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„Tröstet, tröstet mein Volk“

Deutschland blickt zurück auf 30 Jahre „Mauerfall“, wie das Ende der Teilung Deutschlands schlicht genannt wird. Der 9. November 1989 wurde zum größten Glücksfall der Deutschen in Ost und West. Denn das Ende der mörderischen Grenze und die Einheit Deutschlands waren weder in dieser noch in den nächsten Generationen vorstellbar. Und doch sind wir Zeugen eines Wunders.
Nach der Öffnung der DDR-Grenzen war in Berlin die Freude groß

Gott schreibt Geschichte in unserer Zeit und vor unseren Augen. Lassen wir uns mit dem Kalender und der Bibel in der Hand die Augen öffnen für eine Wirklichkeit, die sich aus der Weltgeschichte nicht ausklammern lässt: Gott handelt. Nach Jahrhunderten in der Fremde kommen Juden nach Israel. Das hat die Welt noch nicht gesehen – das kann die Welt auch nicht erklären. Das erklärt sich nur aus der Bibel und aus dem Willen Gottes. Das gilt auch für das Ereignis unserer Tage, den „Mauerfall“.

Deutsche Einheit – eine Gabe

Der 9. November 1989 wurde zum größten Glücksfall in der Geschichte der Deutschen! Die Mauer, die noch hundert Jahre stehen sollte, ein Regime, das ewig zu den Siegern der Geschichte zählen wollte, kam auf den Müll. Mauerspechte hämmerten schon in der ersten Nacht der Freiheit, vom 9. auf den 10. November, Löcher in den „antifaschistischen Schutzwall“. Das schlimmste, was einer Diktatur geschehen kann, passierte: Sie wurde lächerlich. Drei Jahrzehnte danach erinnern Feste und Feierlichkeiten an den „Mauerfall“. Doch dieses Bollwerk der Teilung ist nicht einfach umgefallen. Der lebendige Gott hat ein Wunder bewirkt.

Juden und Christen glauben an einen Gott, der sich in der Geschichte zeigt. Aus der Vielzahl, dem Alltäglichen und scheinbar Zufälligen lassen sich Linien und Fäden erkennen. Diese Fäden aber hält Gott in der Hand. Israel glaubt an einen Gott, der sich in der Geschichte erweist. Und so sind auch Termine und Zahlen weniger „Zufall“ als Anstöße zum Nachdenken. Gerade das „Gedenken“ zieht sich einem roten Faden gleich durch die Bibel. Gedenken heißt Innehalten im Strom der Zeit und die Zeit erkennen. Propheten und Psalmdichter mahnen immer wieder: Gedenke dessen, was Gott getan hat.

Und so denken wir an den 9. November 1989, den Fall der Berliner Mauer. Diese Nacht jedoch ist unverrückbar hineingeschrieben in den 9. November 1938, die Pogromnacht in Deutschland. Die Geschichte vermerkt die sogenannte „Reichskristallnacht“, den organisierten Beginn des Massenmordes an den europäischen Juden.

Israel – bleibende Aufgabe

Was lässt sich vor diesem Hintergrund über die Geschichte und das Geschick der Deutschen im Zusammenhang mit dem Schicksal der Juden sagen? 1938: Das Deutsche Reich unter Adolf Hitler steht auf der Höhe seiner Macht. Nach dem „Anschluss“ Österreichs nennt sich Deutschland inzwischen Großdeutsches Reich.

Zehn Jahre später hatte sich alles verändert: Vom Deutschen Reich war nicht mehr viel übrig. 1948 war aber auch jenes Jahr, das den Juden einen eigenen Staat bescherte. Nach fast zweitausend Jahren der Zerstreuung und der Verfolgung gründete das Volk der Juden wieder einen Staat. Am 14. Mai des Jahres 1948 rief David Ben-Gurion den modernen Staat Israel aus. Zehn Jahre nur sind zwischen 1938 und 1948 vergangen, die Welt aber hatte sich grundlegend verändert. Deutschland ist am Ende, Israel an einem neuen Anfang. In Deutschland beginnt 1949 mit der Gründung zweier selbständiger Staaten ein Kapitel radikaler Trennung in Ost und West. Doch am 9. November 1989 war nach vierzig Jahren die Zeit der Trennung abgelaufen.

Deutsche in Ost und West haben von Gott Chancen erhalten: eine Chance in der Hinwendung zum lebendigen Gott und eine Chance für die Zuwendung zu Gottes Volk. Das bisher letzte Wort Gottes für Deutschland heißt Gnade und beruft uns in eine Aufgabe: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“ (Jesaja 40,1). Kann das für die Politik bedeuten: Bei UN-Abstimmungen zuerst auf Israel zu schauen und nicht auf den Beifall der Welt? Heißt das für die Kirche, neu auf den Staat Israel zu blicken und der Boykott-Bewegung BDS eine Absage zu erteilen? Und was heißt es für uns überhaupt in diesem Land im Herbst 2019?

Diesen Artikel finden Sie auch in der Ausgabe 5/2019 des Israelnetz Magazins. Sie können die Zeitschrift kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/5 66 77 00, via E-Mail an info@israelnetz.com oder online. Gerne können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.

Von: Egmond Prill

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