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Israel und Senegal beenden Streit über Siedlungen

Israels Premierminister Netanjahu ist am Wochenende nach Liberia gereist, um sich dort mit Vertretern der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten zu treffen. Er konnte einen Streit mit dem Senegal beenden. Zudem kam er mit dem Präsidenten eines Landes zusammen, mit dem Israel keine diplomatischen Beziehungen hat.
Netanjahu in Liberia mit den Mitgliedern der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten

MONROVIA (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und der senegalesische Präsident Macky Sall haben am Sonntag das Ende der Krise zwischen ihren beiden Ländern bekannt gegeben. Die Staatsmänner trafen sich am Rande der Konferenz der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (ECOWAS), gab das israelische Außenministerium bekannt. ECOWAS ist eine regionale Wirtschaftsgemeinschaft mit 15 Mitgliedern, darunter sind Mali und Niger, mit denen Israel keine diplomatischen Verbindungen hat. Netanjahu war dafür in die liberianische Hauptstadt Monrovia gereist.

Israel werde mit sofortiger Wirkung seinen Botschafter wieder in den Senegal senden, sagte Netanjahu. Gleichzeitig gab Sall an, Israels Kandidatur als Beobachter in der Afrikanischen Union zu unterstützen. Die beiden Länder wollen unterschiedliche gemeinsame Projekte wieder aufnehmen, die im Anschluss an die siedlungskritische UN-Resolution 2334 ausgesetzt worden waren. Der Senegal hatte die Ende Dezember 2016 verabschiedete Resolution gemeinsam mit Neuseeland bei der UNO eingebracht.

Netanjahu bittet um Hilfe gegen Voreingenommenheit gegenüber Israel

Netanjahu und Sall vereinbarten zudem eine Zusammenarbeit bei Sicherheitspolitik und Landwirtschaft. Israels Premier lud seinen senegalesischen Amtskollegen auch ein, nach Israel zu kommen. Dieser Besuch wurde zuvor aufgrund der diplomatischen Krise ausgesetzt.

Der senegalesische Präsident Macky Sall und Israels Premier Benjamin Netanjahu Foto: GPO/Kobi Gideon
Der senegalesische Präsident Macky Sall und Israels Premier Benjamin Netanjahu

Der israelische Premier hielt bei der ECOWAS-Konferenz eine Rede und sagte: „Ich glaube an Afrika, ich glaube an sein Potential – in der Gegenwart und in der Zukunft. Es ist ein Kontinent im Aufstieg.“ Er bat die afrikanischen Staaten um Hilfe auf der internationalen Politikbühne: „Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung, indem Sie die Voreingenommenheit gegenüber Israel in Gremien wie der UN-Generalversammlung, der UNESCO und dem Menschenrechtsrat ablehnen.“

Treffen trotz fehlender diplomatischer Verbindung

Eine kleine Sensation ist das Treffen von Netanjahu und dem Präsidenten von Mali, Boubacar Keita, im Rahmen der Konferenz. Mali ist ein muslimisches Land und hat keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Laut dem Büro des Premierministers stimmten Netanjahu und Keita bei ihrem Zusammenkommen überein, Beziehungen zwischen den beiden Länder zu „erwärmen“.

Der israelische Premierminister war am Sonntagmorgen in der liberianischen Hauptstadt Monrovia angekommen. Die Präsidentin des Landes, Ellen Johnson-Sirleaf, hieß Netanjahu mit einem offiziellen Staatsempfang willkommen, bei dem die Nationalhymnen der beiden Länder gespielt wurden.

Die Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson-Sirleaf, hieß Netanjahu willkommen Foto: GPO/Kobi Gideon
Die Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson-Sirleaf, hieß Netanjahu willkommen

Anschließend traf sich der Israeli mit dem Kommissionspräsidenten von ECOWAS Marcel Alain de Souza und diskutierte mit ihm Wege, um die Zusammenarbeit zwischen Israel und der Organisation zu vertiefen. Netanjahu kam später auch mit dem Präsidenten von Gambia, Adama Barrow, zusammen und kündigte an, dass Israel zur Unterstützung Arbeitsteams ins Land schicken werde.

Von: mab

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