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Neue Hoffnung für die Zukunft pflanzen

Am Halbfeiertag TU BiSchvat pflanzen Juden Bäume. In diesem Jahr enthält er ein besonderes Zeichen der Hoffnung.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Zum jüdischen „Neujahrsfest der Bäume“ haben israelische Schüler Setzlinge in einem Jerusalemer Park gepflanzt. Auch im Be’eri-Wald nahe der Grenze zum Gazastreifen gab es eine Aktion. Dort hatten palästinensische Terroristen am 7. Oktober 364 Teilnehmer des Nova-Festivals ermordet.

Das Fest TU BiSchvat beginnt in diesem Jahr am heutigen Mittwochabend. Der Name bezieht sich auf das jüdische Datum: Im hebräischen Alphabet hat jeder Buchstabe gleichzeitig einen Zahlenwert. „Tet“ entspricht der 9 und „Waw“ der 6. Gemeinsam stehen die beiden Buchstaben für 15. Ihre Kombination wird als „TU“ ausgesprochen. Deshalb ist „TU BiSchvat“ der 15. Tag des Monats Schvat.

Es ist ein Halbfeiertag. Schüler haben Ferien, Läden sind kürzer geöffnet als an gewöhnlichen Werktagen.

Am Sonntag versammelten sich Angehörige der Mordopfer vom Nova-Festival auf dem Re’im-Parkplatz im Be’eri-Wald. Zum Gedenken an ihre Lieben pflanzten sie Bäume. Organisiert hatte die Aktion der Jüdische Nationalfonds (JNF).

Foto: JNF, Facebook
Angehörige von Opfern des Massakers im Be’eri-Wald

„Wir haben uns entschieden, gerade an der Stätte des furchtbaren Massakers in Re’im Bäume zu pflanzen – im Gedenken an die Hunderten, die an dem Ort ermordet wurden. Das rußige Schwarz wird durch das Grün der Bäume ersetzt“, schrieb der JNF auf Facebook. „Gemeinsam, aus dem Schmerz heraus, pflanzen wir neue Hoffnung für die Zukunft.“

Baumpflanzen mit evakuierten Kindern

In Jerusalem beteiligten sich etwa 250 Schüler bereits am vergangenen Mittwoch an einer Aktion des Jüdischen Nationalfonds im Bostania-Park im Stadtteil Kiriat Jovel. Auch Kinder, die wegen des aktuellen Krieges ihre Heimatorte verlassen mussten, machten mit.

„Wir haben die jahrelange zionistische Tradition fortgesetzt, die im Land Israel Wurzeln geschlagen hat: Pflanzaktionen mit den Schülern Israels“, sagte JNF-Direktorin Jifaat Ovadia-Luski laut der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. „Diese Tradition initiierten die Erzieher des jüdischen Jischuv lange vor der Staatsgründung.“

Gerade in diesen Kriegszeiten erhielten die Pflanzaktionen eine Bedeutung von neuem Wachstum und von Hoffnung, ergänzte Ovadia-Luski. „Sie überbringen eine wichtige und stärkende Botschaft: Wir sind hier, eingepflanzt mit starken Wurzeln. Auch starke Winde werden es nicht schaffen, einen stabilen und starken Baum zu entwurzeln. In Jerusalem, unserer ewigen Hauptstadt, pflanzen wir und bringen weiter Leben hervor.“

Weiter sagte die JNF-Leiterin: „Wie die Bäume, die wir gemeinsam pflanzen, wachsen, werden auch wir als Volk wachsen und stark werden.“ Pflanzaktionen seien Prozesse, die Geduld erforderten.

Datumsgrenze zum Berechnen des Zehnten

Bereits im ersten Jahrhundert vor der Zeitrechnung legte die Schule von Rabbi Hillel dem Älteren fest, dass der 15. Schvat als „Neujahr der Bäume“ gelten soll. Konkret ging es darum, ab wann die Früchte bei der Abgabe des Zehnten zum neuen Jahr gezählt werden. Der Jerusalemer Talmud aus dem späten 4. Jahrhundert merkt im Traktat „Rosch HaSchanah“ (81b) an: „Bis hierher leben die Bäume vom Wasser des vergangenen Jahres, von hier an leben sie vom Wasser des kommenden Jahres.“

Für das Pflanzen von Bäumen hat Ben-Zion Meir Hai Usiel vor der Staatsgründung 1948 ein Gebet formuliert. Er war der erste sephardische Oberrabiner des Staates Israel.

Gebet zum Pflanzen eines Baumes

Unser Vater im Himmel,
Erbauer Zions und Jerusalems
und Gründer des Königreiches Israel,
schaue herab von Deiner heiligen Wohnung im Himmel
und segne Dein Volk Israel
und den Boden, den Du uns gegeben hast,
wie Du es unseren Vätern geschworen hast.

Habe, Ewiger, Wohlgefallen an Deinem Land
und überschütte es
mit der Güte Deiner Gnade.
Gib Tau zum Segen
und lasse wohltätigen Regen zu seiner Zeit niedergehen,
um die Berge und Ebenen Israels zu tränken
und darin jede Pflanze, jeden Baum und unsere Setzlinge zu begießen.
Mache ihre Wurzeln tief und ihre Krone groß,
damit sie nach Deinem Willen sprießen
inmitten aller Bäume in Israel
zu Segen und Glanz.

Und stärke die Hände aller unserer Brüder,
die den heiligen Boden bearbeiten
und seine Ödnis fruchtbar machen.
Segne, Ewiger, ihre Macht,
und das Werk ihrer Hände möge Deinem Willen entsprechen.

Amen

„TU BiSchvat“ wird in der Bibel noch nicht erwähnt. Doch ein Gebot, auf das der Festtag Bezug nimmt, findet sich etwa in 3. Mose 19,23: „Wenn ihr in das Land kommt, sollt ihr allerlei Bäume pflanzen!“ Zudem vergleicht die Bibel Menschen mitunter mit Bäumen. So heißt es in Psalm 1,3 über den Gerechten: „Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“ (eh)

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3 Antworten

  1. Baumpflanzen – Auch auf dem Gebiet sind israelische Bürger die Besten von allen.

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  2. Die neue Generation planzt Bäume für ihre Zukunft. Ein Zeichen der Hoffnung und des Gottvertrauens der Israelis. Auch im Holokaust haben sie ihre Kinder fortgeschafft und sie werden auch diese schwierige Phase mit dem Beistand Gottes überstehen um danach umso mehr aufzublühen in Ihrem Land. Wie es in dem Gebet das schon vor der Staatsgründung formuliert wurde heisst; das Land das du uns gegeben “ hast“, auf die Zukunft ausgerichtet war. Über 2000 Jahre hat sie das am Leben erhalten und ein Siwahr,oder wie sie alle heissen werden daren nicht rütteln können,eher das Gegnteil, denn der Allerhöchste ist mit ihnen.

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