dürfe die Menschlichkeit nicht vergessen werden, erklärte der Premierminister laut dpa.

Der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge versicherte er, dass der Libanon der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah vom Sommer 2006 verpflichtet sei.

Wie das Bundeskanzleramt mitteilte, besuchte Merkel zudem eine sogenannte Doppelschicht-Schule. Dort werden vormittags libanesische Kinder und nachmittags syrische Flüchtlingskinder unterrichtet.

Die Bundesregierung unterstützt den Libanon vor allem bei der Versorgung der Flüchtlinge in den Bereichen Bildung, Berufsbildung und Wasserversorgung. 2017 stellte sie dafür rund 370 Millionen Euro bereit.

Lob für „exzellente Zusammenarbeit“ mit Jordanien

Am Donnerstag hatte Merkel Jordanien besucht und sich dort unter anderen mit König Abdullah II. getroffen. In dem Gespräch ging es um die schwierige Lage in der Region, hieß es aus dem Kanzleramt. Jordanien sei ein Partner für Deutschland, weil sich das Land für Stabilität im Nahen Osten einsetze. Die Kanzlerin bedankte sich demnach für die „exzellente Zusammenarbeit“ bei der Bewältigung des Syrien-Konflikts. Laut der Mitteilung werde Deutschland Jordanien bei seinen Reformbemühungen mit einem Zusatz-Kredit in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zur Seite stehen.

Als erste Station ihrer Jordanienreise hatte Merkel die Deutsch-Jordanische Universität in Amman besucht. Dort diskutierte sie mit Studenten über Flüchtlingspolitik, den Syrienkonflikt, Bildung und die Förderung von Frauen. Die Bundeskanzlerin stattete zudem Bundeswehrsoldaten der Luftwaffenbasis Al-Asraq einen Besuch ab. Die Armeeangehörigen sind Teil einer internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat.

Von: dn

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