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Merkel zeichnet Hilfsorganisation IsraAid aus

Israelische und deutsche Psychologen sowie Sozialarbeiter des „Brückenbau“-Projekts helfen Geflüchteten, die unter Traumata leiden. Weil sie dabei gleichzeitig Vorurteile abbauen und zu mehr Toleranz beitragen, haben sie am Montag den Nationalen Integrationspreis erhalten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel beglückwünscht Gal Rachmann von der Hilfsorganisation IsraAid zum Nationalen Integrationspreis

BERLIN (inn) – Die deutsche Bundesregierung hat am Montag den mit 10.000 Euro dotierten Nationalen Integrationspreis an das Projekt „Brückenbau – Vielfalt begegnen!“ verliehen. Hierbei betreuen arabisch-israelische, jüdisch-israelische und deutsche Psychologen, Sozialarbeiter und Kunsttherapeuten Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen. In den zehn Einrichtungen in Frankfurt am Main und in Berlin kümmern sie sich vor allem um Geflüchtete, die psychisch unter den Erlebnissen ihren Flucht leiden.

Zu den Ausgezeichneten im Kanzleramt gehörten auch die beiden Israelis Nadim und Tahrir Ghanajem, die sich bei der Hilfsorganisation IsraAid engagieren. Sie arbeiten in der Frankfurter Geflüchtetenunterkunft. Ihre arabischen Sprachkenntnisse helfen ihnen beim Umgang mit Geflüchteten aus dem arabischen Raum. Dennoch kam es anfangs zu Schwierigkeiten und Vorbehalten wegen des israelisch-palästinensischen Konflikts. Aber genau darum ging es laut der Begründung der Jury beim „Brückenbau“-Projekt: mit diesen Spannungen umzugehen und Toleranz zu entwickeln. Projektträger sind die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und IsraAid Germany.

Merkel: Wegweisende Initiative

Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte vor allem den „psychosozialen Ansatz“ des Projekts: „Er schafft es, dass Menschen, die Schmerz und Trauer erlebt haben, sich überhaupt für ein neues Land öffnen können.“ Sie bezeichnete das Projekt als „wegweisende Initiative“. „Sie leben Respekt vor dem unterschiedlichen Glauben vor, ob es nun Christen, Juden oder Muslime sind“, sagte Merkel.

Die Förderung der gegenseitigen Toleranz von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion ist ein Ziel des „Brückenbau“-Projekts. Bei der Preisvergabe hieß es in der Begründung: „Das Projekt vermittelt westliche und demokratische Werte und Ideale, zum Beispiel Toleranz, Gleichberechtigung, Nichtdiskriminierung und die Akzeptanz unterschiedlicher religiöser Lebensweisen und Weltanschauungen.“

An dem „Brückenbau“-Projekt nehmen aktuell bereits mehr als 6.000 Geflüchtete teil. Zur Jury des Nationalen Integrationspreises 2018 gehören der Fußballer Sami Khedira, der Autor Ahmad Mansur, die ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und die Integrationsforscherin Naika Foroutan. Vorsitzender ist der ehemalige Leiter des Bundesarbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise. Die Bundeskanzlerin hat die Jury für drei Jahre berufen.

Von: mm

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