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Arabische Muslima besucht Kadettenkurs

Nicht schlecht gestaunt hat die junge Muslima Rascha Athmani, als arabische Staaten ihrem Heimatland Israel eine Verletzung von Frauenrechten vorwarfen. Die Erfahrung im UN-Menschenrechtsrat weckte in der israelischen Araberin einen ungewöhnlichen Berufswunsch.
Fühlt sich in der Welt der israelischen Diplomatie am richtigen Platz: Rascha Athmani

JERUSALEM (inn) – Erstmals hat das israelische Außenministerium eine arabische Muslima in seinen Kadettenkurs aufgenommen. Die 31-jährige Rascha Athmani machte als Studentin einschlägige Erfahrungen mit der Voreingenommenheit der Vereinten Nationen gegenüber Israel. Die Enttäuschung über die einseitige Haltung brachte sie dazu, eine Diplomatenlaufbahn einzuschlagen.

Athmani ist in der arabischen Stadt Baka al-Gharbija, nordöstlich von Netanja, aufgewachsen. Die Muslima studierte Psychologie an der Hebräischen Universität Jerusalem. Am Ende des Studiums bot sich ihr vor zwei Jahren die Möglichkeit, an einem Projekt des Außenministeriums teilzunehmen: Interessierte Israelis sollten die junge Generation des Landes bei den Vereinten Nationen vertreten. Die Araberin übernahm diesen Posten für drei Monate im Menschenrechtsrat.

Schlüsselerlebnis: Diskussion über Frauenrechte

Als Kadettin betreibt Athmani einen Blog. Darin schreibt sie laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ über ihre damalige Erfahrung: „Von den drei Monaten, die ich bei der UNO war, wird mich ein Wendepunkt immer begleiten – als ich eines Tages wie gewöhnlich auf dem israelischen Sitz im Komitee der Vollversammlung saß, das sich mit Menschenrechten befasst, und mit großem Interesse der Diskussion lauschte, die geführt wurde – über die Verletzung von Frauenrechten.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Athmani nach eigenen Angaben bereits daran gewöhnt, „die Abfolge der Anschuldigungen gegen Israel von vielen Staaten im Rat zu hören, wie (die neue UN-Botschafterin der USA) Nikki Haley es neulich in den Medien dargestellt hat“. Die Diskriminierung gegen Israel sei sehr vorherrschend in der UNO und wecke Enttäuschung. „Aber diesmal war es anders. Diesmal hörte ich den Reden von Syrien, Saudi-Arabien, Iran, Irak und Ägypten zu, die ,die systematische Verletzung der Frauenrechte‘ durch Israel verurteilten, während ich, eine arabische junge Frau, Muslima, palästinensischer Abstammung, Israel im Menschenrechtsrat repräsentierte.“

Jener Tag in der UNO habe sie zum Verzweifeln gebracht über „das tendenziöse Verhalten der internationalen Bühne gegen Israel“. Athmani schreibt weiter: „Ich glaube an Frieden, auch weil ich glaube, dass Menschen einen positiven Wandel in der Welt bewirken können, und ich möchte ein Teil des Wandels sein. Ich habe damit begonnen, indem ich entschied, mich dem Kadettenkurs des Außenministeriums anzuschließen.“

Herausfordernde Aufgabe im Blick

Athmani ist nicht die erste arabische Diplomatin im israelischen Außenministerium. Bereits 2006 nahm die Christin Ranija Dschubran an einem Kadettenkurs teil. Ihr Vater Salim Dschubran war Richter am Obersten Gerichtshof. Die Tochter beendete ihre Laufbahn allerdings nach dreieinhalb Jahren. Athmani indes hat nun Aussichten auf eine herausfordernde Position in der Welt der Diplomatie: Sie ist Kandidatin für das Amt der Sprecherin der israelischen Botschaft in der Türkei.

Von: eh

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