PARIS (inn) – Die nordirische Band Kneecap hat ihren Auftritt bei einem Rock-Festival in Frankreich für Kritik an Israel genutzt. Auf der Bühne in Saint-Claud bei Paris forderte sie am Sonntag „Free, free Palestine!“ – und Zuhörer stimmten mit ein. Zuvor hatten „Zionisten“ nach Angaben der Band versucht, das Konzert mit Pfiffen zu stören. Sie seien vom Sicherheitspersonal weggebracht worden.
Während ihres Auftrittes blendeten Kneecap auf dem Bühnenbildschirm einen Vorwurf auf Französisch ein: „Die französische Regierung ist Komplizin: sie verkauft und erleichtert den Verkauf von Waffen an die israelische Armee.“
Kneecap steht wegen anti-israelischer Äußerungen in der Kritik. Auf X hat sie seit dem 26. Juni einen Videoclip oben angeheftet. Darüber steht: „Kneecap ist nicht die Story. Genozid in Gaza ist sie.“ Die Hip-Hop-Band spricht darin von „93.126 Toten“ durch den Krieg im Gazastreifen. Von ihnen seien 38,5 Prozent Kinder oder Alte. Die Terrorgruppe Hamas nennt derzeit knapp 62.700 Tote. Sie unterscheidet nicht zwischen Terroristen und Zivilisten.
Die Musikgruppe fordert: „Waffenembargo jetzt. Boykott, Desinvestition, Sanktionen. Unterstützt palästinensische Befreiung.“
Bandmitglied wegen Hisbollah-Unterstützung angeklagt
In Großbritannien sieht sich ein Bandmitglied einer Anklage wegen Unterstützung für die Hisbollah ausgesetzt: Bei einem Konzert in London hatte sich Liam O’Hanna in eine Flagge der libanesischen Terrorgruppe gehüllt. Der 27-Jährige tritt unter dem Namen Mo Chara auf. Die nächste Anhörung ist für den 26. September angesetzt. Beim Glastonbury Festival im Südwesten Englands im Juni bezeichnete Chara Israel als „Kriegsverbrecher“.
Aufgrund ihrer Haltung wurde Kneecap in diesem Jahr von mehreren Festivals ausgeschlossen. In Deutschland durfte sie Ende Juni bei „Hurricane and Southside“ nicht auftreten. Diese beiden Festivals sind zeitgleich auf der Motorrad-Sandrennbahn Eichenring bei Scheeßel, zwischen Bremen und Hamburg, sowie in Neuhausen ob Eck im Süden Baden-Württembergs. Ungarn verweigerte der Band die Einreise für das Sziget-Festival in Budapest.
In Frankreich hat Kneecap hingegen offene Türen, es war bereits der dritte Auftritt in diesem Jahr. Vor dem Festival „Rock en Seine“ rief der Präsident des Dachverbandes der jüdischen Organisationen in Frankreich (CRIF), Yonathan Arfi, zu einer Absage des Konzertes auf: „Sie entweihen das Gedenken an die 50 französischen Opfer der Hamas am 7. Oktober, ebenso wie das aller französischen Opfer der Hisbollah.“
Festival-Direktor Matthieu Pigasse wies den Appell zurück: „Zu behaupten, dass Unterstützung für die palästinensische Sache eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung sei, ist schändlich.“ Dem Musikmagazin „Billboard France“ sagte er: „Man darf das Prinzip der Zensur nicht akzeptieren, denn sonst wird es eine Welle geben, die über Festivals und Medien hereinbricht.“
Behörden entziehen Unterstützung
Als die Absage nicht erfolgte, entzog die Stadt Saint-Claud dem Festival erstmals ihre Unterstützung – 40.000 Euro. Auch die Region Ile-de-France steuerte keine Gelder bei. Das diesjährige Budget liege dennoch zwischen 16 und 17 Millionen Euro, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“.
Antisemitismusvorwürfe weist die Band zurück: Kritiker wollten diese als Waffe benutzen, um „abzulenken, zu verwirren und einen Deckmantel für Genozid zu liefern“. Auf X kündigt sie vier weitere Auftritte in Frankreich für das zweite Septemberwochenende sowie für den 9. und den 11. November an.
Der Name „Kneecap“ – „Kniescheibe“ – indes ist der Zeit des Nordirlandkonfliktes entlehnt. Er bezieht sich auf gezielte Schüsse, die irische Republikaner als Strafe auf Gliedmaßen abgaben. (eh)
6 Antworten
Pro-Hamas-Band Kneecap und ihre ideologische Nähe zur Terror-Organisation IRA (Irisch-Republikanische Armee).
Die „Zionisten“, die das Konzert störten, waren Frauen und Männer, die Plakate mit den Fotos der Geiseln hochhielten und mit Trillerpfeifen pfiffen. Sie wurden manu militari hinausgeworfen. Die versammelten nützlichen Idioten, unter ihnen viele junge Mädchen und Jungs in Pali-Feudeln, brüllten wie eine verstörte Kuhherde (pardon an alle viebeinigen Kühe). Keiner verschwendete einen Gedanken daran, dass bei einem ähnlichen Festival die Hölle über harmlos tanzende Menschen hereingebrochen war. Eine Diskussion mit einer jungen Frau endete ihrerseits mit einem hysterischen „Gaza, Gaza“-Gekreisch. Wann werden die Kneecaps (in der französischen Aussprache hört sich das an wie Niqab) in Gaza auftreten ? Da schätzt man sicher ihr Gebrüll. Was mit den kreischenden Mädels in Hamas-Gaza passieren würde, überlasse ich der Vorstellungskraft jedes Einzelnen…
Ach,Antonia ,welch böse Ironie wäre es, wenn bei einem solchen, ausgerechnet solchartigem Festival ein islamistisch motivierter Anschlag stattfinden würde, mit allem was so dazu gehört und sich nachher herausstellt, daß ein paar Hamasniks unter den Angreifern waren.
Ich muss gestehen, daß sich, während ich diese Zeilen schrieb, ein sardonisches Lächeln auf mein Gesicht geschlichen hat.,dennoch wünsche ich mir das nicht.
Die Moderation möge mir verzeihen….SHALOM
@Klaus : ich muss gestehen, daß mich auch manchmal sehr unchristliche/ unjüdische Gedanken heimsuchen, mea culpa. Aber ernsthaft: ein solches Attentat hat ja in Paris schon stattgefunden, während eines Heavy-Metall-Konzerts im Bataclan am 13. November 2015.
Wie kommen diese Gröler eigentlich auf die Zahl von über 93000 Toten ?
Nicht mal die Terroristen oder die UNO und die NGOs behaupten das !
Aber ich bin beinahe sicher, daß die alle diese Zahlen geifernd übernehmen werden.
SHALOM
Eines ist in Europa wie vor 100 Jahren gleich geblieben: Es ist für Juden immer noch der gefährlichste Kontinent der Welt.