Nach dem Massaker: Mehr als 2.500 neue Bewohner im Gaza-Grenzgebiet

Fast zwei Jahre nach dem Hamas-Massaker sind die meisten Bewohner der angegriffenen Gemeinden wieder zu Hause. Zu den Rückkehrern gesellen sich viele Neuzugezogene.
Von Israelnetz

SDEROT / RE’IM (inn) – Der westliche Negev erholt sich zumindest äußerlich langsam vom Terrormassaker der Hamas vor fast zwei Jahren. Mehr als 90 Prozent der wegen des Krieges evakuierten Bewohner sind zurückgekehrt. Das geht aus einem Bericht hervor, den die zuständige Behörde, das Tekuma-Direktorat, am Mittwoch veröffentlicht hat. Das hebräische Wort „tekuma“ bedeutet „Wiederaufrichtung“.

Demnach sind 42 der 47 nach dem 7. Oktober 2023 geräumten Gemeinden wieder mehr oder weniger bewohnt. Doch es gibt nicht nur Rückkehrer, sondern auch neue Bewohner: Mehr als 2.500 Israelis sind ins Gebiet an der Grenze zum Gazastreifen gezogen. Die meisten haben sich in der Kleinstadt Sderot niedergelassen, schreibt die Zeitung „Yediot Aharonot“ mit Bezug auf den Bericht.

Die Bewohner der fünf am meisten geschädigten Gemeinden leben noch an anderen Orten im Provisorium. Ein Abschluss der Restaurierungsarbeiten wird für Kissufim im November erwartet, für Holit im März 2026, für Kfar Asa im Juli und für Be’eri im August. Bei Nir Os wird noch kein Zeitpunkt genannt. Der Kibbuz hatte sich erst im April mit der Regierung auf ein finanzielles Hilfspaket geeinigt.

Zehn neue Familien in Re’im

In den anderen Gemeinden, die am 7. Oktober angegriffen wurden, sind hingegen viele Bewohner bereits zurückgekehrt. In Re’im sind es 95 Prozent. Zehn neue Familien sind zugezogen. In der Nähe von Re’im liegt das Gelände des Nova-Festivals.

Jeweils 90 Prozent Rückkehrer zählt die Behörde in Sufa, Nir Jizchak, Nirim und Ein HaSchloscha. Dort haben sich außerdem sechs, acht, eine beziehungsweise fünf neue Familien angesiedelt.

Kerem Schalom liegt von den Gemeinden, die vom Massaker betroffen sind, am nächsten an der Grenze zum Gazastreifen. Hier sind 88 Prozent der Bewohner zurückgekehrt, und sie konnten sechs neue Familien in ihrer Mitte begrüßen. In Netiv HaAssara liegt der Anteil bei 83 Prozent, und es gibt zwölf zusätzliche Familien. Nachal Os wird erst seit dem 1. September wiederbevölkert. 33 Prozent der Bewohner sind bislang zurück, vier Familien kamen dazu.

Investition in Schulen und Gesundheit

Die israelische Regierung hat einen Fünf-Jahres-Plan zum Wiederaufbau der Region erstellt. Er umfasst umgerechnet rund 4,4 Milliarden Euro. Davon wurden 2 Milliarden Euro schon verwendet. In diesem Jahr sind 1,3 Millionen Euro veranschlagt, um Menschen zur Rückkehr in den Negev zu ermutigen.

Etwa 1,3 Millionen Euro kommen den Schulen im Grenzgebiet im neuen Schuljahr zugute, das am 1. September begann. Das sind ungefähr 3.400 Euro pro Schüler. Das Geld ermöglicht kleinere Klassen und zusätzliche Programme für Resilienz und emotionale Unterstützung, wie die Nachrichtenseite „Times of Israel“ berichtet.

In Sderot wurden ferner eine neue Klinik für mentale Gesundheit und ein Zentrum für Behandlung von Essstörungen eröffnet. Die Behörde investiert überdies in die Landwirtschaft.

Der Leiter des Tekuma-Direktorates, Aviad Friedman, sagte: „Wir schauen nach vorn. Der westliche Negev wird erneuert, gedeihen und sicherer werden – erbaut nicht nur für heute, sondern auch als Quelle für Resilienz, Wachstum und Hoffnung für die kommenden Generationen.“ (eh)

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Eine Antwort

  1. Die meisten Bewohner der angegriffenen Gemeinden sind wieder zu Hause. Der Krieg gegen die Hamas, für den wir immer waren, hat sich schon gelohnt.

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