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Neue Einblicke in die Kultur der Philister

In einer neuen Studie haben Archäologen die Nutzung von Pflanzen in der Kultur der Philister untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen Verbindungen zu Griechenland.
Von Israelnetz

RAMAT GAN (inn) – Über die Tradition und Religion der Philister ist heutzutage wenig bekannt. Das liegt vor allem an mangelnden schriftlichen Überlieferungen. Die Rekonstruktion der Geschichte erfolgt über schriftliche Quellen anderer Völker und durch archäologische Untersuchungen. Israelische Forscher haben nun die Überreste von Pflanzen untersucht, die in den Ruinen zweier Tempel der biblischen Stadt Gat gefunden wurden.

Auffällig seien die Funde von Keuschbaumfrüchten, Kronenwucherblumen und Taumel-Lolch. Die ersten beiden galten damals als Dekoration und als Heilpflanzen und waren im mediterranen Raum verbreitet. Die kultische Verwendung des Keuschbaum ist allerdings nur bei den antiken Griechen bekannt. Ähnlich verhält es sich mit dem Taumel-Lolch, auch Rauschgras genannt, welcher oft mit einem Mutterkornpilz befallen ist, der bei Konsum halluzinogene Zustände hervorrufen kann. Er wurde bei Ritualen wie den „Mysterien von Eleusis“ verwendet.

Diese Rituale orientierten sich, wie die vieler anderer Kulturen, an dem Wechsel der Jahreszeiten und an der Natur, schreiben die Forscher. Von besonderer Bedeutung sei daher die Ausrichtung der Tempel in Bezug auf die Sonne sowie die Nähe zu einem Fluss gewesen. Diese Anordnung sei auch aus dem antiken Griechenland bekannt. Diese Erkenntnisse führen zur Annahme, die Religion der Philister habe sich auf die Kräfte der Natur gestützt, was auch die Funde verschiedener Heilpflanzen bewiesen.

Experten sehen Verbindung zu Kulten im alten Griechenland

Die leitende Forscherin des Projekts ist Suembikya Frumin von der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan. Für sie stützen die Funde die These, dass die Philister aus dem griechischen Kulturkreis stammen. Dort fanden sie Verwendung in den Kultren von Gottheiten wie wie Hera, Artemis, Demeter und Asclepios.

Diese These ist keinesfalls neu. Sie wurde bereits vor mehr als 100 Jahren von Ägyptologen aufgestellt und seitdem in der Wissenschaft diskutiert. Eine Studie des Max-Planck-Instituts aus dem Jahr 2019 fand Spuren von europäischer DNA bei Ausgrabungen in der Stadt Aschkelon, eine der fünf Hauptstädte der Philister in der Bibel.

Die ersten Nachweise lassen sich dem 12. Jahrhundert vor Christus zuordnen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Philister erstmals in schriftlichen Quellen erwähnt. Um das 7. Jahrhundert vor Christus verschwinden sie wieder von der Bildfläche und gehen in anderen Kulturen auf. Die Forscher schlagen vor die Verbindung zwischen den Kulten der Philister und denen der alten Griechen genauer zu erforschen. (tko)

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3 Antworten

  1. Eine genetische oder kulturelle Verbindung zu Arabern ist das jedenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht!
    Das einzige Verbindende zwischen den so genannten Palästinensern und den Philistern ist die Feindseeligkeit gegen Israel.

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    1. Dazu ist noch die Behauptung Arafats gekommen die Araber in Palästina seien Nachkommen der Philister.
      Er hat seine Meinung später geändert und dafür die „Palästinenser“ erfunden.

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  2. Bei Interesse für die Kultur der Philister eine Empfehlung: Corinne Mamane Museum in Ashdod.

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