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Mosaik zeigt biblische Heldinnen und Heerführer Barak

In einer byzantinischen Synagoge legen Archäologen Mosaiken mit biblischen Motiven frei. Dort sind auch Heldinnen aus dem Buch der Richter abgebildet.
Von Israelnetz

TIBERIAS (inn) – Archäologen haben in Galiläa die ältesten bekannten Abbildungen der biblischen Heldinnen Debora und Jael entdeckt. Deren Taten sind im Buch der Richter (Kapitel 4) überliefert. Fundort des Mosaiks sind die Überreste einer byzantinischen Synagoge in der alten Ortschaft Hukok, die etwa 12,5 Kilometer vom heutigen Tiberias entfernt lag.

Bereits seit 2012 beteiligen sich dort jedes Jahr Studenten und Archäologen an einer Ausgrabung, die allerdings wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden musste. Die Leitung hat die Religionswissenschaftlerin Jodi Magness von der Universität von North Carolina in den USA. Am Dienstag veröffentlichte sie eine Mitteilung über die neuesten Funde.

Demnach sind die Mosaiken fast 1.600 Jahre alt. Magness sagte in der Mitteilung: „Dies ist die erste Darstellung dieser Episode und das erste Mal, dass wir eine Darstellung der biblischen Heldinnen Debora und Jael in der antiken jüdischen Kunst sehen. Wenn wir die Stelle in Josua, Kapitel 19, betrachten, können wir sehen, wodurch die Geschichte eine besondere Resonanz für die jüdische Gemeinde in Huqoq gehabt haben könnte. Denn es wird beschrieben, dass sie sich in der gleichen geographischen Region ereignet – dem Gebiet der Stämme Naftali und Sebulon.“

Laut biblischer Schilderung forderte die Prophetin Debora den Militärführer Barak auf, Truppen von Naftali und Sebulon gegen die Kanaaniter zu mobilisieren. Diese wurden von Sisera angeführt. Barak bestand darauf, dass Debora ihn begleite – sonst werde er nicht in den Kampf ziehen. Die Israeliten schlugen die Kanaaniter in die Flucht. Feldherr Sisera suchte Zuflucht in Jaels Zelt. Doch diese überlistete ihn und tötete ihn mit einem Zeltpflock, als er schlief. Somit hatte Israel seinen militärischen Sieg zwei Frauen zu verdanken.

Nur Abbildungen von Barak veröffentlicht

Nach Angaben der amerikanischen Universität handelt es sich um ein dreiteiliges Mosaik. Im ersten Teil sei zu sehen, wie Debora Barak anschaut. Der zweite Teil, von dem nur ein kleines Stück erhalten sei, zeige Sisera sitzend. Auf dem dritten Bild liege der Feldherr tot am Boden, nachdem Jael ihn getötet hat.

Veröffentlicht hat die Universität nur Bilder von Barak. In welchem Zustand sich die anderen Teile des Mosaiks befinden, ist nicht klar.

Die Synagoge entstand in der Zeit vom Ende des 4. bis zum Anfang des 5. Jahrhunderts. Im Jahr 2011 wurde sie unter den Trümmern des modernen arabischen Dorfes Jakuk entdeckt. Dieses war Anfang Mai 1948, noch vor der Ausrufung der israelischen Unabhängigkeit, in Brand gesteckt worden. Hintergrund waren die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Arabern und Juden im britischen Mandatsgebiet Palästina. (eh)

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