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Marokkanische Ringer bei Gedächtnisturnier für ermordete Israelis

Israelische Ringer gedenken mit einem internationalen Turnier des Terroranschlags während der Olympischen Spiele in München. Daran beteiligen sich auch Marokkaner.
Von Israelnetz

BE’ER SCHEVA (inn) – Die Normalisierung der Beziehungen mit Marokko festigt sich auch auf sportlicher Ebene: Ende August wollen marokkanische Ringer an einem Turnier in Israel teilnehmen. Die Veranstaltung soll an israelische Olympioniken erinnern, die 1972 in München von palästinensischen Terroristen ermordet wurden.

Das Turnier in der Wüstenhauptstadt Be’er Scheva ist nach vier Israelis benannt, die vor 50 Jahren bei den Sommerspielen dabei waren. Sie alle fielen dem Terroranschlag zum Opfer. Es handelt sich um die Ringer Mark Slavin und Elieser Halfen, den Trainer Mosche Weinberg sowie den Kampfrichter Jossef Gottfreund, wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet. Der Name des Turniers lautet: „Slavin, Halfen, Weinberg und Gottfreund-Gedenken“.

Weinbergs Neffe Aviram Schmuely ist ehemaliges Mitglied der israelischen Nationalmannschaft. Er hat bei der Organisation des Turniers geholfen und wird in Be’er Scheva als Kampfrichter mitwirken. Die Veranstaltung ist vom 25. bis 26. August geplant.

Königliches Wohlwollen

Mindestens acht marokkanische Athleten und zehn weitere Delegationsmitglieder erwarten die israelischen Organisatoren bei den Wettkämpfen. Der Marokkanische Ringer-Verband teilte in einem Brief mit, er habe die Einladung des israelischen Teams angenommen – „unter der Führung Seiner Majestät, des Königs Mohammed VI.“. Die marokkanische Regierung leistet einen finanziellen Beitrag zur Teilnahme.

Der Präsident des Ringer-Verbandes, Fouad Meskout, schrieb: „Möge Sport immer dem Weltfrieden und der Freundlichkeit zwischen Nationen dienen.“ Das passt zum inoffiziellen Titel der Veranstaltung: „Wrestling for Peace“ – „Ringen für Frieden“.

Neben Israelis und Marokkanern werden Ringer aus Deutschland, Griechenland, der Schweiz, den USA und Tadschikistan zu den Wettkämpfen kommen. Der Weltverband der Ringer stuft die Veranstaltung als ranghohes Turnier für griechisch-römischen Stil und Freistil ein – das sind die beiden olympischen Disziplinen.

Trainingslager mit Münchener Olympia-Teilnehmern

Parallel zu den Wettkämpfen ist ein Trainingslager geplant. Dessen Teilnehmer können sich Tipps von zwei Brüdern aus den USA holen, die auch Olympiasieger sind: Ben Peterson und John Peterson. Beide haben 1972 an den Olympischen Spielen von München teilgenommen. Ben gewann Gold, John Silber – ihm gelang vier Jahre später in Montreal der Olympiasieg.

Außerdem gibt sich der erste amerikanische Weltmeister im griechisch-römischen Stil, Mike Houck, beim Trainingslager die Ehre. Er gewann den Titel 1985 im norwegischen Kolbotn im Halbschwergewicht.

Ringen ist in Israel nicht sehr verbreitet. Anders als Judo erhält die Kampfsportart auch wenig Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Die meisten israelischen Ringer haben ihre Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion. Vom Gedächtnisturnier in Be’er Scheva mit marokkanischer Beteiligung erhoffen sich die Veranstalter auch, dass die Sportart populärer wird. (eh)

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3 Antworten

  1. Es ist so wichtig, mit solchen Aktionen immer wieder an die Opfer des palästinensischen Terrors zu gedenken.

    Daher kann ich auch nicht verstehen, das Angehörige der Opfer einer Gedenkveranstaltung in Deutschland fern bleiben wollen, weil Deutschland nicht in der gewünschten Weise bei UN Abstimmungen handelt oder gar unzureichende Entschädigung anbietet. Wobei ich mich frage, für was die Entschädigung gezahlt werden soll?
    Täter waren palästinensische Terroristen oder liegt es an nicht ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen?

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    1. Israel hatte angeboten, mit ihren Sicherheitskräften die Geiseln zu befreien. Deutschland hatte damals noch keine Spezialeinheit für solche Fälle. Aber man bildete sich ein, man könne es. Dazu kam, dass die Terroristen auch noch durch die Medien über die nächsten Schritte informiert waren, auch da wurden Fehler begangen. Hätte man die Israelis machen lassen, hätten die Sportler vielleicht – letztendlich kann man hier nur spekulieren – eine Chance zum Überleben gehabt.

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