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Patriarchat bekräftigt Anspruch auf Grundstücke in Jerusalemer Altstadt

Nach der Niederlage vor dem Obersten Gerichtshof legt das Griechische Patriarchat nach. Neue Dokumente sollen seinen Anspruch auf drei Grundstücke in der Jerusalemer Altstadt beweisen. Dabei betont die Kirche die Bedeutung des Jaffatores.
Das Patriarchat betont, dass das Jaffator für christliche Pilger ein wichtiger Zugang zur Altstadt sei

JERUSALEM (inn) – Das Griechisch-orthodoxe Patriarchat in Jerusalem hat am Montag beim Bezirksgericht erneut Klage gegen die israelische Organisation „Ateret Cohanim“ eingereicht. Damit legte es Berufung gegen ein Urteil des Obersten Gerichtshofes vom Juni ein, nach dem der Verkauf von drei Grundstücken in der Altstadt an die Organisation rechtmäßig ist. Diese setzt sich für jüdischen Wohnraum ein.

Das Patriarchat teilte mit, es habe neue Beweise gefunden, die den Rechtsanspruch der Kirche auf die Grundstücke untermauerten. Es verweist auf Dokumente aus dem Jahr 1996. Demnach habe der 2016 verstorbene Milliardär und Finanzier Irving Moskowitz mit einem Pächter eines der Gebäude, des Petra-Hotels, eine Vereinbarung über eine Übernahme der Pachtrechte für 4,5 Millionen Dollar abgeschlossen. Neun Jahre später habe er behauptet, die Immobilie selbst für nur eine halbe Million Dollar erworben zu haben. Der griechische Patriarch Irenaios wiederum stritt laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ damals aber ab, vom Verkauf gewusst zu haben, was zu einem großen Skandal innerhalb der Kirche führte.

Konkrete Bestechungsvorwürfe

Weiter heißt es in der Pressemitteilung, der Israeli Mati Cohen habe Bestechungsgelder für „Ateret Cohanim“ bezahlt. Er habe Dokumente gefälscht und auf deren Grundlage Gerichtsprozesse initiiert. Die Gelder seien an einen damaligen Angestellten des Patriarchates, Nicholas Papadimas, gegangen. Das Patriarchat könne die Vorwürfe mit unterzeichneten Dokumenten und Tonaufnahmen belegen.

Das Orthodoxe Patriarchat von Jerusalem betrachtet die Versuche der „radikalen“ Organisation „Ateret Cohanim“, Kirchenbesitz unter anderem am Jerusalemer Jaffator zu beschlagnahmen, als „Schlag gegen die einheimische christliche Präsenz in der Heiligen Stadt“. Das Jaffator diene als Hauptzugang zu den verschiedenen Patriarchaten und zu der Pilgerroute zur Grabeskirche, schreibt das Patriarchat. Eine Veränderung des Status quo in der Altstadt bedrohe das kontinuierliche jahrhundertalte Gefüge und Gleichgewicht, das die guten Beziehungen zwischen Jerusalemern verschiedener Glaubensrichtungen stütze.

In der Mitteilung betont das Patriarchat, es betrachte die Jerusalemer Altstadt als „rote Linie“ und das Herzstück des christlichen Glaubens. Staats- und Kirchenführer weltweit werden um Unterstützung gebeten.

Von: eh

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