Peres‘ Grabstein enthüllt

Der vor einem Monat verstorbene Staatspräsident Peres hat nun einen Grabstein. Darauf finden sich auch ein Bibelzitat und eine kurze Charakterisierung seiner Persönlichkeit.
Staatspräsident Rivlin würdigt die Verdienste seines verstorbenen Amtsvorgängers

JERUSALEM (inn) – Angehörige und Politiker haben am Freitag in Jerusalem den Grabstein des früheren israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres enthüllt. Traditionell begehen Juden 30 Tage nach dem Tod eines Menschen die Steinsetzung. Amtsnachfolger Reuven Rivlin sagte bei der Zeremonie auf dem Herzlberg: „In den Tagen nach deinem Dahinscheiden sind immer mehr Geschichten über deinen großartigen Beitrag für Israel und sogar für die Welt herausgekommen.“ Er ergänzte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“: „Vor allem anderen hat dein Geist dich groß gemacht.“
Premierminister Benjamin Netanjahu würdigte Peres‘ Einsatz für das Kernforschungszentrum im südisraelischen Dimona. „In den Jahren, in denen ich Offizier bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften war, haben wir in der Nähe von Dimona trainiert und eine Orientierungsübung gemacht. Wir wurden angewiesen, nicht dorthin zu gehen“, erinnerte er sich. „Erst als ich Premierminister wurde und die Nuklearanlage betrat, begriff ich ihre Bedeutung für die israelische Sicherheit.“ Peres habe dafür gesorgt, dass Israel die Anlage errichten konnte.
Netanjahu fügte hinzu: „Ich habe die Anweisung erteilt, den Namen der Kernanlage in ‚Schimon-Peres-Nuklearzentrum‘ zu ändern.“ Über seine persönliche Beziehung zum Verstorbenen sagte er: „Wir haben eine Gelegenheit verpasst, jeder von uns war fest in seiner politischen Haltung, und erst in den letzten Jahren ist unsere Verbindung wirklich aufgeblüht und stärker geworden.“

Schwerter zu Pflugscharen

Peres liegt zwischen den früheren Premierministern Jitzhak Schamir und Jitzhak Rabin begraben. Die Familie hat mehrere Zitate ausgewählt, die auf dem Stein eingraviert sind. Auf einer Seite findet sich ein Ausspruch des ersten israelischen Regierungschefs David Ben-Gurion: „Der geistige Charakter und Israels innere Stärke werden ein Hauptfaktor in der Zukunft unserer Sicherheit und unserer internationalen Stellung sein.“
Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge haben sich die Hinterbliebenen auch für einen Bibelvers entschieden. Er steht in Jesaja 2,4: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Auf dem Stein heißt es ferner, Peres sei „einer der Gründungsväter des Staates, dem er sein gesamtes Leben gedient hat“. Ein Teil seiner politischen Positionen wird aufgezählt, wie Staatspräsident, Regierungschef, Verteidigungsminister und Außenminister. Die Familie fasst den Charakter des Verstorbenen in wenigen Worten zusammen: „Staatsmann, Liebhaber von Büchern, Dichtung und Kunst, Nobelpreisträger, Visionär und Pragmatiker“. (eh)Das Leben eines Politikers (inn)
Hoffnungslos optimistisch (inn)
Abbas begnadigt Kritiker (inn)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen