Neues Schuljahr: Eltern unzufrieden

Israelische Eltern sehen zum Start des neuen Schuljahres Optimierungsbedarf von Seiten des Bildungssystems. Während Premier Netanjahu die Bibel wieder vermehrt in den Mittelpunkt rücken will, gibt es deutlich mehr arabische Lehrer zu vermelden.
Deutlich mehr als die Hälfte der israelischen Eltern wünscht sich bessere Schulbedingungen für die eigenen Kinder
JERUSALEM (inn) – Am Donnerstag startet das neue Schuljahr in Israel. Während sich die Eltern darüber freuen, dass die langen Sommerferien ein Ende haben, sind viele von ihnen aber nicht mit dem Bildungssystem zufrieden. Nach einer Erhebung des Zentralen Statistikamts stören sich rund 60 Prozent der Eltern an den Schulfächern, in denen ihre Kinder unterrichtet werden. Deutlich mehr als die Hälfte der Kinder erhalten zusätzlich Privatstunden. Zu wenig Aufmerksamkeit und zu hoher Notendruck für die Schüler sind weitere Kritikpunkte. Premier Benjamin Netanjahu möchte im neuen Schuljahr seine „Bildungsrevolution“ laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ auf zwei Säulen aufbauen: Kompetenz und Zionismus. Das Bibelstudium solle dazu erheblich beitragen: „Die Bibel ist die Basis dafür, dass wir hierher zurückgekehrt sind und bleiben werden.“ Wissen sei die Grundlage der neuen Welt, die jedem Kind in Israel zugestanden werden müsse.

Mehr arabische Lehrer

Die Anzahl arabischer Israelis, die an staatlichen Schulen unterrichten, ist in den vergangenen drei Jahren derweil um fast 40 Prozent auf nun insgesamt 588 angestiegen, berichtet der Nachrichtendienst „Arutz Scheva“. Dahinter steht die Initiative des Bildungsministeriums, mehr arabische Lehrer für Fächer wie Englisch, Mathematik oder Biologie zu gewinnen. Nicht alle jüdischen Eltern sind damit einverstanden. 21 Prozent wollen nicht, dass ihre Kinder von arabischen Lehrern unterrichtet werden. Die „erfolgreichste“ Schule Israels steht in der drusischen Stadt Beit Dschann. Zum zweiten Mal in Folge hatte die Schule im Norden Israels, wie die Nachrichtenagentur „Jewish Telegraphic Agency“ berichtet, mit fast 100 Prozent die höchsten Anteil der Schüler, die das „Bagrut“ schafften. Das „Bagrut“ entspricht dem deutschen Abitur und berechtigt zum Studium an einer Hochschule. Der Landesdurchschnitt liegt bei 65 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur „Ma‘an“ berichtet, sind am Dienstag über 300.000 Schulbücher über den Eres-Grenzübergang in den Gazastreifen gebracht worden. Die in Zusammenarbeit mit dem palästinensischen Bildungsministerium im Gazastreifen und den Vereinten Nationen entstandenen Bücher sind wegen mangelnder eigener Pressen im Westjordanland gedruckt worden. (mm)

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